Es ist kein Geheimnis, dass über Luxemburg viele der schmutzigsten Geschäfte ablaufen. Auch sein Militär ist seit jeher in Missionen eingebunden um imperialistische Ausbeutung zu garantieren zugunsten der Europäischen und Nordamerikanischen Mächte, so zum Beispiel schon im Angriffskrieg in Korea oder jetzt sehr kürzlich die Vergrößerung der Mission in Mali.

Nun macht Luxemburg eine Gewaltanstrengung um seinen Einfluss auszubauen, Aufstandsbekämpfung innerhalb Europas zu betreiben und Ausbeutung außerhalb weiter voranzutreiben. Dies passiert keineswegs planlos, sondern 2017 wurde das Dokument „Luxembourg Defence Guidelines for 2025 and Beyond“ veröffentlicht, welches uns an der Einschätzung der Imperialisten teilhaben lässt und festlegt wie die Armee sich zu entwickeln hat.

Der Luxemburger Staat hat festgestellt, dass sich die Situation auf Weltebene sehr rapide zu Ungunsten der Imperialisten entwickelt. Die globale Sicherheit würde abnehmen, die Situation wäre immer volatiler und auch hier in Europa würden sich immer mehr Desillusionierte „radikalen Ideologien“ verschreiben. Luxemburg und die NATO haben recht in ihrer Einschätzung, dass der Imperialismus im Prozess ist, zu verrotten und sie verzweifelt besonders schnell und hart handeln müssen um ihren Status quo noch etwas länger zu halten. Eine zusätzliche Komponente ist, dass Luxemburg mehr denn je als souveränes Land mit seinen Besonderheiten als Steuerparadies anerkannt werden will. Dazu gehört zum Beispiel auch die Luxemburgische Marineflagge, unter der etliche Yachts von Multimillionären fahren.

Dementsprechend ist die Vorbereitung eines konterrevolutionären Krieges innerhalb von Europa und Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen eben so wie die Verteidigung „westlicher, demokratischer, menschenrechtlicher“ Werte außerhalb die Richtung, die das Militär einschlagen soll. Das Militär soll direkter mit der Großbourgeoisie verbunden sein durch die Schaffung eines militärisch-industriellen Komplexes.Die Armee soll wegkommen von ihrer Charakteristik als Landarmee und soll eine high-tech Armee Richtung Luftraum, Weltraum und Informatik werden. Zusätzlich soll die Militärtradition ausgebaut werden und größere Teile des Staates und der Gesellschaft mit dem Militär verbunden werden. Die größte Limitation ist nämlich unzureichende Mobilisation, die größte Stärke, das gewaltige pro Kopf Einkommen des Staates.

Grundlegend für dieses Hochrüsten und Umstrukturieren sind natürlich höhere Ausgaben. Die NATO hat 2014 als allgemeines Ziel festgelegt, dass alle Mitglieder perspektivisch mindestens 2% ihres Bruttoinlandseinkommens in das Militär investieren. Als Zeichen der Bereitschaft hat Luxemburg sich verpflichtet die Ausgaben von 2014 bis 2020 um 50% zu heben. Obwohl von 2014 bis 2016 die Ausgaben noch kurzfristig gesunken sind, wurde das Ziel dann schon 2019 erreicht und 2020 dann komplett über-erreicht mit nochmals einer Erhöhung von 14,17%. Das sind insgesamt 0,76% des BIP und berechnet sich auf knapp 490mio. Entschieden ist, dass an diesem Trend festgehalten werden soll. Um überhaupt in der Lage zu sein, diesen extremen Geldzufluss einzusetzen wurde eine Agentur für große Militärinvestitionen geschaffen.

