WIZO gründeten sich 1986 aus Bassist Jörn Genserowski, Gitarrist Axel Kurth und Sänger Jochen Bix in Sindelfingen bei Stuttgart. Die Band machte in den 90ern mit fetzigen Punksongs auf sich aufmerksam. Die waren oft politisch, und, auch wenn von Anarchismus geprägt, progressiv und oft sehr direkt gegen den Staat gerichtet.
Das Lied „Kopfschuss“ von 1994 denunziert den Mord der GSG9 am RAF-Mitglied Wolfgang Grams 1993 und die Lügen des bürgerlichen Staates und der bürgerlichen Presse im Anschluss:
„[…] Denn um die Sicherheit im deutschen Staat 
 Mit allen Mitteln zu bewahren 
 Holt man sich immer wieder gerne Rat 
 Bei den Gesetzen von vor 60 Jahren
 
 Was früher die Gestapo war 
 Ist heut das BKA 
 Nur damals setzte man Henker ein 
 Und heut gibt es die GSG 9
 
 Kopfschuss 
 Das war kein Selbstmord, das war Mord 
 Kopfschuss 
 Ihr habt gelogen seit dem ersten Wort […]“
Auch das Lied „Weiter“ sympathisiert mit den bewaffneten Aktionen, die die RAF ausgeführt hat. Hier spielen Wizo auf die „Offensive 77“ der Roten Armee Fraktion, oder wie die Bourgeoisie es ausdrückt, den „Deutschen Herbst“ an:
In „Seelenbrant“ wird das Wesen des bürgerlichen Egos kritisiert, in Lug & Trug mit bürgerlichen Normen abgerechnet und das Gelüge der Herrschenden angeprangert. Eine bekannte Nummer von Wizo ist auch „Kein Gerede“ – auch wenn dort eine „Revolution für die Anarchie“ besungen wird, verdient die Strophe Beachtung, denn so offen trauen sich heute leider kaum noch Bands, ihre Meinung zu sagen:
Das Lied hatte 1995 eine Klage der Staatsanwaltschaft zur Folge. Die revolutionäre Bewegung hat großen Bedarf an Musikbands, die sich so deutlich ausdrücken, wie Wizo es besonders in den 90er Jahren getan haben.
Titelbild: WIZO (Quelle: karaoke-lyrics.net)
 
  
				 
				 
				 
				 
				 
				