Nachträglich zum 8. Mai, der dieses Jahr den 75. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus markiert veröffentlichen wir folgendes Dokument aus dem revolutionären China.

 

Des Sieges über den deutschen Faschismus gedenken! Den Kampf gegen den USA-Imperialismus zu Ende führen!

Luo Jui-tjing

Seit dem großen Sieg über den deutschen Faschismus sind volle zwanzig Jahre vergangen.

Zwanzig Jahre sind verstrichen seit dem großen Sieg über den Block des deutschen, japanischen und italienischen Faschismus.

Diese zwanzig Jahre sind Zeugen welterschütternder Umwandlungen gewesen. Wie Genosse Mao Tse-tung sagte, hat der Sieg im antifaschistischen zweiten Weltkrieg „noch breitere Möglichkeiten und noch realere Wege für die Befreiung der Arbeiterklasse und der unterdrückten Völker der ganzen Welt eröffnet.“.1 Seit dem Krieg haben zwei historische Strömungen, die sozialistische Revolution und die nationale Befreiungsbewegung, rasch das Antlitz der Welt verändert; sie vereinigten sich jetzt zu einem großartigen Bild – die Vier Meere tosen und die Fünf Kontinente beben. Die Erinnerung an den Sieg über den deutschen, japanischen und italienischen Faschismus vor zwanzig Jahren, die Betrachtung der gegenwärtigen ausgezeichneten Lage für die Revolution der Völker der Welt sowie der lichten Perspektiven des Kampfes für den Weltfrieden, die nationale Befreiung, die Volksdemokratie und den Sozialismus erfüllen uns mit einer grenzlosen Siegeszuversicht.

Vor mehr als zwanzig Jahren, als Hitler über den europäischen Kontinent hinwegfegte und mit allen seinen Kräften einen Überraschungsangriff gegen die Sowjetunion startete, im Glauben, er könnte sie in der Zeit zwischen anderthalb und zwei Monaten „vernichten“, wurde die ganze Welt vorübergehend von dunklen Wolken bedeckt, und es entstand eine Lage, als „würde die Stadt unter dieser Masse schwarzer Wolken zerfallen“. Unter vielen Menschen in der Welt hat sich eine ansteckende Krankheit der Furcht vor Hitler verbreitet, sie erblaßten schon bei der Erwähnung seines Namens und waren pessimistisch in bezug auf die internationale Lage eingestellt. Zu jener Zeit galt die faschistische Hitlerarmee beinahe als unbesiegbar. Dieser Armee konnten nicht nur die kleinen europäischen Länder nicht widerstehen, sondern auch die Heere imperialistischer Großmächte wie Großbritannien und Frankreich brachen im ersten Gefecht zusammen und flüchteten in Panik. Könnte unter solchen Umständen der Sozialismus den Faschismus besiegen? Könnte das sozialistische System über das kapitalistische imperialistische System triumphieren? Könnte die Sowjetunion den Angriffen der faschistischen Hitlerarmeen standhalten? Könnte die Sowjetarmee die faschistische Hitlerarmee besiegen? Das waren die Fragen, die die Menschen in der ganzen Welt am meisten bewegten. Das ist eine harte Probe für den ersten sozialistischen Staat, für das sozialistische System und für die revolutionären bewaffneten Kräfte des Proletariats gewesen. Das war ein großes Problem, von dem das Schicksal der Menschheit abhing.

Unter der glänzenden Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und des sowjetischen Oberkommandos mit Genossen Stalin an der Spitze haben der von Lenin geschaffene Sowjetstaat, ein junger Staat, der erst vor kurzem die sozialistische Industrialisierung vollendet hatte, und seine junge Rote Armee der Arbeiter und Bauern nicht nur den Angriffen der sogenannten unbesiegbaren faschistischen Hitlerarmee standgehalten und die effektiven Kräfte des Feindes in Massen vernichtet, sondern sie gingen entschlossen und rechtzeitig zur Gegenoffensive und Verfolgung über, gelangten kämpfend bis nach Berlin, zerschlugen restlos die hitlerfaschistische Kriegsmaschine und trugen den entscheidenden gewaltigen Sieg im ganzen antifaschistischen Krieg davon.

