Mit Anlass des Jahrestages der Pariser Kommune publizieren wir ein wichtiges Dokument aus dem revolutionären China.

 

Die großen Lehren der Pariser Kommune

- Zu ihrem 95. Jahrestag-

DSCHENG DSCHIH-SE

Wir feiern nun den 95. Jahrestag der großen Erhebung der Pariser Kommune. In dieser Ausgabe (Nr. 4, 1966) veröffentlichen wir einen Gedenkartikel mit dem Titel „Die großen Lehren der Pariser Kommune“.

Das grundlegende Prinzip der Pariser Kommune ist die Anwendung der revolutionären Gewalt zur Ergreifung der Macht, die Zerschmetterung der Staatsmaschine der Bourgeoisie und die Ausübung der Diktatur des Proletariats. Die grundsätzliche Differenz der Marxisten einerseits und der Opportunisten und Revisionisten andererseits besteht immer darin, daß die ersteren das Prinzip der Pariser Kommune beharrlich verfolgen, die letzteren es verraten.

Das Prinzip der Pariser Kommune, das Marx und Engels auf Grund der Erfahrungen und Lehren der Kommune entwickelten, bildet die grundlegende Theorie der proletarischen Revolution. Bernstein, Kautsky und andere zeitgenössische Revisionisten wendeten sich gegen dieses Prinzip und sanken zu Lakaien des Imperialismus und der Bourgeoisie herab. Lenin führte einen kompromißlosen Kampf gegen die Revisionisten seiner Zeit, verteidigte das Prinzip der Kommune und führte das russische Volk zum großen Sieg der Oktoberrevolution. Der Weg der Oktoberrevolution ist die Fortsetzung und Entwicklung des revolutionären Wegs, den die Pariser Kommune gebahnt hat. Stalin hielt das Banner des Leninismus hoch, kämpfte gegen dessen Feinde jeder Art, wahrte dadurch das Prinzip der Pariser Kommune und verteidigte die Errungenschaften der Oktoberrevolution.

Nach dem Tod Stalins bemächtigte sich die revisionistische Clique Chruschtschows der Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Nach dem 20., 21. und 22. Parteitag verriet sie das Prinzip der Kommune und den Weg der Oktoberrevolution völlig und nahm eine Reihe durch und durch revisionistischer Linien gegen die proletarische Revolution und die Diktatur des Proletariats an. Damit hat die Sowjetunion den Weg, der zur Wiederherstellung des Kapitalismus führt, eingeschlagen, und die Führung der KPdSU ist das internationale Zentrum des modernen Revisionismus geworden.

Dies ist in der Geschichte der Diktatur des Proletariats seit der Pariser Kommune eine äußerst wichtige Erfahrung negativen Charakters. Wie sie uns lehrt, können die Führer irgendeiner proletarischen Partei, die die Macht nicht besitzen, die Revolution nicht führen, wenn sie vom Prinzip der Kommune abgehen. Solche Führer werden sogar Renegaten und Agenten in den Reihen der Arbeiterklasse. Wenn sie, nachdem sie die Macht ergriffen haben, das Prinzip der Kommune mißachten, dann besteht die Gefahr, daß die Früchte der Volksrevolution verlorengehen, diese Führer ebenfalls völlig zu Renegaten und Agenten werden und zu Lakaien und Komplicen der Imperialisten herabsinken.

Warum bekämpfen denn die revisionistische Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und ihre Anhänger China so wütend? Das geschieht hauptsächlich, weil die große Chinesische Revolution, die unter der Führung der Lehre Mao Tse-tungs den Sieg errungen hat, die Erfahrungen der Pariser Kommune und jene der Oktoberrevolution weitergibt und entwickelt. Die Kommunistische Partei Chinas ist ein großer Bannerträger des Marxismus-Leninismus und kämpft entschlossen gegen alle Renegaten, die sich vom Prinzip der Kommune abgewandt haben. Deshalb erregt sie den Haß aller dieser üblen Gestalten und wird von ihnen bekämpft. Dies ist keineswegs erstaunlich, sondern erfüllt uns viel eher mit Stolz.

Heute im Kampf, der gegen den chruschtschowschen Revisionismus bis zu Ende geführt werden muß, und bei der Entwicklung der revolutionären Bewegung der Welt ist es deshalb von großer, praktischer Bedeutung, sich die Erfahrungen und Lehren der Pariser Kommune ins Gedächtnis zu rufen.

Vorbemerkung der Redaktion der „Hongqi“

Fünfundneunzig Jahre sind seit dem heroischen Aufstand der Pariser Kommune vergangen.

Während dieser Jahre traten welterschütternde Änderungen ein. Die Sache, für die die Pariser Kommune gekämpft hatte und die von den Versailler Briganten im Blut erstickt worden war, triumphierte 46 Jahre später in der Großen Oktoberrevolution unter der Führung Lenins. Der Sieg der Chinesischen Revolution war auch jener der Prinzipien der Pariser Kommune und des Wegs der Oktoberrevolution.

Die Pariser Kommune war eine große, epochemachende Revolution. Es war die erste Probe, wie das Proletariat mit den Waffen die Diktatur der Bourgeoisie stürzt und die Diktatur des Proletariats errichtet, wie das kapitalistische durch das sozialistische System ersetzt wird. Die Helden der Pariser Kommune hinterließen uns wertvolle Lehren und Erfahrungen, für die sie ihr Blut vergossen hatten.

Die chruschtschowschen Revisionisten führen heute große Reden über die Pariser Kommune, verraten in Wirklichkeit ihre Prinzipien, weshalb es sehr wichtig ist. die revolutionäre Tradition der Pariser Kommune zu entwickeln und Schlußfolgerungen aus ihren Erfahrungen und Lehren zu ziehen.

Das Proletariat kann das Recht auf seine Befreiung nur mit den Waffen erlangen. Der erste Lehrsatz für einen Proletarier, der nicht Sklave sein will, lautet, sein Gewehr nicht aus der Hand zu geben

Im 19. Jahrhundert stand Frankreich in der ersten Reihe der revolutionären Bewegung Europas. Es war eine Zeitlang der Mittelpunkt der bürgerlichen und später der proletarischen Revolution. Von 1789 bis 1871 griffen die französischen Arbeiter oft zu den Waffen und legten sie wieder nieder oder wurden entwaffnet. Sie kämpften, wurden besiegt, kämpften wiederum und erlitten neue Niederlagen; sie hatten im Zeitraum von mehr als 80 Jahren große, blutige Verluste. Das Proletariat erkannte auf diese Weise allmählich, daß, wenn es die Illusion hegte, die Befreiung in einer Lage zu erlangen, in der die Bourgeoisie nicht entmachtet war, sondern weiterhin die Führung besaß, die Waffen in seiner Hand nur dem eignen Feind bei dessen Machtergreifung dienen würden. Wenn die Revolution gesiegt hatte, dann „belohnten“ die herrschenden Kreise – gleichgültig, ob es der rechte oder der linke Flügel der Bourgeoisie war – das Proletariat dadurch, daß sie die Arbeiter entwaffneten. Besaß das Proletariat keine Waffen mehr, so verlor es alle seine Rechte.

Das Proletariat mußte deshalb die Waffen ergreifen und das Recht auf seine Befreiung im Kampf erringen. Die französischen Arbeiter erkannten diese revolutionäre Wahrheit immer deutlicher. Die Erhebung vom Juni 1848 in Paris und der Aufstand der Pariser Kommune von 1871 zeigten in verschiedenem Grad, daß sie diese revolutionäre Erkenntnis in die revolutionäre Tat umsetzten. Während dieser beiden Erhebungen griff das Proletariat zu den Waffen, stand seinem Feind unmittelbar gegenüber und kämpfte um die politische Macht.

Die Erhebung der Pariser Kommune bildete den Höhepunkt der Kämpfe, die das Proletariat jener Zeit sowohl in Frankreich als auch in anderen Teilen der Welt für seine Befreiung führte. Im Vergleich zu früheren Erhebungen der französischen Arbeiter zeigte das Proletariat während der Pariser Kommune seine große schöpferische Kraft in der Frage der Verwendung der revolutionären Waffen, um sich das Recht zur Selbstbefreiung zu verschaffen:

1) Vorbereitungen zur Bildung bewaffneter Arbeitereinheiten wurden sechs Monate vor der Erhebung getroffen. Mit Hilfe der Waffen errichteten die Arbeiter ihre eigenen politischen Organisationen (das Zentralkomitee der 20 „Arrondissements“ und die Sicherheitsausschüsse der verschiedenen ,,Arrondissements“) sowie besondere Militärorganisationen (die Arbeiterbataillone der Nationalgarde und das Zentralkomitee der Nationalgarde).

2) Sie behaupteten sich entschlossen gegenüber den Drohungen und Schmeicheleien der Regierung der Bourgeoisie und weigerten sich, die Waffen abzugeben. Die erste Forderung des ersten Kongresses der Nationalgarde war, daß niemand sein Gewehr weggeben dürfe. Varlin erklärte: „Wir werden uns nicht kampflos entwaffnen lassen. . . der Kampf wird weitergehen, bis wir siegreich sind.“1

3) Als die Regierung der Bourgeoisie die Arbeiter zu entwaffnen suchte, begeneten diese der konterrevolutionären Gewalt mutig mit der revolutionären Gewalt. Sie fürchteten weder die blutige Unterdrückung durch die eigene reaktionäre Regierung noch die Bedrohung durch einen starken äußeren Feind, sondern wagten den Aufstand, verwandelten einen Raubkrieg, den die Ausbeuterklassen gegeneinander führten, in einen revolutionären Bürgerkrieg und zerschmetterten die Staatsmaschine der Bourgeoisie.

