Ein interner Bericht belastet laut bürgerlichen Medienberichten den aktuellen Unions-Fraktionschef und ehemaligen Gesundheitsminister Jens Spahn, CDU. Kern des Berichts sollen Vorwürfe wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie sein. 170 Seiten soll der Bericht umfassen für den der frühere Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Sonderbeauftragte Margaretha Sudhoff einsetzte.
Die darin enthaltenen Vorwürfe drehen sich unter anderem darum, dass Spahn dem Logistikunternehmen Fiege aus seiner münsterländischen Heimat ohne Ausschreibung einen Auftrag zur Maskenbeschaffung im Volumen von 1,5 Milliarden Euro erteilt habe. Dies sei erfolgt, obwohl das eigentlich für Logistikfragen zuständige Bundesinnenministerium Spahn damals vor der Beauftragung der Firma Fiege gewarnt habe. Auch im Corona-Krisenstab der Regierung habe es dagegen Widerstände gegeben, über die sich Spahn hinweggesetzt habe. Durch das Beschaffungsvorhaben, das letztlich nicht funktioniert habe, sei dem Bund ein Milliardenschaden entstanden, heißt es. Viele der Masken mussten später vernichtet werden.
Bei den Vorwürfen geht es aber auch um die Beschaffung von Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln. Bei der Tagesschau.de hieß es zudem unter Berufung auf den internen Bericht, Spahn habe das Innenministerium erst im Nachhinein über das Vorhaben informiert. Außerdem habe er laufende Vorbereitungen im Krisenstab für einen Auftrag an die Logistik-Konzerne DHL und Schenker missachtet.
Das Gutachten wurde durch Sudhoff im April 2025 fertiggestellt, jedoch nicht veröffentlicht. Vielmehr weigert sich die aktuelle Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), den Bericht dem Bundestag vorzulegen und versucht ihren Parteikollegen zu schützen.
Während viele Menschen in der Corona-Pandemie von Existenzängsten geplagt waren, investierte der damalige Gesundheitsminister mehrere Millionen in eine Luxuvilla in Berlin. Jens Spahn und Ehemann Daniel Funke zahlten rund 5,5 Millionen Euro für eine Villa im Berliner Stadtteil Dahlem. Nicht nur der damals kolportierte Kaufpreis, sondern auch die Frage der Finanzierung waren damals zum Skandal geworden.