Der Sieg über den deutschen Faschismus war weder ein gewöhnlicher noch ein regional begrenzter Sieg, es war ein Sieg, der auf das Schicksal der Menschheit und den Verlauf der Geschichte in bedeutendem Maße einwirkte. Es war ein großer Triumph des sozialistischen Systems. Es war ein großer Triumph des Sowjetvolkes und der Sowjetarmee. Es war ein großer Triumph der marxistisch-leninistischen Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion mit Genossen Stalin an der Spitze. Es war ebenfalls ein großer Triumph des deutschen Volkes, der Völker Europas, Asiens und der ganzen Welt in ihrem gemeinsamen Kampf.

In seinem Kampf gegen die faschistischen Banditen zeigte das Sowjetvolk einen unbeugsamen Willen und einen unvergleichlichen Heldenmut. Es schreckte vor keinen Opfern zurück, trotzte sämtlichen Schwierigkeiten und leisteten damit einen großen Beitrag zum Sieg im antifaschistischen Krieg.

Das Banner Lenins und Stalins hochhaltend, hat die sowjetische Rote Armee in einem unüberwindbaren revolutionären Geist mutig gekämpft; sie stürmte Welle um Welle vorwärts, erfüllte hervorragend ihre ruhmvollen Aufgaben als Hauptkraft im Kampf gegen den Faschismus und erwarb sich dabei unvergängliche Verdienste.

Dem Vermächtnis Lenins folgend, wappnete Genosse Stalin das Sowjetvolk mit Marxismus-Leninismus, unter seiner Führung schloß es noch vor Ausbruch des Krieges die sozialistische Industrialisierung und die Kollektivierung der Landwirtschaft ab; und damit wurde in dem rückständigen Rußland eine fortschrittliche sozialistische Großmacht errichtet. Angesichts der mächtigen Offensive der faschistischen Hitlerarmee hat Stalin furchtlos und talentvoll das Sowjetvolk und die Sowjetarmee zu einem vollständigen Sieg im antifaschistischen Vaterländischen Krieg, der durch einen noch nie dagewesenen hartnäckigen Kampf gekennzeichnet wurde, geführt. Obwohl Stalin einige Fehler, einschließlich gewisser Fehler auf militärischem Gebiet, beging, legen die Tatsachen einen Beweis dafür ab, daß er trotzdem den Namen eines großen Marxisten-Leninisten und eines weisen Befehlshabers der revolutionären bewaffneten Kräfte des Proletariats verdient.

Die Völker der Welt werden die heroischen Taten des sowjetischen Volkes und seiner Armee, die solche Helden wie Soja Kosmodemijanskaja und Alexander Matrosow hervorbrachten, stets ehren. Sie werden für immer die gewaltigen Verdienste der Kommunistischen Partei der Sowjetunion mit Genossen Stalin an der Spitze, die bei der Kriegführung erworben wurden, in Ehren behalten.

