Am Donnerstag, den 12. Mai versammelten sich über 400 Bremer Kita-Beschäftigte in den Wallanlagen zum Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hatte.

Die Forderungen zielten im Wesentlichen auf die Entlastung der Mitarbeiter ab, da sich der Staat nicht um die Situation von Erziehern, Assistenzen etc. schert und den Aufwand für die Tagesbetreuung von knapp 4 Millionen Kindern in Deutschland möglichst gering hält, während er den großen Unternehmen Unterstützung zusagt und Unsummen in Kriegsaufrüstung pumpt. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge gibt es in den nächsten Jahren dadurch einen „Fachkräftemangel“ im Kita-Bereich von 230.000 bis 300.000 Mitarbeitern (!) – stemmen müssen das diejenigen, die noch da sind und bleiben. Knapp 20 Prozent der 2300 von der KiTa Bremen Beschäftigten sind ein Zeichen für die Kampfbereitschaft der Belegschaften, sich gegen diese unzumutbaren Zustände zur Wehr zu setzen. Auf einer großen Wiese, etwas ab von den Augen der Öffentlichkeit, deckten sich die Aktionsformen jedoch nicht mit dieser Kampfbereitschaft, sondern gaben dem Warnstreik mehr den Ausdruck eines entspannten Sit-ins und erweckten den Anschein, sich negativ auf die Kampfbereitschaft, mit der die Kita-Beschäftigten gekommen waren, auszuwirken. Darum wurde auch auf einem Transparent des Roten Frauenkomitee Bremen, das während der ganzen Aktion über der Versammlung hing, die Forderung nach einer kämpferischen Gewerkschaft formuliert.

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Die Aktion in diesen Zeiten des Krieges stand auch mit der Ablehnung des Kriegs in der Ukraine und insbesondere der vom deutschen Imperialismus geführten Militarisierung in Verbindung. So wurde die Forderung, die 100 Milliarden Sondervermögen nicht an die Bundeswehr zu geben, sondern dem Erziehungssektor ausreichend zur Verfügung zu stellen, nicht nur auf dem besagten Transparent formuliert, sondern auch von Teilnehmern der Kundgebung auf selbstgebastelten Schildern.

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