Bereits am Dienstag dieser Woche wurden die Bosse bei Ford Köln sichtlich nervös und baten bei der Gewerkschaft um Gespräche um den Streik doch noch abzuwenden. Von Mittwoch morgen an stand das ganze Werk für 24 Stunden still. Alleine die Ersatzteile von Ford Köln machen bummelig 3 Millionen Euro Gewinn pro Werktag. Der Streik trifft den Yankee-Monopolisten also durchaus empfindlich.

Nicht nur wirtschaftlich hat der Streik Effekt, sondern auch für das Bewusstsein der Arbeiterklasse. Die Herrschenden können nicht akzeptieren, dass die Arbeiterklasse ihre Kraft erkennt, organisiert und entfaltet.

Darum gab es im Vorfeld des Streik eine Medienkampagne der Medienmonopole des deutschen Imperialismus die vom ersten Streik in der Geschichte von Ford Köln sprachen. Das ist schlichtweg gelogen und auf DemVolkeDienen wurde dies fälschlicherweise so übernommen.

Wir haben von einem langjährigen Leser, der uns häufig wichtige Hinweise für unsere Arbeit gibt, einen Leserbrief erhalten. Darin heißt es u.a.:

--- Die bürgerliche Presse lügt bewußt, daß jetzt der erste Streik seit 100 Jahren, seit Bestehen von Ford in Köln stattfinden würde. Denn klassenkämpferische Streiks sollen aus dem Gedächtnis getilgt werden. Es ist nur der erste Streik, der von den gelben Gewerkschaftsführern gebilligt wird. Legendär ist der Fordstreik von 1973, als ca. 3000 Fordarbeiter einen sogenannten wilden Streik organisierten. Tagelang wurde auf den Titelseiten von Bild und anderen Schmierblättern und vom Apparat der IG Metall gegen die "Chaoten" gehetzt. Mit 1000 Polizisten wurde der Streik zerschlagen. 300 Kollegen wurden entlassen, 11 Kollegen, darunter 7 türkische und 4 deutsche Arbeiter wurden verhaftet. ---

Die Arbeitskämpfe besonders im August 1973 bei Ford sind sicherlich von größerem Interesse, nicht nur weil es sich um einen sogenannten „wilden Streik“ handelt, der auch in anderer Hinsicht mit der bürgerlichen Legalität brach, z.B. durch die Besetzung der Fabrik. Er war auch besonders in Frage der Beteiligung und Verantwortlichkeit von ausländischen, hauptsächlich türkischen, Arbeitern. Ebenso ist lehrreich, wie es der IG Metall und ihrem Betriebsrat damals mit Hilfe der Medienmonopole gelang unsere Klasse zu spalten, wodurch der Streik in eine temporäre Niederlage geführt wurde.