4) Als die Erhebung siegreich war, legten sie die Waffen nicht nieder, noch übergaben sie die Macht. Marx schrieb: „Ihr neues Merkmal [der Revolution] ist, daß das Volk nach der ersten Erhebung nicht die Waffen niedergelegt und seine Macht in die Hände der republikanischen Marktschreier der herrschenden Klassen übergeben hat“.2

5) Nachdem die Arbeiter in dem Aufstand gesiegt hatten, stützten sie sich auf die revolutionären Streitkräfte des Proletariats und legten die Grundlage für die revolutionäre Diktatur des Proletariats. Marx erklärte in diesem Zusammenhang: „ … daß es durch die Errichtung der Kommune die wirkliche Leitung seiner Revolution in seine eigenen Hände genommen und gleichzeitig das Mittel gefunden hat, sie [seine Macht] im Fall des Erfolgs in den Händen des Volkes selbst zu halten, indem es [das Volk] die Staatsmaschinerie, die Regierungsmaschine der herrschenden Klassen, durch seine eigne Regierungsmaschine ersetzt.“3

6) Selbst am Vorabend der Niederlage der Erhebung setzten die Arbeiter ihren heroischen Kampf fort. Sie wollten lieber sterben, mit der Waffe in der Hand den Heldentod erleiden, als sich ergeben und in Knechtschaft leben. Sie bewiesen den Mut des revolutionären Proletariats, das den Tod der Kapitulation vorzieht.

Genosse Mao Tse-tung erklärte: „Dem arbeitenden Volk, das jahrtausendelang ein Opfer des Betrugs und der Einschüchterung seitens der reaktionären herrschenden Klassen war, fällt es nicht leicht, sich zu der Erkenntnis aufzuschwingen, wie wichtig es für dieses Volk ist, Gewehre in den Händen zu haben.“4 Die Helden der Pariser Kommune durchkreuzten die Ränke der reaktionären herrschenden Klassen, ließen sich durch ihre Drohungen nicht einschüchtern, griffen entschlossen zu den Waffen und zerschmetterten die Staatsmaschine der Bourgeoisie. Dies war eine wichtige Entwicklung in der Sache der Befreiung des Proletariats, ein neues ruhmreiches Kapitel in der Geschichte.

Die Ausbeuterklassen glauben stets, daß sie das Recht hätten, jede Waffe zur Unterdrückung der Ausgebeuteten zu verwenden, daß es überhaupt ein Verbrechen sei, wenn diese irgendwelche Waffen besäßen. In ihren Augen ist eine bewaffnete Erhebung der Ausgebeuteten ein ungeheures Verbrechen. Die Revisionisten, die sich dieser reaktionären Ansicht anpassen, verbreiten in den Reihen des Proletariats die Sklavenphilosophie, daß man ,,nie zu den Waffen greifen solle“. Sie verfälschen deshalb die Geschichte der proletarischen Revolution und wollen sie in eine Geschichte des „friedlichen Übergangs“ verwandeln. Sie haben das gerade im Falle der Erhebung der Pariser Kommune getan. Jedesmal, wenn Kautsky auf sie zu sprechen kam, sang er das Lob der Wahlen vom 28. März und bezeichnete die Kommune als das Produkt der Wahlen durch das ganze Volk und der „reinen Demokratie“. Jedesmal, wenn die chruschtschowschen Revisionisten über die Pariser Kommune sprechen, „zählen“ sie gerne „auf“, daß nur wenige Menschen am 18. März starben, um zu beweisen, daß die Kommune „die Macht ergriff, ohne Blut zu vergießen“.

Jedermann, der nur die Grundlagen des Marxismus-Leninismus kennt, weiß, daß jede revolutionäre Bewegung einen Entwicklungsprozeß hat. Um diese Revolution zu verstehen, sollte man sie als Ganzes beurteilen, nicht einen einzigen Tag oder eine gewisse Erscheinung anstatt des Ganzen betrachten noch irgendein besonderes Ereignis an Stelle des allgemeinen Bildes setzen. Der ganze Verlauf der Pariser Kommune vom Vorabend der Erhebung bis zur letzten Woche des Blutbads war ein Kampf auf Leben und Tod zwischen der Revolution und der Konterrevolution. Das Blut, das die Helden der Kommune vergossen, als sie eine bewaffnete Erhebung durchführten und die Frucht dieser erfolgreichen Erhebung zu verteidigen suchten, wird trotz allen Lügen, die die Revisionisten verbreiten, nicht in Vergessenheit geraten.

Das Proletariat muß sich revolutionärer Methoden bedienen, um sich der Staatsgewalt zu bemächtigen, die militärisch-bürokratische Staatsmaschine der Bourgeoisie zu zerschmettern und die Diktatur des Proletariats zu errichten

Vor der Erhebung der Pariser Kommune glich das politische Leben Frankreichs einem Karussell, auf welchem verschiedene Formen der bürgerlichen Staatsmacht im Laufe des heftigen Klassenkampfes rasch wechselten. Das Proletariat lernte aus seiner eigenen Erfahrung, daß die Herrscher bei diesem Wechsel einfach die Macht von einer Hand in die andere, von einer Gruppe zur anderen übertrugen. Wie auch dieser Wechsel verlief, die Lage blieb gleich: Das Proletariat wurde durch die Bourgeoisie beherrscht und ausgebeutet. Das Proletariat lernte auch aus seiner eigenen Erfahrung, daß jede Änderung im Verlauf dieses Wechsels zu einer weiteren Ausdehnung und Vervollkommnung der Staatsmaschine führt und die Arbeiter und übrigen Werktätigen nur noch rücksichtsloser versklavt werden.

Das französische Proletariat erkannte durch seine mehr als 80jährige Erfahrung von 1789 bis 1871 allmählich, daß „das politische Werkzeug ihrer Versklavung [der Arbeiterklasse] nicht als politisches Werkzeug ihrer Befreiung dienen kann“.5 Es verstand, daß das Proletariat, um sich zu befreien, die Staatsmaschine der Bourgeoisie zerschmettern muß und daß es gegen diese Maschinerie selbst und nicht irgendeine ihrer Formen zu kämpfen hat. Dies war die Linie, die die Aufständischen der Kommune bei der Aktion verfolgten. Marx schrieb darüber: „Daher war die Kommune nicht eine Revolution gegen diese oder jene – legitimistische, konstitutionelle, republikanische oder kaiserliche – Form der Staatsmacht. Die Kommune war eine Revolution gegen den Staat selbst, gegen diese übernatürliche Fehlgeburt der Gesellschalt; sie war eine Wiederbelebung durch das Volk und des eignen gesellschaftlichen Lebens des Volkes. Sie war nicht eine Revolution, um die Staatsmacht von einer Fraktion der herrschenden Klassen an die andre zu übertragen, sondern eine Revolution, um diese abscheuliche Maschine der Klassenherrschaft selbst zu zerbrechen.“6

Nachdem das Zweite Kaiserreich zusammengebrochen war, entspann sich zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat allmählich ein Kampf um die Staatsgewalt. Zu Beginn des September 1870 wollten die verschiedenen Gruppen der Bourgeoisie die bestehende Staatsmaschine behalten und die Staatsgewalt nicht in die Hände des Volks fallen lassen. Deshalb trafen sie rasch eine Vereinbarung und bildeten eine neue Regierung mit dem goldumrahmten Aushängeschild „Regierung der nationalen Verteidigung“. Da das Proletariat ideologisch und organisatorisch noch nicht genügend vorbereitet war, konnte es nicht sofort eine eigene Regierung bilden. Es hatte jedoch bereits begonnen, seine eigenen politischen und militärischen Organisationen zu schaffen. Diese wurden zu den wirklichen Machtorganen in den Arbeiterbezirken von Paris, eine Macht, die sich gegen die „Regierung der Verteidigung“ wandte.

Das Zentralkomitee der 20 „Arrondissements“ und die Sicherheitsausschüsse in den verschiedenen „Arrondissements“, die sich auf die aus Arbeitern gebildeten Streitkräfte und die Massen des Volkes stützten, begannen damals, die Tätigkeit der „Regierung der Verteidigung“ und der Behörden in den „Arrondissements“ von Paris zu überwachen. Die Sicherheitsausschüsse in den Arbeiterbezirken kontrollierten die Bürgermeister oder übten sogar in ihrem Namen die Macht aus. Arago, der einmal selbst Bürgermeister gewesen war, erklärte, daß die Ausschüsse in den „Arrondissements“ „sich mit den Fragen der Bewaffnung und Ausrüstung [der Streitkräfte] und der sozialen Wohlfahrt befaßten“ und „eine Wiege revolutionärer Aktivität“7 waren. Im Bericht des Grafen Daru wurde die Tätigkeit der Sicherheitsausschüsse wie folgt geschildert: „Sie hatten sich das Recht genommen, die Bürgermeister bei ihren Beschlüssen unter Druck zu setzen, deren Funktionen übernommen, Befehle erteilt, Häuser durchsucht und besonders unter dem Vorwand von Spionage Verhaftungen und Untersuchungen vorgenommen.“8

Die Präfektur war völlig hilflos; die Polizeikommissare wagten sich kaum zu regen und fürchteten einzig, sie könnten verhaftet weiden“;9 denn sie standen damals unter der Kontrolle der Arbeiterbataillone der Nationalgarde und der revolutionären Massen. Trochu, der Chef der ,,Regierung der Verteidigung“, klagte: „Die Straßen waren in den Händen des Pöbels; die Gerichte arbeiteten nicht; alle Institutionen, die sich mit der Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung, der Moral und der Gesundheitspflege befaßten, waren praktisch lahmgelegt.“10 In dem kurzen Zeitraum von einigen Monaten entließen und ersetzten die reaktionären Behörden verschiedene Polizeidirektoren hintereinander, um das Polizeiregime wiederherzustellen, aber alle diese Versuche mißlangen.