Durch Verbreitung von unzähligen Lügen in den vergangenen zwanzig Jahren haben die Imperialisten und die modernen Revisionisten absichtlich die Geschichte des antifaschistischen Vaterländischen Krieges entstellt, die heroische Gestalt des Sowjetvolkes und der Sowjetarmee besudelt und die Führung der KPdSU mit Genossen Stalin an der Spitze übel verleumdet. Je mehr sie jedoch das tun, desto mehr beweisen sie die Richtigkeit der Stalinschen Führung und die Größe des Sowjetvolkes und der Sowjetarmee, die sich unter dem Banner Lenins und Stalins vereinigten. Die Geschichte läßt sich nicht entstellen. Man kann sich vorstellen, daß, wären das Sowjetvolk und die Sowjetarmee nicht von Stalin, sondern von solchen Revisionisten wie Chruschtschow geführt worden, und hätten sie sich nicht von der marxistisch-leninistischen Linie, Politik und Methode, wie sie von Stalin vertreten wurden, sondern von der revisionistischen Linie, Politik und Methode, wie sie von Chruschtschow heutzutage bei seinem Kuhhandel mit dem USA-Imperialismus vertreten wurden, leiten lassen, dann der Ausgang nur eine Kapitulation oder eine verhängnisvolle Niederlage sein können; wer weiß, wieviel Leid und Not hätten die Völker der Sowjetunion und der Welt dann ertragen müssen, und um wieviel Jahre wäre dann die Geschichte der Sowjetunion und der Menschheit zurückgeschleudert worden.

Die Vorwärtsentwicklung der Geschichte geht stets nach ihren eigenen Gesetzen vor sich. Solche faschistischen Banditen wie Hitler, solche Revisionisten wie Chruschtschow, die sich vom Volke losgelöst haben und ihm feindlich gegenüber stehen, sind einfach Clowns auf der Bühne der Geschichte, während die Sache des Sozialismus und des Antifaschismus, der sich Stalin und die unter seiner Führung stehenden sowjetischen Menschen und die Sowjetarmee sich gewidmet hatten, für alle Zeiten glänzen wird!

Heute, da wir den 20. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus und im gesamten antifaschistischen Krieg begehen, dürfen wir niemals vergessen, daß der USA-Imperialismus eine noch viel schlimmere Rolle spielt als Hitler in jenen Jahren. Unmittelbar nach dem Abschluß des antifaschistischen Krieges nahm der USA-Imperialismus die Stelle des deutschen, japanischen und italienischen Faschismus ein, er arbeitete seine konterrevolutionäre Strategie der Weltherrschaft aus und setzte sie aktiv in die Wirklichkeit um; dabei machte er das Dollar-Imperium zum größten internationalen Ausbeuter, zum Weltgendarmen, zum Hauptbollwerk aller Kräfte der Reaktion und des Kolonialismus, zur Hauptquelle der Aggression und des Kriegs der Gegenwart und zum geschworenen Feind aller Völker der Welt.

In den vergangenen zwanzig Jahren führte der USA-Imperialismus stets eine tollwütige Aufrüstung und Kriegsvorbereitung durch, er entfesselte überall Aggressionen und bereitete sich darauf vor, den Völkern verschiedener Länder einen neuen Weltkrieg aufzuzwingen. Früher haben wir gesagt, Faschismus – das ist Krieg, heute haben wir aber noch mehr Grund zu erklären: der USA-Imperialismus – das ist Krieg. Um die Aggression des USA-Imperialismus zu zerschlagen und seine Pläne der Entfesselung eines neuen Krieges zu durchkreuzen, ist es für die sozialistischen Länder und die Völker aller Länder durchaus erforderlich und von einer großen praktischen Bedeutung auf die historische Erfahrung des Krieges, den die Völker der Welt gegen den deutschen, japanischen und italienischen Faschismus führten, zurückzublicken.

Die historische Erfahrung des antifaschistischen Krieges lehrt uns, daß, solange der Imperialismus existiert, die sozialistischen Länder und alle revolutionären Völker die hohe revolutionäre Wachsamkeit beibehalten und effektive Vorbereitungen treffen müssen gegen die Möglichkeit eines Krieges, den der Imperialismus uns plötzlich aufzwingen könnte.

Die Gefahr eines Krieges besteht, solange der Imperialismus existiert. Bis der Imperialismus vernichtet ist und der Sozialismus den Sieg auf der ganzen Welt errungen hat, kann weder der Sieg des Sozialismus in einem Land oder in einer Reihe von Ländern, noch der Sieg der Sache der nationalen Unabhängigkeit oder der nationalen Befreiung in einem Land oder in einer Reihe von Ländern als endgültig und vollständig betrachtet werden.

