2024 hat der Automobilzulieferer ZF mehr als eine Milliarde Euro Verlust gemacht. Als Ergebnis wurden seit Sommer 2024 rund 5.700 Arbeiter raus geschmissen. Bis 2028 wollte ZF Friedrichshafen in Deutschland insgesamt 14.000 Arbeitern kündigen – das wäre jeder Vierte. Jetzt kommt raus: Das wird nicht alles sein. Berichten zufolge plant ZF umfangreiche betriebsbedingte Kündigungen und Lohnkürzungen in Form von Streichungen „übertariflicher Leistungen“.

Außerdem wurde bekannt, dass ZF offenbar plant, große Teile der Produktion vom Standort Saarbrücken ins ungarische Eger zu verlagern. Betroffen sein sollen demnach vor allem Automatikgetriebe der Generationen 1 bis 3 sowie elektrische Achsantriebe (Reducer), die ursprünglich in Saarbrücken gefertigt werden sollten.

In Saarbrücken schuften aktuell noch rund 8.500 Arbeiter für ZF. 1.300 wurden bereits raus geworfen, weitere 4.500 oder noch mehr sollen folgen.

In der Vergangenheit hatte die gelbe IG Metall mehrfach Lohnverzicht vereinbart und auch weiteres Entgegenkommen auf die Bosse von ZF gezeigt – angeblich um den Standort zu sichern, jetzt zerfällt dieses Lügenmärchen vom gemeinsamen Interesse, Zusammenarbeit und Sozialpartnerschaft erneut. Es drohen Entlassungen in großem Stil.

Die Unruhe in der Belegschaft beim kriselnden Automobilzulieferer ZF nimmt zu. Nach Betriebsversammlungen an verschiedenen Standorten erklärten Vertreter der gelben Gewerkschaften, weitere Gespräche über noch größere Zugeständnisse vorerst nicht mehr führen zu wollen. Offenbar lässt sich der Gewerkschaftskurs den Arbeitern nicht mehr vermitteln.

Bei Auftritten der Konzernführung wurde es laut: am Dienstag machten Die ZF-Arbeiter ihrem Unmut mit Pfiffen und lauten Rufen Ausdruck Luft. Nun ruft die Gewerkschaft zu Protesten am 29. Juli vor der Firmenzentrale in Friedrichshafen angekündigt – rund 5.000 Arbeiter werden erwartet. Bundesweite Proteste an den anderen Standorten sind wohl geplant. Am 31. Juli stellt ZF seine Halbjahresbilanz vor.