Es ist deutlich zu erkennen, daß in der Zeit zwischen dem Sturz des Zweiten Kaiserreiches bis zur Erhebung der Pariser Kommune in Paris faktisch zwei Regierungen bestanden. Nach der russischen Februarrevolution von 1917 war die Lage in Petrograd [im heutigen Leningrad] ähnlich; auch damals bestanden zwei Regierungen nebeneinander.

Daß das Pariser Proletariat seine militärischen Organisationen bildete, die die Staatsmaschine der Bourgeoisie bekämpften, war eine wichtige Vorkehrung, um diese Staatsmaschine zu zerschmettern. Als Thiers am 18. März 1871 den Bürgerkrieg provozierte, verließ sich das Proletariat auf seine eigenen Streitkräfte, um den konterrevolutionären Angriff Thiers´ niederzuschlagen und die bürgerliche Staatsmaschine zu zerschlagen.

Dank ihrem Klasseninstinkt und ihrer politischen Erfahrung erkannten die Aufständischen der Pariser Kommune, daß das stehende Heer und die Bürokratie die beiden wichtigen Stützen der bürgerlichen Staatsmaschine sind, und deshalb lösten sie sie unmittelbar nach ihrem Sieg auf. Durch einen ersten Erlaß der Kommune wurde das stehende Heer abgeschafft und durch die Nationalgarde ersetzt. Das Dekret lautete: „Keine Truppenverbände, ausgenommen die Nationalgarde, dürfen in Paris gebildet oder herbeigeholt werden.“ Ferner: „Alle waffenfähigen Bürger dienen in der Nationalgarde.“11 Die Bataillone der Nationalgarde, die aus Bourgeois bestanden, wurden von der Kommune aufgelöst.

Gleichzeitig wurden durch ein Dekret die Befehle und Bestimmungen der Versailler Regierung als null und nichtig erklärt. Die betreffende Verordnung lautete: „Die Pariser Kommune, die in Wirklichkeit heute die einzige Macht ist, beschließt: Von heute an betrachten alle Angestellten der öffentlichen Dienste Verordnungen und Mitteilungen, die von der Versailler Regierung oder ihren Anhängern kommen, als null und nichtig … Jeder Beamte oder Angestellte, der diesem Dekret zuwiderhandelt, wird sofort entlassen.“12 Die Kommune entließ alle reaktionären Beamten, die in Paris geblieben waren, und verlangte, daß alle mittleren und unteren Funktionäre der alten Regierung dem Volk loyal dienen sollten.

Die Kommune vernichtete die alten Justizorgane und beseitigte die reaktionären Traditionen der Gesetze. Sie verordnete, daß die Richter vom Volk zu wählen und die Staatsanwälte direkt von der Kommune zu ernennen sind.

Nachdem die Kommune die materielle Stütze der Herrschaft der Bourgeoisie über das Volk, das stehende Heer, beseitigt hatte, begann sie auch, das geistige Werkzeug, mit dem die Bourgeoisie über das Volk herrschte, zu vernichten. Unter anderem verkündete sie die Trennung der Kirche vom Staat und die Abschaffung der Vorrechte der Geistlichkeit.

Durch ihre revolutionäre Praxis widerlegten die Aufständischen der Pariser Kommune die falschen Auffassungen, die die Proudhonisten und Blanquisten über den Staat verbreiteten. Anstatt nach einem Zustand der Anarchie zu streben, wie dies die Proudhonisten befürworteten, bildeten sie die Staatsorgane des Proletariats. Anstatt die Diktatur einiger weniger Revolutionäre zu errichten, wie dies die Blanquisten verlangten, begannen sie bereits, die Diktatur des Proletariats auszuüben, indem sie sich auf dessen revolutionären Enthusiasmus und Initiative verließen.

Warum erklären wir, daß die Pariser Kommune eine Diktatur des Proletariats war?

In erster Linie war die Kommune ein revolutionäres Regime des Proletariats, das sich gegen die Bourgeoisie richtete. Dieses Regime entstand in dem bewaffneten Aufstand des Proletariats gegen die Bourgeoisie und beruhte auf der Zerstörung der bürgerlichen Staatsmaschine. Es führte während der 72 Tage seines Bestehens einen tapferen Kampf gegen die Kräfte des Kapitalismus im In- und Ausland. Die Proklamation des Zentralkomitees der Nationalgarde zeigte den sozialen Gehalt der Revolution von 1871 auf und bezeichnete diesen Kampf als großen Kampf, in dem „das Schmarotzertum und die Arbeit, die Ausbeutung und die Produktion gegeneinander fochten“.13

Zweitens war die Kommune ein revolutionäres Regime, in dem das Proletariat Herr im Haus war. Ihre Hauptstütze waren die Streitkräfte, die sich aus Arbeitern zusammensetzten. „ … ihre erste Voraussetzung [der Diktatur des Proletariats] sei eine Armee des Proletariats.“14 Die Kommune wurde in weitem Maß von den Arbeitern und ihren Massenorganisationen unterstützt. Die meisten ihrer politischen Richtlinien wurden durch Vorschläge der Massen angeregt und widerspiegelten die Interessen des Proletariats und der Werktätigen. Die Führer der Kommune wurden von den Massen gewählt, unterstanden ihrer Aufsicht und konnten entsprechend dem Gesetz durch sie wieder entlassen oder abberufen werden.

Drittens war die Kommune ein revolutionäres Regime, das sich völlig von einem bürgerlichen Parlament unterschied. „Die Vertretungskörperschaften bleiben [in der Kommune], aber den Parlamentarismus als besonderes System, als Trennung der gesetzgebenden von der vollziehenden Tätigkeit, als Vorzugsstellung für Abgeordnete gibt es hier nicht.“15Die Kommune war gleichzeitig das ausübende Organ der vollziehenden und der gesetzgebenden Gewalt. Die Ausschüsse der Kommune erließen Gesetze, ihre Mitglieder setzten sie in Kraft und legten vor den Ausschüssen und dem Volk Rechnung ab.

Viertens war die Kommune ein revolutionäres Regime, das den proletarischen Internationalismus hochhielt. „Denn die Kommune kämpfte nicht für irgendeine lokale oder eng nationale Aufgabe, sondern für die Befreiung der gesamten werktätigen Menschheit; aller Erniedrigten und Verachteten.“16 Die Kommune erklärte: „Die Fahne der Kommune ist die Fahne der Weltrepublik.“17

Fünftens war die Kommune ein revolutionäres Regime, das sich die Beseitigung der Ausbeutung zum Ziel setzte. „Die Kommune wollte jenes Klasseneigentum abschaffen, das die Arbeit der vielen in den Reichtum der wenigen verwandelt. Sie beabsichtigte die Enteignung der Enteigner“ und wollte „die Produktionsmittel, den Erdboden und das Kapital, jetzt vor allem die Mittel zur Knechtung und Ausbeutung der Arbeit, in bloße Werkzeuge der freien und assoziierten Arbeit“18 verwandeln.

Diese charakteristischen Merkmale der Pariser Kommune zeigen, daß sie die Antithese aller Formen der Staatsgewalt der ausbeutenden Klassen war, nicht ein Werkzeug, mit welchem die ausbeutende Minderheit die breiten Massen der Werktätigen beherrschte, sondern eines, durch das die Ausgebeuteten ihr Geschick in die eigenen Hände nahmen, um ihre Befreiung zu erringen. Deshalb haßten die Reaktionäre sie wie die Pest. Der angebliche Sozialist Louis Blanc griff die Kommune ebenfalls an und bezeichnete sie „als Ergebnis einer Wahl, an der sich eine geringe Anzahl Wähler beteiligten, die meist unbekannte Männer waren und deren Fähigkeit und Ehre in gewissen Fällen vielleicht und wenigstens in einigen Fällen mit Bestimmtheit angezweifelt werden können“.19 Er rechtfertigte die Versailler Nationalversammlung, griff die Kommune an und behauptete, daß sie am Ausbruch des Bürgerkriegs schuld sei. Er sagte: „O Bürgerkrieg! Welch furchtbarer Kampf! Die Kanonen donnern. Die Menschen werden getötet, umgebracht, und jene in der Nationalversammlung, die bereit wären, ihr Leben hinzugeben, damit dieses blutige Problem auf friedliche Weise gelöst wird, sind zu ihrem großen Schmerz dazu verurteilt, nichts tun zu können, keinen Schrei, kein Wort zu äußern!“20 Die schändlichen Lügen dieses Renegaten zeigen deutlich, wie abstoßend ein Mensch ist, der sich der proletarischen Revolution und der Diktatur des Proletariats widersetzt.