Besonders große Investitionen waren jetzt zum Beispiel die beiden Militärsatelliten, wovon der 2te noch nicht im All ist, aber dieses Satellitennetzwerk soll weiter ausgebaut werden. Diese Satelliten werden teilweise vom amerikanischen Unternehmen SES mitbezahlt und diese besitzen sie auch zu 50%. Der Erste hat 225mio gekostet, derZweite soll jetzt bereits 310mio kosten. Sie werden von SpaceX hochgeschossen. Es wurde ein Airbus A400M für 197mio gekauft, welcher von einem Luxemburgisch-Belgischen Militärflughafen in Melsbroek in einer Flotte von 8 solchen Flugzeugen eingesetzt wird.Da sich die amerikanischen Humvees und die deutschen Dingos als völlig nutzlos im asymmetrischen Afghanistankrieg gezeigt haben sollen alle Truppentransporte durch 80 einheitliche „gepanzerte Kommando-, Verbindungs- und Aufklärungsfahrzeuge“ ersetzt werden. Das Budget wurde vorerst auf 367mio festgelegt. Wenn dieser Preis wieder explodiert, ist es nicht verwunderlich.letzterKriegsministerMitMusk.jpg

 

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Die Verbindung zwischen Armee und Großbourgeoisie und zu den anderen „westlichen“ imperialistischen Mächte wird vertieft

- Die Militärsatelliten sind dazu ein Paradebeispiel. Der frühere Kriegsminister Étienne Schneider hat so zum Beispiel Abkommen mit Elon Musk, woraus unter anderem auch der europäische Spaceminingcenter entstanden ist. Nun schießt dessen Unternehmen die luxemburgischen Satelliten in Falcon-9 Raketen hoch. Diese gehören auch zu 50% dem Unternehmen SES und deren Kapazitäten können an andere Imperialistische Mächte geleast werden.

- 2018 hat Luxemburg sich ein Zertifikat besorgt, mit dem luxemburgische Unternehmen Material und Kriegsgerät für die NATO herstellen dürfen

- besonders im Bereich IT will die Armee auf die Kompetenzen von privaten Unternehmen zurückgreifen und diese fest integrieren.

- die Kooperation mit Belgien hat besonderen Stellenwert, diese bilden die Luxemburger Offiziere aus, auf deren Boden steht der gemeinsame Militärflughafen, außerdem wird jetzt eine gemeinsame Kampfeinheit gegründet.

 

High-Tech Armee

- Durch die begrenzte Personenzahl soll die Armee ihre Rolle eben mehr mit überlegenem Material und Personen erledigen können.

- Der A400M, die Satelliten und die neuen Transporte sind Teil davon. Zusätzlich soll deutlich mehr in Drohnen investiert werden und einen reinen Regierungsteil am Flughafen Findel geschaffen werden.

- Es wird besonderen Wert auf Cybersecurity und Überwachung gelegt.

- Dazu sollen militärische Karrieren gefördert werden, welche in der belgischen Offiziersakademie studieren. Die Armee will Studium-kosten für „interessante“ Gänge übernehmen, wenn man sich verpflichtet nachher 10 Jahre zu dienen. Die Altersgrenze soll aufgehoben werden und durch regelmäßige physische und psychische Tests ersetzt werden. Einerseits braucht die Armee dies wegen Personalmangel, andererseits werden die Anforderungen an Soldaten immer komplexer.Hochrangigere Soldaten können in gemeinsamen Kriegsoperationen mit anderen Mächten die Soldaten der Partner kommandieren und so den Einfluss Luxemburgs auf die diversen Kriege vergrößern.

 

 

 

Die Imperialisten sind sich also bewusst, dass sie an Einfluss verlieren und versuchen sich auf das Schnellste für Konterrevolutionären Krieg vorzubereiten ohne den Griff indem sie die unterdrückten Nationen halten lockern zu wollen. Luxemburg ist sich bewusst, dass es in der kapitalistischen Welt keinen eigenen Staat haben kann ohne das Wohlwollen der anderen Mächte und macht sich dementsprechend nützlich für die anderen Mächte.

 

https://defense.gouvernement.lu/dam-assets/la-defense/luxembourg-defence-guidelines-for-2025-and-beyond.pdf

https://delano.lu/article/delano_joint-belgium-luxembourg-army-unit-planned

https://defense.gouvernement.lu/fr/demarches/marches-publics.html

https://data.worldbank.org/indicator/MS.MIL.TOTL.P1?locations=LU

https://data.worldbank.org/indicator/MS.MIL.XPND.CD?end=2019&locations=LU&start=1985&view=chart

https://www.bbc.com/news/science-environment-42897309

https://www.luxtimes.lu/en/luxembourg/defence-luxembourg-backs-second-military-satellite-602d60dcde135b923696f411

https://delano.lu/article/delano_budget-military-satellite-undergo-audit

https://www.zlv.lu/db/1/1475683762733