Auch in Baden Württemberg wurde auf Anfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) unter den Schulleitern in Baden Württemberg eine Umfrage über ihre Zufriedenheit mit der Schulpolitik der Landesregierung durchgeführt. Das Ergebnis ist eine Schlappe für das Ansehen der Schulpolitik der Landesregierung, denn die Schulleiter des Landes sind sichtlich unzufrieden und fühlen sich von der Politik der herrschenden vergessen.

Das Ergebnis ist wenig überraschend. Wäre die Entfaltung der Schulpolitik eine Prüfung, dann würden die verantwortlichen Politiker der Landesregierung laut dem Großteil der Schulleitungen durch diese Prüfung durchrauschen.

So kam die Befragung zu dem Ergebnis, dass die Baden Württembergische Landesregierung von den Schullleitungen im Durchschnitt die Note 4,5 erhalten würde. 57% der Schulleitungen sprachen sich dafür aus, der Landesregierung die Note 5 oder 6 auszustellen. Die durchschnittliche Bewertung für die unterschiedlichen Landesregierungen liegt im Durchschnitt bei 4,3 %. Insgesamt kein Gutes zeugnis für alle Landesregierungen. Interessant ist dennoch, dass die Zufriedenheit, im eigentlich eher wohlhabenderen Baden Württemberg, in dieser Frage unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt.

Einer der Gründe ist die steigende Belastung durch übermäßige Bürokratie, welche laut 98% der Befragten der größte Belastungsfaktor in Baden Württemberg ist. Ein relativ gutes jüngeres Beispiel dafür bildet die kürzlich beschlossene steuerrechtliche Regelung zum Verkauf von Kuchen durch Schüler bei Schulveranstaltungen. Zu dieser erhielten alle Schulleitungen im Land ein Schreiben, welches es auf dreißig Seiten brachte. Diese Umgangssprachlich Kuchensteuer genannte Regelung bildet ein kompliziertes juristisches Kuddelmuddel durch welches sich die Schulleitungen durchkämpfen müssen wenn es zur Frage kommt ob und wie in Zukunft im Rahmen von schulischen Aktivitäten von Schülern Kuchen verkauft werden darf und wie dieser denn dabei besteuert wird.

60 Prozent geben ganz unüberraschend den Lehrkräftemangel als größtes Problem an. Zahlreiche langjährige Lehrer entscheiden sich mittlerweile dazu ihren Beruf an den Nagel zu hängen und einen neuen Beruf auszuüben, in welchem sie weniger Belastung ausgesetzt sind. Um dieses Problem zu lösen hat die Politik, außer Scheinmaßnahmen wie Werbekampagnen, in welchen die Lehrkräfte teils sogar verspottet werden und dem Versuch Lehrer in armen Bundesländern von reichen Bundesländern abwerben zu lassen keine Versuche unternommen tatsächlich etwas an der Situation zu verändern

Als weitere Probleme nannten 39% der Befragten die Integration von Flüchtlingskindern. Wenn man sich nun mit Lehrern oder einfach nur mit Schülern unterhält wird deutlich, dass das Problem in dieser Frage nicht bei den Flüchtlingskindern liegt. Vielmehr lliegt das Problem darin, dass die sogenannte Integration der genannten Flüchtlingskinder, für die Herrschenden darin besteht, diese Kinder, oft ohne deutsche Sprachkentnisse, in ohnehin bereits überfüllte Klassen in den Schulen einzuquartieren und diese Schulen quasi ohne Hilfe mit der Aufgabe allein lässt. Das Ergebnis ist meist, dass jene Flüchtlingskinder am regulären Unterricht teilnehmen ohne oftmals überhaupt etwas von diesem zu verstehen. Die Aufgabe geflüchteten Kindern Bildung zu ermöglichen wird also einfach auf die Schulen abgeschoben, welche diese Teilhabe an der Bildung allerdings nicht ermöglichen können.

Zusätzlich nennen 21% als Problem die maroden Schulgebäude, welche die Anforderungen nicht mehr erfüllen. Dies ist bekanntlich auch kein unbekanntes Problem. Gefühlt jeder junge Mensch, der zur Schule geht kann Beispiele nennen, wie Turnhallen in denen über den Köpfen der Kinder ein Netz hängt, um herabfallende Brocken der auseinanderfallenden Decke aufzufangen, absolut unhygienische und an vielen Stellen beschädigte Toilettenräume oder der typische Schimmel im Klassenzimmer.