Die Verfasser der klassischen marxistischen Werke haben die Verleumdungen, die die Reaktionäre über die Pariser Kommune verbreiteten, entschieden widerlegt. Sie haben dargelegt, daß die Kommune weder unter der Führung einer marxistischen Partei stand noch von der marxistischen Theorie geleitet wurde, so daß sie keine vollständige oder gänzlich ausgebaute proletarische Diktatur war. Ihre Anstrengungen, die Herrschaft des Proletariats zu verwirklichen, waren jedoch von internationaler Bedeutung. Marx schrieb: „Ihr wahres Geheimnis [der Kommune] war dies: Sie war wesentlich eine Regierung der Arbeiterklasse, das Resultat des Kampfs der hervorbringenden gegen die aneignende Klasse, die endlich entdeckte politische Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen konnte.“21 Die Verfasser der klassischen marxistischen Werke haben ebenfalls darauf hingewiesen, daß eine Staatsmacht wie jene der Kommune und manche der richtigen Maßnahmen der Kommune aus der Praxis der proletarischen Revolution entstanden waren und sich in ihnen die schöpferische Kraft der Massen herauskristallisierte. Das Proletariat griff zu den Waffen, um sein Recht auf Befreiung zu erzwingen und sein Geschick in die eigenen Hände zu nehmen; dabei verließ es sich auf seinen Klasseninstinkt, sprengte die Fesseln des Proudhonismus und Blanquismus und bahnte sich im Verlauf der Kämpfe einen Weg. Engels sagte, daß „die Kommune das Grab des alten spezifisch französischen Sozialismus war, aber auch zugleich die Wiege des neuen internationalen Kommunismus für Frankreich“.22 „Obwohl die Proudhonisten stark in ihr [Kommune] vertreten waren, wurde doch nicht der geringste Versuch gemacht, nach Proudhons Vorschlägen die alte Gesellschaft zu liquidieren oder die ökonomischen Kräfte zu organisieren. Im Gegenteil. Es gereicht der Kommune zur höchsten Ehre, daß bei allen ihren ökonomischen Maßregeln nicht irgendwelche Prinzipien ihre ‚treibende Seele‘ bildeten, sondern – das einfache praktische Bedürfnis. Und deshalb waren diese Maßregeln – die Abschaffung der Nachtarbeit der Bäcker, das Verbot der Geldstrafen in Fabriken, die Konfiskation stillgesetzter Fabriken und Werkstätten und ihre Überlassung an Arbeiter-Assoziationen – durchaus nicht im Geist Proudhons, wohl aber in dem des deutschen wissenschaftlichen Sozialismus.“23 Lenin sprach von den Massen, „die ungeachtet der falschen Theorien und der Fehler Blanquis und Proudhons die ganze Bewegung auf eine höhere Stufe hoben.“24

Daß die militärisch-bürokratische Maschine der Bourgeoisie zerschmettert und an Stelle der Diktatur der Bourgeoisie die Diktatur des Proletariats errichtet wurde, bildet den Kern der marxistisch-leninistischen Theorie über den Staat und die wichtigste Erfahrung der Pariser Kommune. Gerade in dieser wesentlichen Frage hat sich eine Trennungslinie zwischen den Marxisten-Leninisten einerseits und den Opportunisten und Revisionisten andererseits gebildet. Marx und Engels verurteilten die Rechtsopportunisten wegen ihres „parlamentarischen Kretinismus“ und ihrer „krankhaften Angst vor der Diktatur des Proletariats“ scharf. Lenin und Stalin widerlegten die falsche Theorie, die die Revisionisten der Zweiten Internationale über das „friedliche Hineinwachsen in den Sozialismus“ verbreiteten, ebenfalls energisch.

Heute führen die Marxisten-Leninisten der ganzen Welt einen kompromißlosen Kampf gegen die reaktionäre Theorie der chruschtschowschen Revisionisten über den „friedlichen Übergang“, „den Staat des ganzen Volkes“ usw. sowie gegen ihre Praxis. Die chruschtschowschen Revisionisten verbreiten unter dem Vorwand, daß sich die Zeiten geändert hätten, den irreführenden Mythus, daß das Proletariat die Staatsmacht ergreifen könne, ohne die Staatsmaschine der Bourgeoisie zu zerschlagen, und daß der Sozialismus ohne Diktatur des Proletariats errichtet werden könne.

Mehr als 90 Jahre sind seit der Erhebung der Pariser Kommune vergangen, und auf der Welt sind während dieser Zeit große Änderungen eingetreten. Wo aber Änderungen eintreten, können sie niemals den Charakter der Bourgeoisie, ihre Feindschaft gegen den Sozialismus, wandeln. Je mehr sich die kapitalistische Gesellschaftsordnung ihrem Ende nähert, um so verzweifelter verstärkt die Bourgeoisie ihre Staatsmaschine im Hinblick auf ihr letztes Gefecht. In den Vereinigten Staaten beispielsweise war die Armee 1871 nur ungefähr 42 000 Mann stark, aber heute beträgt diese Zahl mehr als 2,6 Millionen. Im Vergleich zu den Heeren Bismarcks, Napoleons III und Thiers´ ist die heutige amerikanische Armee zahlenmäßig viel, ja dutzendemal größer, ihre Bewaffnung ist hundertmal besser, und sie ist viel brutaler als die Reaktionäre von einst. Sie spielt die Rolle des internationalen Gendarmen und versucht, die revolutionären Bewegungen in den Vereinigten Staaten und in den übrigen Ländern der Welt zu ersticken. Die Staatsmaschine der Bourgeoisie ist nun größer und reaktionärer als je, und die Bourgeoisie untergräbt durch die bewaffnete Subversion, die friedliche Evolution und jeden möglichen Pseudosozialismus die Sache der Befreiung des Proletariats wie wütend. Propagiert man unter diesen Umständen die Auffassung, daß das Proletariat die Staatsmacht ergreifen könne, ohne die Staatsmaschine der Bourgeoisie zu zerschmettern, und daß der Sozialismus ohne Diktatur des Proletariats errichtet werden könne, so befürwortet man eine Pseudorevolution und eine faktische Kapitulation; tatsächlich wird damit ein falscher Pseudosozialismus verbreitet und in Wirklichkeit der Kapitalismus unterstützt. Die chruschtschowschen Revisionisten sind einfach Makler, die eine Pseudorevolution begünstigen und mit einem Scheinsozialismus hausieren.

Das Proletariat, das die Macht ergriffen hat, muß verhindern, daß sich seine Staatsorgane von Dienern der Gesellschaft in Herren der Gesellschaft verwandeln. Hohe Gehälter und mehrfache Entlohnung für Ämter, die gleichzeitig bekleidet werden, sind bei allen Funktionären, die in proletarischen Staatsorganen arbeiten, abzuschaffen, und diese Funktionäre dürfen keinerlei Sonderrechte genießen

Wie kann man verhindern, daß die Staatsorgane der Diktatur des Proletariats degenerieren? Die Pariser Kommune unternahm in dieser Frage eine Anzahl Versuche und einige Maßnahmen, die zwar unvollkommen waren, aber äußerst tiefe, weittragende Bedeutung hatten. Diese Maßnahmen sind für uns sehr aufschlußreich.

Engels schrieb: „Gegen diese in allen bisherigen Staaten unumgängliche Verwandlung des Staats und der Staatsorgane aus Dienern der Gesellschaft in Herren der Gesellschaft wandte die Kommune zwei unfehlbare Mittel an. Erstens besetzte sie alle Stellen, verwaltende, richtende, lehrende, durch Wahl nach allgemeinem Stimmrecht der Beteiligten, und zwar auf jederzeitigen Widerruf durch dieselben Beteiligten. Und zweitens zahlte sie für alle Dienste, hohe wie niedrige, nur den Lohn, den andere Arbeiter empfingen. Das höchste Gehalt, das sie überhaupt zahlte, war 6000 Franken. Damit war der Stellenjägerei und dem Strebertum ein sicherer Riegel vorgeschoben, auch ohne die gebundnen Mandate bei Delegierten zu Vertretungskörpern, die noch zum Überfluß hinzugefügt wurden.“25

Die Massen waren die wirklichen Herren während der Pariser Kommune. Während diese bestand, waren die Massen weitgehend in Organisationen zusammengefaßt und diskutierten dort wichtige Staatsangelegenheiten. Täglich besuchten ungefähr 20 000 Aktivisten die Versammlungen der Klubs, unterbreiteten dort Vorschläge oder äußerten sich kritisch zu sozialen und politischen Angelegenheiten von größerer oder kleinerer Bedeutung. Sie brachten durch Artikel und Briefe an revolutionäre Zeitungen und Zeitschriften auch Wünsche und Forderungen vor. Die Macht der Kommune lag im revolutionären Enthusiasmus und in der Initiative der Massen.

Die Mitglieder der Kommune achteten sehr auf die Ansichten der Massen, besuchten ihre verschiedenen Versammlungen und lasen ihre Briefe aufmerksam. Der Generalsekretär des Exekutivausschusses der Kommune schrieb dem Sekretär der Kommune folgendes: „Wir erhalten jeden Tag viele sowohl mündliche als schriftliche Vorschläge; manche stammen von einzelnen Personen, einige werden von Klubs oder Sektionen der Internationale unterbreitet. Oft sind es ausgezeichnete Vorschläge, die von der Kommune berücksichtigt werden sollten.“26 Tatsächlich studierte die Kommune die Anregungen der Massen ernsthaft und nahm viele an. Manche der bekannten Erlasse beruhten auf solchen Vorschlägen, beispielsweise die Abschaffung des Systems der hohen Gehälter für staatliche Funktionäre, der Erlaß der rückständigen Wohnungsmieten, die Errichtung öffentlicher, nicht religiöser Schulen, das Verbot der Nachtarbeit für Bäckergesellen usw.

