Wir haben vor Kurzem einen Artikel zur Frage des Export von Arbeitskräften und deren Bedeutung für die Ökonomien der unterdrückten Länder veröffentlicht. Der deutsche Imperialismus gedenkt nun diese Situation noch mehr zu seinem Vorteil zu gestalten.
‘Ausländische Erntehelfer sollen nach dem Willen des Deutschen Bauernverbands, d.h. dem Interessenverband der deutschen Agrarmonopole, weniger Geld bekommen als der geltende Mindestlohn.
Die ohnehin schon massiv staatlich subventionierte deutsche Agrarindustrie fordert, dass „Saisonarbeitskräfte, die ihren Lebensmittelpunkt in anderen europäischen Ländern haben, 80 Prozent vom gesetzlichen Mindestlohn“ bekommen sollen. Angeblich sei dies auch kein Problem, weil die Ausländer in ihren Heimatländern einen geringeren Lebensstandard hätten. Betrachtet man jedoch z.B. das Preisniveau für Lebensmittel, dann liegt in Deutschland nur leicht über dem europäischen Durchschnitt.
Rund eine Viertel Millionen Menschen werden pro Jahr saisonal in der deutschen Landwirtschaft eingesetzt. Sie ernten Spargel, Erdbeeren oder Weintrauben und erledigen auch andere Tätigkeiten auf den Höfen. Die Arbeiter kommen überwiegend aus Osteuropa und haben oft keine reguläre Sozialversicherung.
Viele der Saisonarbeiter befinden sich ohnein schon an der Armutsgrenze, so die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Denn es gibt bereits Ausnahmen für die Landwirtschaft, zum Beispiel bei der Sozialversicherungspflicht und der Einkommenssteuer. Außerdem werden Saisonarbeiter durch die täglichen Kosten für Unterkunft und Verpflegung, die direkt vom Lohn abgezogen werden, durch die Ausbeuter geschröpft - oftmals bis zu 50 Prozent des Lohns werden ihnen so gestohlen.