Diese Wahrheit wurde von der Geschichte wiederholt unter Beweis gestellt. Die Imperialisten und alle Reaktionäre sind stets mit allen Mitteln bestrebt, die Länder und Völker, die den Sieg in der Revolution davongetragen haben, zu unterdrücken und zu vernichten. Das gilt natürlich sowohl für die Zeit, in der die revolutionären Kräfte schwach sind, als auch für die Zeit, in der die revolutionären Kräfte mächtig geworden sind, Genosse Mao Tse-tung sagte ganz richtig: „Die reaktionären Kräfte treten den demokratischen Kräften der Völker nach dem Grundsatz entgegen, unbedingt diejenigen zu vernichten, die sie vernichten können, und sich auf die spätere Vernichtung derjenigen vorzubereiten, die sie vorläufig nicht vernichten können.“2 Auf diese Art und Weise verhalten sie sich sowohl gegenüber China als auch gegenüber der Sowjetunion; genauso verhalten sie sich sowohl gegenüber den sozialistischen Ländern als auch gegenüber den unabhängigen Nationalstaaten; auf diese Art und Weise verhalten sie sich gegenüber den Ländern und Völkern, die den Sieg bereits errungen haben, sowie gegenüber den Ländern und Völkern, die für die nationale Befreiung kämpfen und den Kampf in der Volksrevolution führen. Das wird durch den Klassencharakter des Imperialismus bedingt. Denn Imperialismus ist letzten Endes Imperialismus, er wird niemals sein Henkersbeil aus der Hand legen und ein Buddha werden. Chruschtschow und andere moderne Revisionisten behaupten, daß der Charakter des Imperialismus sich im Ergebnis der gewachsenen Macht des sozialistischen Lagers verändert habe. Das verstößt vollkommen gegen die Leninsche Theorie über den Imperialismus und ist ein barer Unsinn.

Heutzutage bedient sich der USA-Imperialismus seiner konterrevolutionären doppelzüngigen Taktik des Krieges und des sogenannten „Friedens“. Er spielt betrügerisch mit dem Frieden, während er andererseits überall Aggressionskriege entfesselt und seine Vorbereitungen zu neuen Kriegen beschleunigt. Unter solchen Umständen ist es desto notwendiger für uns, die historische Erfahrung des antifaschistischen Krieges gut in Erinnerung zu behalten, jederzeit eine hohe revolutionäre Wachsamkeit zu wahren, dem Friedensbetrug des Imperialismus keineswegs auf den Leim zu gehen, vor jedem Nachlassen der Wachsamkeit und jeder Einstellung, sich über die Dinge falsche Hoffnungen zu machen, zu hüten. Wir sozialistischen Länder und Staaten, die ihre nationale Unabhängigkeit bereits errungen haben, müssen parallel mit dem Festhalten an ihrer friedlichen Außenpolitik und an ihrem wirtschaftlichen Aufbau, zugleich auch ihre nationale Verteidigung festigen und ausreichende Vorbereitungen zur Abwehr eines imperialistischen Aggressionskrieges treffen. Es macht einen gewaltigen Unterschied aus, ob man für den Ausbruch eines Kriegs vorbereitet ist oder nicht. Unter den verschiedenen Vorbereitungen muß der Vorbereitung auf politisch-ideologischem Gebiet der Vorrang eingeräumt werden. Außerdem muß man bei diesen Vorbereitungen von den größten Schwierigkeiten und von der schlimmsten Lage, die sich ereignen könnten, ausgehen. Man muß nicht nur auf einen kleinen Krieg, sondern auch auf einen mittleren und großen Krieg, den der Imperialismus entfesseln könnte, vorbereitet sein. Man muß sowohl auf die Anwendung der konventionellen Waffen als auch auf den Einsatz von Atomwaffen durch den Imperialismus vorbereitet sein. Wenn man sich von diesen Gedanken leiten läßt und auch danach handelt, dann ist das realistischer und dann kann man auch besser die Initiative ergreifen, so daß wir unter allen möglichen Verhältnissen imstande sein werden, der Lage gemäß erfolgreich zu handeln und des Sieges über den Feind noch sicherer zu sein.

