Am 21.06.2017 wurde die Stellungnahme der Bundesregierung zum Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung beschlossen

Dabei geben sie zu, dass Frauen täglich 52 Prozent mehr unbezahlte Reproduktionsarbeit als Männer leisten.

Dazu gehören unter anderen Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Ehrenämter, Hausarbeit. Im Durchschnitt verbringen Frauen 87 Minuten am Tag damit. Gleichzeitig verdienen sie sowohl im Verlauf ihres Lebens, als auch pro Stunde weniger. Die Folgen: Probleme beim Wiedereinstieg nach Jobunterbrechung, Nachteile bei der Rente und der Altersabsicherung und eine immer größere finanzielle Abhängigkeit vom Partner.

Im Jahr 2015 bekamen Frauen weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Rente den Männern ausgezahlt wurde.

„Die statistisch nachweisbaren Unterschiede in der Lebensrealität von Frauen und Männern sind ein Indiz dafür, dass Gleichstellung im Sinne verwirklichter Lebensplanungen noch nicht erreicht ist.“ gibt die Bundesregierung zu.

Das die Bourgeoisie ihr Scheitern jetzt so offen zugibt, liegt vor allem daran, dass dieses Thema nun von den bürgerlichen Parteien massiv für den Wahlkampf benutzt wird. Es gibt eine ganze Bandbreite von Versprechen, die nun auf den Tisch gelegt werden. Die Grünen verurteilen das Scheitern des Rückkehrrechts in Vollzeit. Die SPD fordert "Frauenberufe" also Berufe im Bildungs- und Pflegebereich finanziell aufzuwerten. Dabei wird wieder einmal deutlich, dass der bürgerliche Feminismus die Frage der Frau einzig und allein im Interesse der Bourgeoisie behandelt.

Umso mehr ist es die Aufgabe der proletarischen Feministen den bürgerlichen Feminismus zu entlarven. In diesem Sinne ist die Entwicklung des Wahlboykotts eine dringende Aufgabe.