Die Massen prüften die Arbeit der Kommune und ihrer Mitglieder sorgfältig. Eine Entschließung des Kommuneklubs des 3. „Arrondissements“ lautete: Das Volk ist Herr …. Wenn die Männer, die ihr gewählt habt, Zeichen von Wankelmut geben oder stehen bleiben, versetzt ihnen bitte einen Stoß, so daß sie unsere Ziele leichter erreichen, nämlich den Kampf für unsere Rechte und die Festigung der Republik, damit die gerechte Sache siegt. Die Massen kritisierten die Kommune, weil sie gegen Konterrevolutionäre, Deserteure und Renegaten nicht entschlossen Maßnahmen ergriff, die Verordnungen, die sie erlassen hatte, nicht rechtzeitig in Kraft setzte und weil ihre Mitglieder uneinig waren. So veröffentlichte der ,,Pere Duchesne“ am 27. April folgende Zuschrift eines Lesers: „Bitte, gebt den Mitgliedern der Kommune von Zeit zu Zeit einen Stoß, fordert sie auf, nicht einzuschlafen und nicht mit dem Inkrafttreten ihrer eigenen Dekrete zu zögern. Sie sollen ihre privaten Streitigkeiten beilegen; denn nur, wenn sie einstimmig sind, können sie mit immer größerer Kraft die Kommune verteidigen.“

Die Bestimmungen über die Ersetzung und Abberufung gewählter Vertreter, die die Interessen des Volkes verrieten, waren keine leeren Worte. Tatsächlich setzte die Kommune Blanchet von seiner Stellung als Kommune-Mitglied ab, da er Geistlicher, Kaufmann und Geheimagent gewesen war. Er hatte sich während der Belagerung von Paris in die Reihen der Nationalgarde eingeschmuggelt und unter einem falschen Namen in der Kommune eingenistet. Die Kommune entließ auch Cluseret aus seiner Stellung als Militärdelegierten angesichts der Tatsache, daß „die Sorglosigkeit und Nachläßigkeit des Militärdelegierten beinahe zum Verlust des Forts Issy geführt hätten“. Schon früher war der Verräter Lullier ebenfalls durch das Zentralkomitee der Nationalgarde entlassen und verhaftet worden.

Die Pariser Kommune beseitigte die Privilegien der Staatsfunktionäre entschlossen und führte in bezug auf die Löhne eine wichtige Reform von geschichtlicher Bedeutung durch.

Wir wissen, daß Staaten, in denen die Ausbeuterklassen herrschen ihren Beamten stets besonders gute Bedingungen und viele Vorrechte bieten, um aus ihnen Herrenmenschen, die dem Volk auf dem Nacken sitzen, zu machen. Sie bekleiden hohe Stellungen erhalten reichliche Gehälter und schüchtern das Volk ein – so sehen Beamte der Ausbeuterklassen aus. Während der Zeit des Zweiten Kaiserreichs erhielten in Frankreich Beamte z.B. folgende Jahresgehälter: ein Abgeordneter der Nationalversammlung 30 000 Franken, ein Minister 50 000 Franken, ein Mitglied des Geheimen Rats 100 000 Franken, ein Staatsrat 130 000 Franken. Wenn jemand mehrere Ämter ausübte, erhielt er auch mehrere Gehälter. So war Rouher, ein Günstling Napoleons III. gleichzeitig Mitglied der Nationalversammlung, Mitglied des Geheimen Rats und Staatsrat. Sein jährliches Gehalt belief sich auf 260 000 Franken. Ein gelernter Pariser Arbeiter hätte für diesen Betrag 150 Jahre arbeiten müssen. Napoleon III selbst erhielt vom Finanzamt 25 Millionen Franken jährlich und kam zusammen mit anderen staatlichen Subventionen auf ein Jahreseinkommen von 30 Millionen.

Das französische Proletariat haßte diese Zustände. Noch vor der Gründung der Pariser Kommune forderte es mehrmals, daß das System der hohen Beamtengehälter abgeschafft werde. Nach der Gründung der Kommune wurde dieser langjährige Wunsch der Werktätigen verwirklicht. Am 1. April wurde in dem berühmten Dekret festgesetzt, daß das höchste Jahresgehalt irgendeines Funktionärs 6000 Franken nicht übersteigen dürfe. Im Dekret hieß es: Früher „waren die höheren Stellen in den öffentlichen Institutionen dank den damit verbundenen hohen Gehältern sehr begehrt und wurden durch Protektion vergeben … in einer wirklich demokratischen Republik sollte es jedoch weder Sinekuren noch hohe Gehälter geben“.27 Die Summe von 6000 Franken entsprach dem Gehalt eines gelernten französischen Arbeiters jener Zeit, welches nach der Schätzung des berühmten Wissenschaftlers, Professor Huxley, etwas weniger als ein Fünftel dessen betrug womit ein Sekretär des Londoner Schulrats zufrieden war.

Die Pariser Kommune untersagte ihren Funktionären, sich für mehrere Ämter gleichzeitig bezahlen zu lassen. Der Beschluß vom 19. Mai lautete: „Da die Entlohnung unter dem System der Kommune für jede offizielle Stelle ausreichend sein muß, um das Wohlergehen und die Würde desjenigen, der sie bekleidet, zu sichern . . . beschließt die Kommune: Es ist verboten, für die Bekleidung mehrerer Stellen irgendeine zusätzliche Entlohnung zu geben; Funktionäre der Kommune. die aufgefordert werden, neben ihrem üblichen Beruf noch weitere auszuüben, haben kein Recht auf irgendeine weitere Entlohnung.“28

Während die Kommune die hohen Gehälter abschaffte und untersagte, für die Bekleidung mehrerer Ämter auch mehrere Gehälter zu entrichten, erhöhte sie die unteren Löhne, um die Unterschiede in der Gehaltsskala zu beseitigen. Im Postamt erhielten beispielsweise die niedrig bezahlten Angestellten nun 1200 statt bloß 800 Franken jährlich (d.h. ihr Gehalt stieg um 50%), während die hohen Gehälter von 12 000 auf 6000 Franken jährlich (d.h. um die Hälfte) gesenkt wurden. Um den Lebensunterhalt des niedrig entlohnten Personals zu sichern, untersagten die Bestimmungen der Kommune alle Abzüge und Geldbußen ausdrücklich.

Die Mitglieder der Kommune waren bei der Durchführung der Bestimmungen über die Abschaffung der Vorrechte, der hohen Gehälter und der Häufung der Gehälter für diejenigen, die gleichzeitig mehrere Ämter bekleideten, vorbildlich. Theisz, ein Mitglied der Kommune, der das Postamt leitete, hätte entsprechend den Bestimmungen Anspruch auf 500 Franken monatlich gehabt, begnügte sich aber mit 450. Der General der Kommune. Wroblewski, verzichtete freiwillig auf seinen Offizierssold und weigerte sich, in eine Wohnung im Elysee-Palast zu ziehen. „Der Platz eines Generals ist bei den Truppen“, äußerte er sich.

Der Exekutivausschuß der Pariser Kommune faßte auch eine Resolution, durch die der Generalsrang abgeschafft wurde. In seiner Entschließung vom 6. April erklärte der Ausschuß: „Angesichts der Tatsache, daß der Generalsrang mit den Prinzipien der demokratischen Organisation der Nationalgarde nicht vereinbar ist ... wird beschlossen: der Generalsrang ist abgeschafft.“29 Leider konnte dieser Beschluß in der Praxis nicht durchgeführt werden.

Die Staatsführer erhielten Löhne, die jenen der gelernten Arbeiter entsprachen; sie mußten mehr Arbeit leisten, hatten jedoch weder Anspruch auf höhere Entlohnung noch auf irgendwelche Vorrechte. So etwas war noch nie dagewesen. Dadurch wurde das Losungswort einer „wohlfeilen Regierung“ verwirklicht; die Atmosphäre der „Geheimnisse“ und der „Eigentümlichkeiten“, die bei der sogenannten Führung der Staatsgeschäfte vorgeherrscht hatten und die ein Mittel waren, mit dem die Ausbeuterklassen das Volk irreführen, verschwand mit einem Mal. Dadurch wurde die Führung der Staatsgeschäfte einfach zur Aufgabe eines Arbeiters, und aus den Arbeitern wurden Funktionäre, die sich „besonderer Werkzeuge“ bedienten. Nicht nur darin lag die große Bedeutung dieser Maßnahmen; vielmehr wurden in bezug auf die Entlohnung und weitere materielle Vergünstigungen Bedingungen geschaffen, die die Entartung der Funktionäre verunmöglichte. Lenin erklärte zu dieser Frage: „Öffentlicher Dienst … verbunden nicht nur mit der Wählbarkeit aller Beamten, nicht nur mit ihrer jederzeitigen Absetzbarkeit, sondern auch mit der Entlohnung ihrer Arbeit nicht in ‚herrschaftlicher‘, bourgeoiser, sondern in proletarischer Manier – das ist das Ideal in der Arbeiterklasse.“30 Er fügte hinzu: „ … die Beseitigung der Repräsentationsgelder jeder Art, aller finanziellen Privilegien der Beamten, die Reduzierung der Gehälter aller Amtspersonen im Staat auf das Niveau des ‚Arbeiterlohnes‘. Hier gerade kommt am klarsten der Umschwung zum Ausdruck – von der bürgerlichen Demokratie zur proletarischen, von der Unterdrückerdemokratie zur Demokratie der unterdrückten Klassen, vom Staat als ‚besondrer Gewalt‘ zur Niederhaltung einer bestimmten Klasse, zur Niederhaltung der Unterdrücker durch die allgemeine Gewalt der Mehrheit des Volkes, der Arbeiter und Bauern. Und gerade in diesem, besonders anschaulichen und was den Staat betrifft, wohl wichtigsten Punkt hat man die Marxschen Lehren am gründlichsten vergessen! … Es ist ‚üblich‘, darüber zu schweigen, als handelte es sich um eine überlebte ‚Naivität‘ …31

