Vom 15. bis 25. November fanden die brasilianischen Kommunalwahlen 2020 statt, bei denen Bürgermeister, Vizebürgermeister und Stadträte aller 5.568 Städte gewählt werden sollten. Genossen in Brasilien entwickelten eine enorme Kampagne, in der der Boykott dieser Wahlfarce gefordert wurde. Trotz der billigen Demagogie der verschiedenen Kandidaten, die gerade jetzt während der starken Auswirkungen der Corona-Pandemie in Brasilien versuchen, mit den Bedürfnissen der Massen zu schachern, musste das Oberste Wahlgericht vermelden, dass in Porto Velho, der Hauptstadt von Rondonia, nur 40% der Wahlberechtigten ihre Stimme in der zweiten Wahlrunde abgegeben haben.

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"Nationale Produktion, Arbeit und angemessene Löhne! Wahlen nein, Revolution ja!" - Malung in Porto Velho


Nach dem kontinuierlichen Anstieg paramilitärischer Aktionen gegen Einwohner von Aldama in Chiapas (Südmexiko) haben sich in Mexiko-Stadt verschiedene Gruppen organisiert, um eine Misión Civil de Observación a Chiapas (MCO) - eine zivile Beobachtungsmission nach Chiapas - zu formieren, um die dortigen Menschenrechtsverletzungen durch paramilitärische Kräfte zu dokumentieren. Diese Initiative kam zustande, nachdem am 18. November eine humanitäre Karawane des Trusts für die Gesundheit indigener Kinder in Mexiko und det Cáritas, die humanitäre Hilfe für Menschen leistete, die durch die andauernde Gewalt vertrieben wurden und von starken Regenfällen betroffen waren, unter Beschuss geriet und zwei Menschen verwundet wurden. Die Situation in Chiapas wird weiterhin angespannt durch bewaffnete Aktionen der Regionalen Organisation der Ocosingo-Kaffeebauern (ORCAO) in Gemeinden der Zapatisten, die in letzter Zeit zugenommen haben, wie auch von der EZLN denunziert, sowie durch die Zunahme von Truppen der Militär- und Nationalgarde in der Region, die wenig tun, um bewaffnete Auseinandersetzungen zu verhindern.

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Transparent gegen Paramilitärs


In Santiago, Concepción, Antofagasta und Valparaíso sowie in mehreren anderen Städten Chiles fanden am 27. November Proteste gegen die Regierung von Sebastian Piñera statt, unter anderem mit Forderungen nach seinem Rücktritt, wirtschaftlichen Maßnahmen oder Befreiung politischer Gefangener. Allein in der Hauptstadt gingen mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Nach diesen Protesten wurden viele Fälle von schwer verätzten Demonstranten, Berichterstattern und Passanten gemeldet. Polizeikräfte wurden dabei ertappt, wie sie das Wasser von Wasserwerferfahrzeugen mit so viel 2-Chlorbenzalmalononitril („CS“ wie in „CS-“ bzw. Tränengas) versetzten, dass die Wasserstrahlen gelb wurden und die Menschen schwere Verätzungen erlitten.

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Polizei befüllt Wasserwerfer mit CS

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Die hohe Konzentration von chemischen Zusätzen verfärbt den Strahl

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Verätzungen auf dem Rücken eines Fotografen