Das deutsche Finanzkapital steckt in der Krise, rund 125.000 Industriearbeiter wurden in einem Jahr rausgeworfen. Die Anzahl der Pleiten steigt.
So auch bei Mayer & Cie in Schwaben. Dort hat mittlerweile die Demontage der Produktion begonnen. Zu Februar 2026 wurde den restlichen 270 Arbeitern gekündigt. Fuhrpark, Maschinen und Immobilien müssen noch irgendwie verscherbelt werden. Nach 120 Jahren Firmengeschichte schließt Mayer, einst Weltmarktführer für Rundstrickmaschinen, seine Türen für immer.
Die angekündigten Massenentlassungen bei den großen Monopolen dominieren die Nachrichten, wohin gegen das Ende vieler nicht ganz so riesiger Unternehmen, und damit die zunehmende Tendenz zu mehr Monopolisierung und mehr Parasitismus, beinahe untergeht.
Der deutsche Imperialismus verliert offenbar Boden, insbesondere gegenüber den USA, es gibt aber auch weitläufige Klagen über einen Umsatzeinbruch auf dem chinesischen Markt.
Die Maßnahmen der Regierung geraten in dieser Hinsicht immer mehr auch unter bürgerlichen „Experten“ in die Kritik. Die sogenannte „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm hat unlängst vor einer weiteren Verschlechterung der ohnehin schon schlechten ökonomischen Lage in Deutschland gewarnt: „Die Bundesregierung treibt eine Politik ... die das Land an den Abgrund manövriert. … Schon 2029 sind wir in einer Situation, in der allein die Sozialausgaben, Zinslasten und die Verteidigungsausgaben die gesamten prognostizierten Einnahmen des Staates aufbrauchen.“
Natürlich darf bei „Wirtschaftsweisen“ auch der Ruf „Wir müssen den Gürtel enger schnallen“ nicht fehlen. Denn wo das deutsche Finanzkapital Gewinneinbußen verschmerzen muss, da darf das Volk nicht ungeschoren davon kommen. Freilich ist auch Grimm bewusst, dass dies die Widersprüche im Land noch mehr verschärfen wird, insbesondere auch weil nicht mehr nur die Ärmsten der Armen betroffen sind, sondern auch die mittleren und oberen Schichten der Arbeiterklasse, die besondere Relevanz für den sogenannten „sozialen Frieden“ und Stütze der Sozialdemokratie haben: „Im Vergleich zu heute hatte es Kanzler Gerhard Schröder zu Zeiten der Agenda 2010 leicht.“