In Argentinien wird nahezu täglich eine Frau ermordet. Der Fall der 16-Jährigen Lucía Pérez, die unter Drogen gesetzt, gefoltert und vergewaltigt wurde und dann wie ein Stück Müll in einem Krankenhaus abgesetzt wurde und dort verstarb, trieb nun tausende Menschen auf die Straßen Argentiniens und anderen Ländern in Lateinamerika. Es wurde zu einem einstündigen Streik aller Frauen von Seiten der Organisatoren aufgerufen, dem viele folgten sowie zu Demonstrationen im ganzen Land, an denen sich Frauen und auch viele Männer beteiligten. Mehrheitlich in schwarz gekleidet, verkündeten sie „Wenn ihr eine von uns anfasst, werden wir alle reagieren“ oder „Machismus tötet“.

 Viele von ihnen setzen ihre Hoffnung in die Regierung Argentiniens, worauf diese natürlich in Person von Justizminister German Garavano reagierte und sagte, dass sie nun weiter an Gesetzen arbeiten würden, damit es nicht noch mehr Opfer geben würde. Eine gewagte Aussage, so stirbt in Argentinien jede 36 Stunden eine Frau an Gewalt, die Hälfte der Taten wird von einem Verwandten oder dem Ehemann begangen, der sogenannte „Machismo“ ist weit verbreitet und ein ausschlaggebender Grund für die patriarchalen Morde. Und auch wenn Argentinien 2012 das Anti-Femizid-Gesetz annahm, das die Schweine härter bestrafen soll oder der Präsident Mauricio Marci Anfang 2016 weitere Maßnahmen versprach, die Gewalt gegen Frauen zubekämpfen, so glauben doch immer weniger Frauen den Versprechen der Herrschenden. Sie sehen schließlich, dass es letztes Jahr bereits zu mindestens 280 Frauenmorden kam, dieses Jahr zählten sie schon 226 und die Anlaufstellen für Hilfe gegen Gewalt täglich rund 4000 Mal angerufen werden.

Die Situation der Frauen in Argentinien ist fatal, ihre Arbeitslosigkeitsquote liegt über dem internationalen Durchschnitt, sie sind also ökonomisch abhängig von ihrem Mann. Dadurch wird ihre doppelte Ausbeutung und Unterdrückung durch den Imperialismus und das Patriarchat nur noch deutlicher. Die Frauen können nichts von den Herrschenden erwarten, die Gesetze seit 2012 werden, wenn sie überhaupt angewandt werden, nur lasch durchgesetzt. Der bürgerliche Staat hat kein Interesse an der Emanzipation der Frau, er will sie in Abhängigkeit halten, sie zu Reproduktionsarbeit verdonnern und sie klein halten. Die Schweine sind mitverantwortlich für die täglichen Übergriffe und Morde an Frauen! Um die patriarchale Gewalt zu stoppen, muss eine neue Gesellschaft, durch die demokratische Revolution als ersten Schritt für die unterdrückten Länder, aufgebaut werden, erst dann wird diese aufhören.