Die historische Erfahrung des antifaschistischen Krieges lehrt uns auch, daß der Imperialismus treulos ist. Unter bestimmten Bedingungen ist es für die sozialistischen Länder zulässig, mit imperialistischen Ländern in Verhandlungen zu treten und gewisse Übereinkommen mit ihnen zu treffen. Jedoch sie dürfen unter keinen Umständen ihre Hoffnungen für die Verteidigung des Weltfriedens auf solche Verhandlungen und Übereinkommen setzen. Sie müssen entschlossen gegen eine München-Politik, wie jene von Chamberlain und Daladier auftreten.

Die Imperialisten und alle Reaktionäre sind amoralische Pragmatiker, die zwar alle „schönen Worte“ machen, jedoch vor keinem Verbrechen zurückschrecken. Wenn sie es für notwendig erachten, wenn sie zu einem Angriff gegen euch noch nicht ganz vorbereitet sind, wenn sie vor Auslösung der Offensiven noch einen Rauchschleier ausbreiten wollen, wenn sie eine Atempause brauchen oder nach schweren Niederlagen in ihren Aggressionskriegen nicht mehr weiterkämpfen können, dann werden sie sich mit euch an den Verhandlungstisch setzen und sogar zungenfertig über „Frieden“ und „Freundschaft“ reden, verschiedenartige Verträge und Abkommen unterzeichnen sowie diese und jene Garantien und Versprechungen geben. Sobald sie aber der Ansicht sind, daß sie euch verschlingen können, wenn nach ihrem Dafürhalten die Lage für sie günstig liegt, wenn sie ihre Messer bereits geschärft haben, dann werden sie sofort die Maske vom Gesicht reißen und all die heiligen Verträge, feierlichen Abkommen und unverletzbaren Versprechen in Fetzen reißen. Die moderne Geschichte bietet uns unzählige Beispiele solcher Art. Ein solches Beispiel stellt der Blitzkrieg ohne Kriegserklärung dar, den Hitler gegen die Sowjetunion entfesselte, und zwar weniger als zwei Jahre nach dem Abschluß des Nichtangriffspaktes zwischen Hitlerdeutschland und der Sowjetunion.

So handelte Hitler, aber geht der USA-Imperialismus heute nicht auf dieselbe Weise vor? Es würde tatsächlich bei weitem nicht ausreichend sein zu sagen, daß der USA-Imperialismus genau so wortbrüchig ist wie Hitler. Denn in Wirklichkeit ist der USA-Imperialismus noch viel hinterlistiger und mörderischer als Hitler. Sogar ihre engsten Verbündeten und Partner, wie Großbritannien und Frankreich, sowie ihre allertreuesten Lakaien wie Syngman Rhee und Ngo dinh Diem, nutzen die Vereinigten Staaten so lange aus, als sie noch brauchbar sind und geben ihnen einen Fußtritt, wenn sie nicht mehr gebraucht werden-manchmal „schlachten sie den Esel sogar ab, nachdem er seine Arbeit am Mühlrad beendigt hatte“. Wenn die USA sich gegenüber ihren Partnern so verhalten, ist es denn denkbar, daß die Vereinigten Staaten gegenüber den sozialistischen Ländern, den unabhängigen Nationalstaaten und den revolutionären Völkern aller Länder nicht treubrüchig sein werden?

Wenn wir deswegen mit Imperialisten und Reaktionären zu tun haben, dürfen wir nie irgendwelche Illusionen bezüglich ihrer Versprechungen hegen, auch dürfen wir ihre „schönen Worten“ nicht leichtgläubig hinnehmen. Der friedliche Charakter unserer Außenpolitik wird durch den sozialistischen Charakter unserer Gesellschaft bedingt. Wenn es im Interesse der Völker und der Revolution liegt, wenn es der Verteidigung des Weltfriedens, der Entlarvung des Feindes und der Erziehung der Menschen dient, wenden wir uns nicht gegen Verhandlungen mit imperialistischen Ländern, sondern nehmen solche Verhandlungen stets ernst; wir weigern uns nicht, notwendige Verträge und Abkommen zu unterzeichnen, und wir bleiben den von uns unterzeichneten Verträgen und Abkommen stets treu. Indem wir so handeln, dürfen wir aber niemals vergessen, daß keine Verträge und keine Abkommen dem Imperialismus, wenn er einen Krieg vom Zaune brechen will, Einhalt gebieten können. Wer seine Hoffnungen darauf setzt, durch Verträge und Abkommen den Krieg zu verhindern, wird ganz bestimmt beträchtlichen Schaden erleiden und in eine Falle geraten.

Die für die Imperialisten und alle Reaktionäre allgemeingültige Besonderheit besteht darin, daß sie die Schwachen einschüchtern und die Starken fürchten. Derjenige, der seine Sicherheit dadurch zu garantieren versucht, daß er dem Aggressor gegenüber Zugeständnisse macht und die Gier des Aggressors auf Kosten der Interessen anderer Völker befriedigt, hebt einen Stein auf, der unvermeidlich auf seine eigenen Füße fallen wird. Chamberlain und Daladier wiesen den sowjetischen Vorschlag über ein Bündnis gegen die faschistische Kriegsdrohung zurück, heckten das München- Komplott aus und verkauften dabei die Interessen der Völker der Tschechoslowakei und Polens in der Hoffnung, Hitler würde die Spitze seiner Aggression gegen die Sowjetunion richten. Da Hitler aber ihre Furcht vor einem Krieg als Zeichen der Schwäche durchschaut hatte, schlug er zuerst gegen sie zu und überraschte sie unvorbereitet. Die drei Millionen Mann starke französische Armee brach in anderthalb Monaten zusammen; Großbritannien wurde ebenfalls fast an den Rand der Vernichtung gebracht, und nur der Kanal rettete es vor einer Wiederholung der Tragödie Frankreichs. Die München-Politik von Chamberlain und Daladier, die ihnen selbst und anderen Schaden zufügte, wird für alle Zeiten als ein Schandwort in die Geschichte eingehen. Diejenigen, die heute angesichts der Erpressung mit dem Krieg durch den USA-Imperialismus ein zweites München planen, werden wie Chamberlain und Daladier damit beginnen, daß sie anderen Schaden zufügen, schließlich sich aber ins eigene Fleisch schneiden. Angesichts der bewußt gewordenen Völker der Welt sind diese Machenschaften zum Scheitern verurteilt, und es wird mit den Ränkeschmieden kein gutes Ende nehmen.

Die historische Erfahrung des antifaschistischen Krieges lehrt uns auch, daß es notwendig ist, den Freund vom Feind zu unterscheiden, die Widersprüche auszunutzen, die Mehrheit für sich zu gewinnen, alle Kräfte, die vereinigt werden können, zu vereinigen und eine möglichst breite Einheitsfront gegen den Hauptfeind zu bilden.

Der faschistische Block, der sich aus Deutschland, Japan und Italien zusammensetzte, vertrat in jenen Jahren den raubgierigsten und aggressivsten Imperialismus. Ihre Raubpolitik bedrohte ernsthaft die Freiheit und Unabhängigkeit aller Nationen, ihre eigenen Partner nicht ausgenommen, das heißt ein Räuber vergriff sich am anderen. Der raubgierige Charakter des Imperialismus bedingt nicht nur die Tatsache, daß die breitesten Massen der Völker der Welt ihm entgegentreten, sondern daß die Imperialisten untereinander unvermeidlich in Gegensatz geraten und zum Auflösen verdammt sind.