Die führende Clique der chruschtschowschen Revisionisten hat jedoch gerade das getan, nämlich diese wichtige Erfahrung der Pariser Kommune völlig außer Acht gelassen. Sie jagen nach Vorrechten, benutzen ihre privilegierte Stellung, nutzen ihre öffentliche Tätigkeit für ihren persönlichen Vorteil aus, eignen sich die Früchte der Arbeit des Volkes an und erhalten Gehälter, die zehn-, ja hundertmal höher sind als die Löhne der einfachen Arbeiter und Bauern. Diese Leute haben sich, was ihren politischen Standpunkt wie auch ihre Lebensweise betrifft, von den Werktätigen abgewandt und ahmen nun die Bourgeoisie und die bürokratischen Kapitalisten nach. Sie versuchen, die soziale Basis ihrer Herrschaft zu festigen, bedienen sich hoher Gehälter, Prämien, Honorare, Pensionen und weiterer Mittel zum Gelderwerb, um eine hochbezahlte, privilegierte Schicht zu bilden. Sie wollen den revolutionären Willen des Volkes mit Geld korrumpieren, sprechen wie wirr über „materiellen Anreiz“ und behaupten, daß Rubel „mächtige Lokomotiven“ seien und daß sie „die Rubel zur Erziehung des Volkes benutzen müßten“. Vergleichen wir die Tätigkeit der chruschtschowschen Revisionisten mit dem, was sie als „Naivität“ der Pariser Kommune bezeichnen, so können wir deutlich erkennen, was unter Dienern und Herren des Volkes gemeint ist, was es bedeutet, wenn die Staatsergane von Dienern der Gesellschaft zu Herren der Gesellschaft werden. Engels schrieb: „ … Diktatur des Proletariats. Nun gut, … wollt ihr wissen, wie diese Diktatur aussieht? Seht euch die Pariser Kommune an.“32 Ähnlich können wir sagen: Wollt ihr wissen, wie eine entartete Diktatur des Proletariats aussieht? Dann seht euch den „Staat des ganzen Volkes“ der Sowjetunion unter der Herrschaft der Clique der chruschtschowschen Revisionisten an.

Das Proletariat muß vor angeblichen Friedensverhandlungen des Feindes auf der Hut sein, solange dieser faktisch den Krieg vorbereitet, und der konterrevolutionären doppelten Taktik mit der revolutionären doppelten Taktik begegnen

Die Pariser Kommune hinterließ uns große, mitreißende Lehren. Viele dieser Lehren sind wegen ihres positiven Charakters wertvoll, andere voll bitterer Erfahrung.

Die Führung der Kommune bestand teils aus Blanquisten, teils aus Proudhonisten, die beide keine revolutionäre Partei des Proletariats bildeten. Sie verstanden weder den Marxismus, noch hatten sie bei der Führung der proletarischen Revolution Erfahrung. Dank der Initiative des Proletariats lösten sie gewisse Probleme richtig, wegen ihres ungenügenden politischen Bewußtseins unterliefen ihnen ebenfalls viele Fehler. Einer der Hauptirrtümer war, daß sie ein Opfer des Betrugs wurden, den der Feind mit den Friedensverhandlungen verübte, während er faktisch den Krieg vorbereitete. Der Feind befand sich anfänglich in einer schwierigen Stellung, aber sie unterließen es, nach ihrem Sieg den Angriff noch weiter vorzutragen und den Feind zu vernichten. Mit Hilfe der angeblichen Friedensverhandlungen verschaffte sich der Feind eine Atempause und konnte inzwischen seine Kräfte zum Gegenangriff reorganisieren. Sie hätten ihren revolutionären Sieg erweitern können, aber sie ließen sich diese Möglichkeit entgehen.

In der Geschichte haben die Ausbeuterklassen stets die konterrevolutionäre doppelte Taktik der Unterdrückung mit Gewalt und der betrügerischen Friedensgespräche abwechselnd oder gleichzeitig benutzt. Solange ihre Vorbereitungen für den Angriff auf das Volk noch nicht abgeschlossen sind oder wenn sie selbst von den revolutionären Kräften angegriffen werden, bedienen sie sich häufig einer „Friedensintrige“, um das Volk zu täuschen. Sobald sie sich für stark genug halten, die revolutionären Volksmassen zu besiegen, erheben sie ihre blutbefleckten Waffen und beginnen den Massenmord. Dieser doppelten Taktik bediente sich Thiers gegen die Pariser Kommune.

Nachdem Thiers überstürzt nach Versailles geflohen war, besaß er nur ungefähr 15000 bis 16000 Mann Truppen und Polizei. Die Truppen, über die er noch verfügte, waren zahlenmäßig schwach, und zudem war ihre Moral schlecht; sie waren den Streitkräften der Pariser Arbeiter nicht gewachsen, diese ihnen vielmehr numerisch wie auch moralisch überlegen. Außerdem lag Versailles nur 18 Kilometer weit von Paris, eine Entfernung, die die Streitkräfte der Pariser Arbeiter ohne weiteres in einem Tag zurücklegen konnten. Als Thiers später die damalige Lage schilderte, gab er selbst zu: „Es waren die schlimmsten Tage meines Lebens. In Paris war die Auffassung verbreitet: ‚Versailles ist erledigt; sobald wir dorthin kommen, werden die Soldaten sich zu kämpfen weigern.‘ Ich war sicher, daß dies nicht der Fall war. Wenn wir jedoch mittlerweile von 70 000 bis 80 000 Mann angegriffen worden wären, hätte ich mich nicht für die Festigkeit der Armee, die durch das Gefühl der allzu ausgeprägten numerischen Unterlegenheit entmutigt war, verbürgt.“33 Um in dieser Lage seine Stellung in Versailles zu halten und zur Reorganisation der konterrevolutionären Kräfte Zeit zu gewinnen, trieb der schlaue Thiers eifrig seine betrügerischen „Verhandlungen“ weiter und zog mit dem „Frieden“ einen Rauchvorhang.

Vor allem wies er verschiedene Bürgermeister der Pariser „Arrondissements“ an, mit dem Zentralkomitee der Nationalgarden über die Wahlen der Kommune Verhandlungen zu führen. Dadurch sollten die Angelegenheiten nach Möglichkeit verwirrt, verzögert und die Aufmerksamkeit des Zentralkomitees abgelenkt werden. bis Versailles zum Angriff bereit war. Die Nationalversammlung, die bei den angeblichen „Gesprächen“ im Einvernehmen mit den Bürgermeistern der „Arrondissements“ handelte, stimmte der Abhaltung von Gemeindewahlen in Paris ebenfalls zu. Infolgedessen zogen sich die Verhandlungen während acht Tagen hin, und die Wahlen der Kommune wurden auf ein immer späteres Datum verschoben. So gewann Versailles eine Atempause, die Kommune aber versäumte die günstige Gelegenheit das konterrevolutionäre Nest zu treffen und auszuheben. Später enthüllten die Bürgermeister die Wahrheit über diese betrügerischen Verhandlungen, die als Tarnung der Kriegsvorbereitungen gedient hatten. Tirard gestand: „Wir verfolgten mit dieser Opposition das Hauptziel, die Föderierten vom Marsch auf Versailles abzuhalten … unser Widerstand, der mehrere Tage dauerte, gab der Regierung die Möglichkeit, ihre Verteidigung zu organisieren.“34 Desmarest gab ebenfalls bekannt: „Ich hielt es für notwendig auch weiterhin ein Risiko einzugehen und auf diese Weise der Versailler Regierung Zeit zu verschaffen, sich zu bewaffnen.“35

Zweitens sang Thiers laut das „Friedenslied“ von der „Nichteinmischung in Paris“ und beteuerte, daß er entschlossen sei, „die Republik aufrechtzuerhalten“. Wie Marx ausführte, war Thiers von allem Anfang an bemüht, seinen Räuberkrieg gegen Paris „durch eine kleine Versöhnungskomödie zu ergänzen … Am 21. März, als er noch keine Armee besaß, hatte er der Versammlung erklärt: ‚Komme was da will, ich werde keine Armee nach Paris schicken.‘ Am 27. März erhob er sich wieder: ‚Ich habe die Republik als vollendete Tatsache vorgefunden, und ich bin fest entschlossen, sie aufrechtzuerhalten.‘“36 Durch dieses Gerede versuchte Thiers, die alten Republikaner um sich zu scharen und sein reaktionäres Regime in einem günstigen Licht erscheinen zu lassen; die Provinzen sollten hinters Licht geführt und die Mittelklasse angelockt, die Wachsamkeit von Paris sollte abgelenkt und das Proletariat isoliert werden. Hinter seiner „Nichteinmischung“ verbarg Thiers seine unstillbare Mordlust; seine Worte über die „Aufrechterhaltung der Republik“ waren eine Umschreibung seiner Absicht, die proletarische Republik zu erwürgen.

