Europa

Nach langer Zeit gingen am vergangenen Samstag, dem 12. September, in Frankreich wieder tausende von Menschen auf die Straße. Ausnahmezustand und polizeilicher Repression, u.a. Versammlungsverbote, hielten die Menschen nicht davon ab, ihre Wut und Forderungen auf die Straße tragen und darauf aufmerksam zu machen, dass der Ausnahmezustand und die ökonomische Krise vor allem Menschen mit geringen Einkommen trifft und der Zugang zu staatlichen Hilfeleistungen noch schwieriger geworden ist. Auch die Verteidigung der demokratischen Rechte war ein Punkt auf der Agenda der Demonstranten. Mit vielen Transparenten wurden die Forderungen nach bezahlbaren Wohnungen und auch gegen die Rentenreform kundgetan. Weiter wurde der Rücktritt des Präsidenten Macrons gefordert. Auch Revolutionäre der Jeunes Révolutionnaires beteiligten sich an den Protesten und verteilten ihre Zeitung.

In Gedenken an Erol Volkan Ildem (Nûbar) und Fadime Çakıl (Rosa), die am 09. September gefallenen Kämpfer der TIKKOim Volkskrieg in der Türkei, hängten proletarische Revolutionäre an zentralen Orten in Zürich in der Schweiz Transparente auf.

Am Mittwoch kam es zu einer koordinierten Aktion der Reaktion in Berlin und Athen. Mehrere Häuser bzw. Wohnungen und Läden wurden durchsucht.

Nachdem die griechische Regierung ihre Pläne zur Bau eines Zaunes um Moria herum bekannt gab, kam es 8. und 9. August zu Bränden in dem Geflüchtetenlager. Die Regierung wirft den Geflüchteten Brandstiftung vor, NGOs wiederum weisen auf die katastrophalen Wohn-, Sicherheits- und Hygienebedingungen hin, vor allem während der Covid19 Pandemie.

Vor fünf Jahren wurde auf die Redaktion des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ ein Anschlag von sogenannten „Islamisten“ verübt, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen. Am 1. September begann nun der Prozess gegen die Täter.  Damals gab es eine große Solidaritätskampagne mit der Zeitung und den Journalisten, die Parole „Je suis Charlie“ mag vielleicht noch dem ein oder anderem Leser im Gedächtnis geblieben sein. Im Namen der bürgerlichen Presse- und Kunstfreiheit wurden die religiösen Gefühle von Abermillionen mit Füßen getreten und deren gerechtfertigte Wut mit imperialistischem Chauvinismus begegnet. Dass diese Wut von reaktionären Kräften mit einem Anschlag missbraucht wurde, steht nicht zur Debatte

In der vergangenen Woche haben türkische Genossen von Partizan Media ihren Dokumentarfilm "Guerilla Vier Jahreszeiten " von 2014 mit englischen Untertiteln ins Internet gestellt. Das 20-minütige Video wurde von den Guerillas selbst gedreht, inszeniert und bearbeitet.

Im ganzen Bundesgebiet haben in den vergangenen Tagen Aktionen in Solidarität mit dem Roten Aufbau stattgefunden. Neben der Demonstration in Hamburg am Montag gab es Spontandemonstrationen in Magdeburg und Stuttgart. Solidaritätsaktionen wurden auch in Frankfurt und Lübeck durchgeführt. Für Berlin, Bremen und Hamburg sind Demonstrationen für die nächsten Wochenenden geplant. Auch in NRW gab es bereits unterschiedliche Aktivitäten in Solidarität mit dem Roten Aufbau in den letzten Tagen.

Im Folgenden dokumentieren wir die Zusendung einer Leserin, die die Parole "Von Essen nach HH: Solidarität mit dem Roten Aufbau!" in ihrer Stadt gesehen hat und sich an die Stellungnahme des Autorenkollektivs von Dem Volke Dienen erinnert fühlte: