Afrika

Am Sonntag, den 2. November wurden bei einem Hinterhalt 21 Polizisten und 2 Reservisten getötet. Sie waren gerade dabei, ein ausgebranntes Fahrzeug der GSU, einer Spezialeinheit der Polizei und des Militärs, das eine Woche zuvor in einen Hinterhalt geriet, abzuschleppen, als sie wiederum angegriffen wurden.
Die Region Kapedo ist innerhalb Kenias eine hauptsächlich von Nomaden besiedelte Gegend die unter Wassermangel und Erosion leidet. Kenias Präsident hat ganz korrekt angemerkt, dass wenn Streitkräfte auf diese Art angegriffen werden, dort keine Regierung herrscht.

Dem seit 27 Jahren regierende Präsident in Burkina Faso sollte am 30. Oktober durch ein Gesetz ermöglicht werden, eine weitere Amtsperiode zu erleben.
Das Volk des Landes setzte sich gegen diese Entwicklung zur Wehr, es griff alle Elemente der verhassten Regierung an, die sie in die Hände bekamen, so stürmten ca. 1500 Menschen das Parlament, plünderten es und steckten Dokumente in Brand, sowie mehrere Fahrzeuge in seiner Umgebung.
Die Häuser von mehreren Abgeordneten wurden zerstört und verbrannt, eins der wichtigsten Hotels der Stadt ebenso.
Das Gebäude des Staatsfernsehens sowie andere Regierungsgebäude wie z.B. das Rathaus wurden ebenso eingenommen und zerstört.
Das Militär setzte scharfe Munition ein, um die Demonstranten zurückzuhalten, dabei wurden mindestens 5 Menschen getötet. Einige Soldaten der Armee haben sich aber auch den Demonstranten angeschlossen.
Die Ausschreitungen und Proteste beschränken sich nicht auf die Hauptstadt, auch in z.B. Koudougou ist das Volk auf der Strasse.
Der Präsident des Landes versucht das Volk zu beruhigen, indem er auf Twitter erklärt, dass die Regierung aufgelöst und der Notstand beendet ist.
Am 31. Oktober wird der Präsident vom Militär als abgesetzt erklärt und ein Militärchef als Präsident bezeichnet.

Es bleibt zu sehen, wie sich der Aufstand des Volkes entwickeln wird, ob dies ein Schritt zur wirklichen Befreiung ist, oder sich die Menschen nur von einem anderen Vertreter der imperialistischen Interessen in Armut und Unterdrückung halten lassen werden.

Wie zuvor schon an anderen Orten in Südafrika gab es auch in Kirkwood ab dem 23. September massive Ausschreitungen. Neben brennenden Barrikaden und Steinwürfen wurde auch ein Gemeindezentrum niedergebrannt.
Auch hier sind die unmittelbaren Gründe für die Wut des Volkes die miserablen Zustände bei der Grundversorgung. Hier, wie auch bei anderen Protesten zuvor zeigen die Waffen des Volkes ihre Wirkung. Auch wenn den Aussagen kein Glauben geschenkt werden kann, hat der Staat sofort versprochen, die Mängel bei der Strom- und Wasserversorgung und anderen Dingen zu reduzieren.

Die Angriffe auf amtierende und ehemalige Amtsinhaber der libyschen Regierung setzen sich fort. Nachdem Anfang August der Polizeichef getötet wurde, wurde dieses mal ein ehemaliger Offizier der Luftwaffe von einer vermummten und bewaffneten Gruppe erschossen.
Dutzende weitere Militärs wurden in den letzten Monaten Opfer von Anschlägen, und das von Kämpfen erschütterte Land kommt auch sonst nicht zur Ruhe. Momentan sind die beiden größten Städte von islamischen Truppen besetzt (Tripolis) oder umkämpft (Bengazi), die Regierung hat sich mittlerweile nach Tobruk zurückgezogen.

Als Ergebnis sich zuspitzender Spannungen in einem Lager für Vertriebene in Darfur wurde am 8. September zunächst die sudanesische Polizei mit Steinen angegriffen. Nachdem Einheiten der UNAMID die Gegend “sichern” sollten wurden bei einem Protest von über 400 Menschen mehrere Demonstranten erschossen.

Ein Konvoi von UN-Soldaten erlitt am 2. September heftige Verluste bei der Explosion einer Landmine im Norden Malis. 4 Tote und 15  Verletzte, darunter 6 Schwerverletzte sind das Ergebnis dieses Angriffes auf die Besatzer, bisher ist unklar von wem dieser Ausging.
Dieser reiht sich ein in mehrere Meldungen der letzten Wochen, denen zufolge die UN-Truppen von verschiedenen Rebellengruppen attackiert werden und herbe Verluste verzeichnen. Die Sicherung der imperialistischen Macht in Afrika erweist sich als immer schwierigeres Unterfangen, das kein Ende in Sicht hat. Im Gegenteil, die Konflikte in Afrika, aber auch überall sonst auf der Welt wachsen an, die Widersprüche spitzen sich immer weiter zu.

Im Johannisburger Township Tembisa wurde am 29. August von Bewohnern aus Protest gegen die Zustände in ihrem Viertel ein Strassenkampf gegen die Polizei geführt. Auf mehren Strassen wurden Barrikaden errichtet, die beim Eintreffen der Polizei verlassen und an anderen Stellen erneut aufgebaut wurden, auch eine Haupstraße des Viertels war über Stunden nicht nutzbar. Die Bewohner des Stadtteils forderten Energie- und Wasserversorgung für Tembisa.
In Südafrika zeigt sich der Hass der unterdrückten Massen immer wieder sehr stark, sie schrecken auch nicht davor zurück, sich mit gerechtfertigter Gewalt das zu erkämpfen, was ihnen zusteht.

Innerhalb einer Woche gab es in Mali und in Zentralafrika gezielte Attacken auf französische Soldaten der EUFOR. In Zentralafrika wurden am 21. August 3 Soldaten welche auf Patrouille durch Bangui durch Schusswunden verletzt. Eine Woche später gab es einen Raketenangriff auf ein französisches Lager in der Nähe der algerischen Grenze.
In beiden Fällen ist klar, dass die von den europäischen Imperialisten unterdrückten Völker dies nicht ohne Kampf hinnehmen werden. Die Sicherung der europäischen Interessen in Afrika wird massiv und stetig durchgesetzt, so sind momentan auch deutsche Soldaten in über 8 afrikanischen Ländern aktiv.