Während Thiers seine angeblichen „Verhandlungen“ fortführte und einen Rauchvorhang mit dem „Frieden“ zog, bereitete er ebenfalls fieberhaft die bewaffnete Unterdrückung der Kommune vor. Er sammelte einen buntscheckigen Haufen Soldaten und bettelte bei Bismarck um die Entlassung der französischen Kriegsgefangenen; er schickte seine Agenten aus, die Kriegsgefangenen gegen die Kommune aufzuhetzen und sie auszubilden; er ließ Gruppen von Gendarmen, Kavalleristen und Artilleristen, die er für seinen Angriff auf Paris brauchte, bilden. Er sandte zahlreiche Geheimagenten nach Paris, um militärisch wichtige Nachrichten zu sammeln. Er blockierte Paris durch einen Ring von Befestigungen und Artilleriestellungen; er löste eine Propagandakampagne aus und verbreitete einen Schwall von Verleumdungen gegen die Pariser Kommune, um die öffentliche Meinung für die Unterdrückung des Aufstands vorzubereiten. Nach ungefähr zwei Wochen umfassender Vorbereitungen begann Versailles Anfang April mit dem bewaffneten Angriff auf Paris.

Von diesem Zeitpunkt bis zum Anfang Mai waren die Streitkräfte Thiers´ verhältnismäßig schwach. Da die Preußen nicht viele Gefangenen entlassen hatten, konnte er seine militärische Offensive nicht rasch entwickeln, und die Möglichkeit eines Siegs über Paris war nicht groß. Deshalb führte Thiers während dieser Zeit seine bewaffneten Angriffe wie auch seine Komödie mit der Versöhnung fort. Einerseits fuhr er fort, die Kommunarden niederzumetzeln und beschwor die Preußen, noch mehr französische Kriegsgefangene zu entlassen; anderseits benutzte er die Union (Ligue) republicaine des Droits de Paris und weitere derartige bürgerliche Organisationen zur „Vermittlung“, um die Kommune irrezuführen und zu veranlassen, die Waffen niederzulegen und ihre Macht zu übergeben; damit wollte er das erreichen, was er auf dem Schlachtfeld noch nicht errungen hatte. Am 27. April erklärte er beispielsweise in der Nationalversammlung: „ … Ich wiederhole es aber und abermals: Laßt diese ruchlosen Waffen fallen aus den Händen derer, die sie führen, und die Strafe wird augenblicklich aufgehalten werden durch einen Friedensakt, der nur die kleine Zahl der Verbrecher ausschließt.“37 Am 8. Mai antwortete er einer Abordnung von Vermittlern aus der Mittelklasse: „Sobald die Insurgenten sich zur Kapitulation entschließen, sollen die Tore von Paris eine Woche lang weit geöffnet werden für alle, außer den Mördern der Generale Clément Thomas und Lecomte.“38

Nachdem jedoch die Preußen ungefähr zwei Wochen später viele Kriegsgefangene entlassen hatten, Versailles eine Streitmacht von 130 000 Mann zusammengestellt und Mac-Mahon ihm versichert hatte, daß er bald in Paris einrücken könne, schob Thiers jede Tarnung mit „Frieden“, „Verhandlungen“ und „Nichteinmischung“ beiseite. Vor der Nationalversammlung erklärte er unverzüglich, er „werde in Paris einziehen mit dem Gesetz in der Hand und volle Sühne verlangen von den Elenden, die das Leben von Soldaten geopfert und öffentliche Denkmäler zerstört hätten.“39 Er führte weiter aus: „Ich werde erbarmungslos sein! Die Buße wird vollständig sein, die Justiz streng.“40 Er bestätigte seinen bonapartistischen Räubern, daß sie eine staatliche Bewilligung hätten, sich nach Herzenslust an Paris zu rächen.

Die Mitglieder der Pariser Kommune waren sich bei der Beurteilung der konterrevolutionären doppelten Taktik Thiers´ nicht einig. Die meisten verstanden den Charakter der reaktionären Klassen nur unklar und hegten Illusionen über den Frieden. Nach dem Sieg der Erhebung von Paris verkündeten einige Vertreter des Mittel- und Kleinbürgertums, sie wollten den Frieden im Innern durch Wahlen verwirklichen und äußerten sich: „Besser abstimmen als töten … nur durch eine einstimmige, großartige und überwältigende Wahl kann der Konflikt verhütet und können die Arbeiter geschützt werden.“41 Sie behaupteten: „Nur Wahlen können die Geister beruhigen, auf den Straßen wieder Frieden herstellen, das Vertrauen wiedergewinnen, die Ordnung sichern, eine reguläre Behörde schaffen und schließlich dem haßerfüllten Kampf, in dem die Republik in Strömen von Blut untergehen wird, ein Ende bereiten.“42 Das Zentralkomitee der Nationalgarden rief ebenfalls nach „Nächstenliebe“ und „Großmut“ und stellte „jenes eine ruhmvolle Wort: Brüderlichkeit“ für seine Handlungen als Losung auf. Es glaubte zu Unrecht. der Bürgerkrieg würde verhütet. wenn es die Kommune durch Wahlen errichtete. Es befahl, die Barrikaden von den Straßen zu entfernen, und bereitete gleichzeitig Wahlen vor. Mehrmals nahm es die Verhandlungen mit den Bürgermeistern der „Arrondissements“ von Paris auf, um das Datum, die Durchführung und Methode sowie technische Einzelheiten der Wahlen festzulegen.

Die Wahlen hatten jedoch nicht die Zauberkraft, die für den Krieg bestimmten Waffen in Seide und Jade zu verwandeln. Sie stellten weder „den Frieden in den Straßen“ her, noch „schützten sie die Arbeiter“. Paris hingegen, das großenteils mit Wahlen und Verhandlungen beschäftigt war, versäumte die Gelegenheit. die revolutionären Kräfte zu stärken, und vernachläßigte die notwendigen Schritte zur Erweiterung des Siegs der Revolution. Paris schloß weder die Tore, noch kontrollierte es die Verkehrswege und -mittel. Die Reaktionäre konnten kommen und gehen, wie es ihnen beliebte. Paris unterließ es ebenfalls die konterrevolutionäre Tätigkeit gänzlich zu unterbinden, die Bank von Frankreich zu übernehmen und vor allem Versailles anzugreifen. So fand Versailles die Möglichkeit, die konterrevolutionären Kräfte zu verstärken und den Angriff auf Paris in jeder Hinsicht vorzubereiten.

Einige Mitglieder der Kommune durchschauten die konterrevolutionäre doppelte Taktik Thiers´; sie zeigten auf, daß er mit einem Pseudofrieden hausierte; die Ansicht, daß durch einen Kompromiß die Versöhnung herbeigeführt werden könnte, eine Illusion, die die bürgerlichen Organisationen verbreiteten, wurde von ihnen ebenfalls scharf kritisiert. Sie mißbilligten auch die falsche Auffassung vom Frieden, die in der Kommune vorherrschte. Auf der Sitzung der Kommune vom 4. Mai erklärte beispielsweise Grousset Paschal, eines der Mitglieder: „Bürger, die Lage ist ernst … seit mehreren Wochen trägt nun die Reaktion die Maske der Versöhnung, und sie ist ihr noch nicht weggerissen worden.“43„Nach den wiederholten Erklärungen der Versailler Regierung weiterhin von Versöhnung zu sprechen. über die Versöhnung zu diskutieren, während die Kanonen donnern, während unsere Brüder unter den Kugeln der Versailler Mörder fallen, das bedeutet, Verrat zu üben. die Verteidigung von Paris zu schwächen, Bürger, die Zeichen von Schwäche zeigen und zur Desertion neigen, in ihrem Vorhaben zu bestärken, das bedeutet in Wirklichkeit, über die Kapitulation und Niederlage zu sprechen.“44 Revolutionäre Zeitungen und Massenorganisationen deckten ebenfalls das konterrevolutionäre Komplott der „Friedensverhandlungen“ auf und kritisierten die Illusion, daß es eine Versöhnung geben könne. Das Manifest des Zentralkomitees des Frauenbundes für die Verteidigung von Paris und die Pflege der Verwundeten betonte feierlich: „Nein, keinen Frieden, eher den Krieg bis zum Ende; die Arbeiterinnen von Paris sind verpflichtet, dies zu verkünden! Heute wäre Versöhnung Verrat! … Dies würde bedeuten, … die Befreiung des Arbeiters aus eigener Kraft abzulehnen!“45 Die Klubs wendeten sich die ganze Zeit hindurch entschlossen gegen einen Kompromiß und verweigerten seinen Anhängern den Zutritt zu ihren Versammlungen. Einige von ihnen sandten sogar Delegationen zur Kommune und ließen erklären, daß jene, die für die Beendigung des Kriegs mit Versailles eintraten, als Verräter zu brandmarken seien. Wie schade, daß sich diese richtigen Ansichten nicht völlig durchsetzen konnten und bis zum Augenblick, da die Versailler Banditen den Angriff auf Paris begannen, viele Menschen die Tatsachen nicht erkannt hatten und sich noch immer mit der Wahl der Mitglieder der Kommune beschäftigten. Damals schrieb Lissagaray, ein Augenzeuge, über die Ereignisse: „Ganz Paris hörte das heftige Feuer der Geschütze. Niemand hätte geglaubt, daß es einen solchen Angriff geben könnte. Seit dem 28. haben die Menschen in einem blinden Vertrauen gelebt – zweifellos feuerten die Kanonen Salutschüsse ab, und schlimmstenfalls war es ein Mißverständnis.“46 Als man aber feststellte, daß es sich nicht um ein Mißverständnis, sondern einen wohlüberlegten, seit langem geplanten Angriff handelte, war es trotz dem heldenmütigen, entschlossenen Widerstand zu spät: die Vorbereitungen waren sowohl auf politischem wie militärischem Gebiet ungenügend.

