Die Liste der Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel ist lang. Sie reicht von Veränderungen der Monatsblutung, Zwischenblutungen, vergrößerte Follikel, leichten Kopfschmerzen über Migräne, Gewichtszunahme, gehäufte Blasenentzündungen oder Pilzinfektionen bis zu einem erhöhten Risiko hinsichtlich bestimmter Krebsarten sowie Herz- und Kreislaufkrankheiten und die erhöhte Gefahr einer Thrombose. Bekanntlich sind an letzterer bereits hunderte Frauen gestorben. Wie demvolkedienen.org bereits am 19. Dezember 2015 thematisierte.

Nun stehen Hormonspiralen mit dem Wirkstoff Levonorgestrel erneut unter dem Verdacht Libidoverlust, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken, Schlafstörungen, Aggression, Nervosität und Unruhe verantwortlich zu sein. Nebenwirkungen, die bislang nicht im Beipackzettel oder der Fachinformation zu finden sind.

Dass betrifft nicht nur die drei Hormonspiralen Mirena, Jaydess und Kyleena von Bayer, sondern auch alle anderen hormonellen Verhütungsmittel wie die Pille, der Nuvaring, Hormonpflaster, Hormospritzen und Hormonmplantate.

Laut Bayer, die mit ihren Hormonspiralen 2016 mehr als eine Milliarde Euro Umsatz machte, gebe es nach allen der Firma vorliegenden Daten "keinen Anhaltspunkt, dass es zwischen der Verwendung von levonorgestrelhaltigen Intrauterinsystemen und der Entwicklung von schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen einen Zusammenhang gibt".

Im Gegenteil verkünden sowohl Werbebroschüren, als auch Gynäkologen im Fall von Spirale und Nuvaring nach wie vor, dass nur eine "lokale" Wirkung der Hormone und nicht eine den gesamten Körper betreffende vorliege. Um zu verstehen, dass dies eine dreiste Lüge ist muss man weder Medizin, noch Pharmazie studiert haben.

Millionen Frauen verhüten mit Hormonspiralen die den Wirkstoff Levonorgestrel enthalten. Seit ihrer Markteinführung im Jahre 1995 wurde die Hormonspirale millionenfach und weltweit vertrieben. Laut Verbraucherzentrale Hamburg werden nur 20% der betroffenen Patientinnen der Beipackzettel ausgehändigt und oftmals die Risiken verharmlost, ungefährliche Alternativen verschwiegen und statt der Beipackzettel Werbebroschüren der Pharmaindustrie als Aufklärungsmaterial weitergegeben.

Nach einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2011, nehmen 53 Prozent der Befragten der 18- bis 49-Jährigen die Pille ein und weitere drei Prozent verwenden andere hormonelle Methoden. Unter den 19-Jährigen schlucken gut 70 Prozent die Pille.

Beworben wird die Pille, so wie andere hormonelle Präparate oft durch die Versprechen von geringeren Menstruationsbeschwerden, größeren Brüste, besserer Haut, schönerer Haare und einen "'regelmäßigeren Zyklus". In der Frage der Hormonspirale werden von Gynäkologen nicht nur die Risiken nicht genannt, sondern oft betont, dass die alternative Kupferspirale häufig zu starken Regelblutungen, so wie sehr starken Regelschmerzen führe.

Diese Mörder schachern weiterhin mit dem Leben und der Gesundheit von Milliarden von Frauen, die die Verantwortung der Verhütung auf sich nehmen.