Im Autobau in Deutschland ist die Lage weiter kritisch. Das bekommen nun erneut die Arbeiter des Rüsselsheimer Autobauers Opel, der seit geraumer Zeit zum Stellantis-Monopol gehört, zu spüren. Bei Opel sollen nun noch schneller als ohnehin geplant Arbeiter raus geworfen werden.

In einem internen Schreiben an die Werktätigen bei Opel heißt es, dass es „ab sofort verbesserte Konditionen“ des ohnehin bestehenden Freiwilligenprogrammes gebe: Die maximale Abfindungssumme wurde um sechs Bruttomonatsgehälter erhöht, um „freiwillige“ Austritte zu befördern.

Diese Regelung gilt ab sofort für Arbeiter an den Standorten Rüsselsheim, Kaiserslautern, Dudenhofen und Eisenach. Das Abfindungsprogramm gibt es bereits seit einigen Jahren. Schon 2021 wurde festgelegt, dass insgesamt 4.100 Arbeiter „gehen“ müssen. Diese Zielmakre hat Opel bislang nicht erreicht.

Betriebsrat und Geschäftsführung Abgänge jetzt vorübergehend attraktiver gemacht. Die Teilnahme an dem Freiwilligenprogramm ist nur bis Ende September möglich, also eine relativ kurze Zeit, angekündigt in den Ferien.

Im gesamten Stellantis-Monopol waren in Deutschland zu Ende 2024 nur noch etwas weniger als 11.500 Werktätige unter Vertrag. In diesem Jahr hat Stellantis bereits einen Milliardenverlust eingefahren. Das Minus im ersten Halbjahr 2025 hat knapp 2,5 Milliarden Euro betragen.

Der Umsatz brach um mehr als zwölf Prozent ein. Fahrzeuge wurden in diesem Zeitraum rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr verkauft. Die Produktion wurde sogar zeitweise komplett gestoppt.

Stellantis hat ebenfalls sein Entwicklungsprogramm für Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie gänzlich eingestellt. Von dieser Entscheidung betroffen ist insbesondere auch das Werk in Rüsselsheim.

Der Betriebsrat der stets als braves Hündchen der Bosse von Ople fungiert wurde nicht einmal informiert, erfuhr von der Entscheidung aus der Presse. Die eigentlich rechtlich gebotene Vorabinformation sowie eine eventuelle Verhandlung einer Umsetzung der Beschlüsse mit den Gremien des Betriebsrates seien nicht erfolgt, so die gelbe Gewerkschaft sichtlich pikiert.

Erschüttert nicht direkt an den Untaten gegen die Opel-Arbeiter beteiligt worden zu sein, forderte der Betriebsrat „von jeglicher Umsetzung des Vorhabens abzusehen“ – bis der Betriebsrat das mit ausgeklüngelt hat.