Während Versailles die Waffen bereitstellte, ging Paris zu den Urnen; während Versailles den Krieg vorbereitete, führte Paris Gespräche. Das Ergebnis war, daß die Versailler Banditen mit ihren blutbefleckten Waffen in Paris einzogen. Sie erschossen die gefangenen Mitglieder und Soldaten der Kommune, die Flüchtlinge, die in den Kirchen Zuflucht suchten, die verwundeten Soldaten in den Krankenhäusern; sie erschossen ältere Arbeiter mit der Behauptung, daß diese schon wiederholt Aufstände verursacht hätten und unverbesserliche Verbrecher seien; sie erschossen Arbeiterinnen, da diese nach ihren Worten „Brandstifterinnen“ seien und Frauen nur ähnlich sähen, „wenn sie tot seien“; sie erschossen Arbeiter im Kindesalter mit der Behauptung, daß „diese zu Insurgenten heranwachsen würden“. Dieses Gemetzel, eine „Jagd“, wie sie es nannten, dauerte den ganzen Juni. Paris war voll Leichen, die Seine rot von Blut, die Kommune wurde in diesem Meer von Blut ertränkt. Mehr als 30 000 Menschen wurden niedergemetzelt und über 100 000 eingekerkert oder zum Verlassen des Landes gezwungen. Damit vergalt Versailles Paris seine „Nächstenliebe“ und „Großmut“. So endete der Trick mit den vorgetäuschten Friedensgesprächen und den wirklichen Kriegsvorbereitungen, deren sich Versailles bediente. Es war eine äußerst bittere, mit Blut geschriebene Lehre. Sie zeigt uns, daß das Proletariat die Revolution bis zum Ende durchführen muß, daß flüchtende Banditen verfolgt, vernichtet und die ertrinkenden Ratten erschlagen werden müssen, daß der Feind keine Gelegenheit erhalten darf, wieder zu Atem zu kommen.

Wie wir feststellen können, erkannten vor 95 Jahren die meisten Mitglieder der Pariser Kommune nicht rechtzeitig, daß Thiers mit den vorgetäuschten Friedensgesprächen und den wirklichen Kriegsvorbereitungen ein Komplott schmiedete; dies war hauptsächlich auf den Mangel an Erfahrung und Einsicht zurückzuführen. Heute jedoch, da die chruschtschowschen Revisionisten alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um dem vorgetäuschten Frieden und der wirklichen Aggression des USA-Imperialismus zu dienen, ist dies gewiß nicht eine Frage der ungenügenden Einsicht. Die chruschtschowschen Revisionisten haben nun völlig die Stellung von Renegaten übernommen und arbeiten mit den USA-Imperialisten zusammen, um die revolutionäre Bewegung des Proletariats und die nationale Befreiungsbewegung durch die konterrevolutionäre doppelte Taktik zu ersticken. Die Zeiten, die Völker und die Revolution entwickeln sich jedoch immer weiter. Die revolutionären Völker lernen immer besser, sich der revolutionären doppelten Taktik zu bedienen, um die konterrevolutionäre doppelte Taktik zu bekämpfen, und die Revolution bis zu Ende zu führen. Die Imperialisten, Revisionisten und alle Reaktionäre werden schließlich mit ihren konterrevolutionären doppelten Taktiken verschiedenster Art und allem Drum und Dran von den Völkern in den Abfallkübel der Geschichte geworfen werden.

* * *

Zur Feier des 21. Jahrestags der Pariser Kommune schrieb Engels: ,,Mögen die Bourgeois ihren 14. Juli oder ihren 22. September feiern. Der Feiertag des Proletariats wird überall und immer der 18. März sein.“47 Wenn wir heute das Fest des Proletariats, den 95. Jahrestag der Erhebung der Pariser Kommune, feiern, zeigt uns ein Blick in die Welt eine große revolutionäre Lage, in der „Sich die Vier Meere erheben, Wolken und Wasser toben; die Fünf Kontinente erschüttert sind, Wind und Donner grollen“. Die Geschichte hat völlig verwirklicht, was Marx vor 95 Jahren voraussagte: „ … aber wenn die Kommune geschlagen werde, sei der Kampf nur aufgeschoben. Die Prinzipien der Kommune seien ewig und könnten nicht zerstört werden; sie werden sich immer wieder und wieder durchsetzen, bis die Arbeiterklasse befreit ist.“48 „Die Pariser Kommune mag fallen, aber die Soziale Revolution, die sie eingeleitet hat, wird triumphieren. Ihre Geburtsstätte ist überall.“49

1 P.M. Kerschentsew, „Geschichte der Pariser Kommune von 1871“, russische Ausgabe, Verlag für soziale und ökonomische Literatur, Moskau 1959

2 Marx, Erster Entwurf zum „Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

3 Ebenda

4 Mao Tse-tung, „Probleme des Krieges und der Strategie“, Ausgewählte Werke Band II

5 Marx, Zweiter Entwurf zum „Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

6 Marx, Erster Entwurf zum „Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

7 P.M. Kerschentsew, „Geschichte der Pariser Kommune von 1871“, russische Ausgabe, Verlag für soziale und ökonomische Literatur, Moskau 1959

8 Ebenda

9 Ebenda

10 Ebenda

11 „Protokolle der Sitzungen der Pariser Kommune“, russische Ausgabe, Verlag der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Moskau, 1959, Bd. 1

12 Ebenda

13 Ebenda

14 Marx, „Rede auf der Feier zum siebenten Jahrestag der Internationalen Arbeiterassoziation am 25. September 1871 in London“, MEW Band 17 [Dieses Zitat wurde von uns angepasst. –DVD]

15 Lenin, „Staat und Revolution“, Gesammelte Werke Band 25

16 Lenin, „Dem Andenken der Kommune“, Gesammelte Werke Band 17

17 Marx, Erster Entwurf zum „Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

18 Marx, „Der Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17 [Dieses Zitat wurde von uns angepasst. –DVD]

19 Arthur Adamov, „Die Pariser Kommune – 18. März - 28. Mai 1871“, französische Ausgabe, Editions sociales, Paris, 1959

20 Ebenda

21 Marx, „Der Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

22 Engels, Brief an August Bebel vom 29. Oktober 1884, MEW Band 36

23 Engels, „Zur Wohnungfrage – Dritter Abschnitt: Nachtrag über Proudhon und die Wohnungsfrage“, MEW Band 18

24 Lenin, „Vorwort zur russischen Übersetzung der Briefe von K. Marx an L. Kugelmann“, Ausgewählte Werke Band 12

25 Engels, „Einleitung zu Karl Marx´ ‚Bürgerkrieg in Frankreich‘ (Ausgabe 1891)“, MEW Band 22

26 „Protokolle der Sitzungen der Pariser Kommune“, Bd. I

27 Journal officiel, 2. April 1871, „Protokolle der Sitzungen der Pariser Kommune“, Bd. I

28 „Protokolle der Sitzungen der Pariser Kommune“, russische Ausgabe, Verlag der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Moskau, 1960, Bd. II

29 Journal officiel de la Republique francaise, 8. April 1871.

30 Lenin, „Über die proletarische Miliz“, Gesammelte Werke Band 24

31 Lenin, „Staat und Revolution“, Gesammelte Werke Band 25

32 Engels, „Einleitung zu Karl Marx´ ‚Bürgerkrieg in Frankreich‘ (Ausgabe 1891)“, MEW Band 22

33 Arthur Adamov, „Die Pariser Kommune – 18. März - 28. Mai 1871“, französische Ausgabe, Editions sociales, Paris, 1959

34 P.M. Kerschentsew, „Geschichte der Pariser Kommune von 1871“, russische Ausgabe, Verlag für soziale und ökonomische Literatur, Moskau 1959

35 H.P.O. Lissagaray, „Geschichte der Kommune von 1871“, Rütten & Loening, Berlin, 1956

36 Marx, „Der Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

37 Zitiert in: Marx, „Der Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17

38 ebenda

39 ebenda

40 ebenda

41 P.M. Kerschentsew, „Geschichte der Pariser Kommune von 1871“, russische Ausgabe, Verlag für soziale und ökonomische Literatur, Moskau 1959

42 Ebenda

43 „Protokolle der Sitzungen der Pariser Kommune“, Bd. 2

44 Ebenda

45 Arthur Adamov, „Die Pariser Kommune – 18. März - 28. Mai 1871“, französische Ausgabe, Editions sociales, Paris, 1959

46 H.P.O. Lissagaray, „Geschichte der Kommune von 1871“, Rütten & Loening, Berlin, 1956

47 Engels, „Grußadresse an die französischen Arbeiter zum 21. Jahrestag der Pariser Kommune“, MEW Band 22

48 Engels, Aufzeichnungen und Dokumente „[Aufzeichnung einer Rede von Karl Marx über die Pariser Kommune]“, MEW Band 17

49 Marx, Zweiter Entwurf zum „Bürgerkrieg in Frankreich“, MEW Band 17