In vielen Lagern und Werkstätten der Supermarktkette Migros, türkischer Ableger des gleichnamigen Unternehmens aus der Schweiz und Teil der Anadolu Gruppe, führen die Arbeiter zur Zeit Arbeitsniederlegungen durch. Der Arbeitskampf ist dort alles andere als neu; die Arbeitsbedingungen sind katastrophal, die Löhne niedrig, und die Behandlung durch die Chefs, besonders, wenn man sich gegen die Ausbeutung wehrt, ist kriminell. Zur Zeit wachsen die Kämpfe um höhere Löhne dort im Zeichen der massiven Inflation an.

Im Migros-Lager in Istanbul-Esenyurt streikten zuletzt 400 Lagerarbeiter; 120 von ihnen wurden Drohbotschaften aufs Telefon zugesandt, dass man sie entlassen würde. Die Arbeiter setzten ihren Streik fort, forderten ein Ende der Einschüchterung und blockierten das Lager, woraufhin 150 Arbeiterinnen und Arbeiter festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht wurden.

 

 

 

 

Der Anstieg der Strompreise löst eine Welle an Protesten aus. In İdil in der Provinz Şırnak wurden hunderte von Menschen, die gegen hohe Stromrechnungen protestierten, von der Polizei in der Innenstadt angegriffen.

 

 

Mehrere Streiks hat es diese Woche auch in Gaziantep gegeben. Zum einen legten Arbeiter einer Mehlfabrik während der Frühschicht gegen nur miserable Lohnerhöhungen die Arbeit nieder, zum anderen streikten Arbeiter einer Textilfabrik und zündeten am darauf folgenden Abend vor der Fabrik ein Feuer an; Arbeiter der Nachtschicht schlossen sich spontan dem Protest an. Dabei wurden Parolen gerufen wie „Wir werden durch den Widerstand gewinnen!“

Mehlfabrik Streik Februar 2022 Textilfabrik Streik Februar 2022