Einer der großen Beiträge Stalins bestand darin, daß er die damalige Lage im internationalen Klassenkampf richtig analysierte, den Hauptwiderspruch im Weltmaßstab und den Hauptfeind der Völker der Welt identifizierte und deswegen auch imstande gewesen ist, die richtige Losung einer antifaschistischen Einheitsfront aufzustellen und alle antifaschistischen Kräfte in einer Einheitsfront zu vereinigen, deren Hauptkraft die Sowjetunion und das Weltproletariat bildeten. Im Ergebnis wurde das imperialistische, antisowjetische Bündnis mit der Bildung eines antifaschistischen Bündnisses zerschlagen; die imperialistische Umkreisung der sozialistischen Sowjetunion wurde mit der Bildung einer Gegenumkreisung der faschistischen Aggressionskräfte durch die Kräfte durchbrochen, die im Weltmaßstab gegen die Aggression auftraten; auf diese Weise wurde eine grundlegende Veränderung in der strategischen Situation herbeigeführt, die günstig für uns und ungünstig für den Feind ausfiel. Dies war ein lebenswichtiger Faktor im großen Sieg des antifaschistischen Krieges.

In den heutigen Tagen ist der USA-Imperialismus nicht nur bestrebt, den Sozialismus zu liquidieren und ausgedehnte Gebiete in Asien, Afrika und Lateinamerika, die die erste Zwischenzone darstellen, an sich zu reißen, sondern er will auch die kapitalistischen und imperialistischen Länder in Westeuropa, Nordamerika, Ozeanien und Japan, die die zweite Zwischenzone bilden, seiner Kontrolle unterstellen. Durch diese seine auf die Errichtung der Weltherrschaft gerichtete Politik zwingt der USA-Imperialismus mehr als 90% der Menschen der Welt, sich gegen ihn zu erheben, er entfremdet sich seine Anhänger unvermeidlich, gerät in immer größere Isolation und wird von Feinden umringt. Unter solchen Umständen können, wie Genosse Mao Tse-tung uns lehrt, die USA-Aggressions- und Kriegspläne durchkreuzt und aufgehalten werden, vorausgesetzt, daß wir es gut verstehen, sowohl das sozialistische Lager und die antiimperialistischen Kräfte der Völker aller Länder zusammenzuschließen, als auch die Widersprüche innerhalb des imperialistischen Lagers auszunutzen und eine möglichst breite Einheitsfront gegen den USA-Imperialismus zu bilden. Sollte der USA-Imperialismus nichtsdestoweniger einen neuen Weltkrieg entfesseln, dann werden wir ihn mit einer desto größeren Sicherheit vollständig besiegen.

Indem sie die Feinde als Freunde und die Freunde als Feinde betrachten, vereinigen sich solche modernen Revisionisten wie Chruschtschow mit den Vereinigten Staaten in „friedlicher Zusammenarbeit“ gegen die Revolution der Völker aller Länder, statt sich mit allen antiamerikanischen Kräften zusammenzuschließen, die Widersprüche innerhalb des imperialistischen Lagers auszunutzen und eine antiamerikanische Einheitsfront zu bilden. Das ist der allergrößte Verrat an der proletarischen Weltrevolution. Das ist ebenfalls der allergrößte Verrat gegenüber den unterdrückten Nationen und Völkern. Durch ihre Handlungen helfen die modernen Revisionisten nur dem USA-Imperialismus, sich aus seiner Isolation zu befreien, sie fördern seine Überheblichkeit bei der Aggression und vergrößern die Gefahr, daß er einen neuen Krieg entfesselt. Deswegen müssen wir diesen Handlungen entschlossen entgegentreten.

Die historische Erfahrung des antifaschistischen Krieges lehrt uns ebenfalls, daß die Strategie der aktiven Verteidigung die einzig richtige Strategie für die sozialistischen Länder in ihrem Kampf gegen die imperialistischen Aggressionskriege darstellt.

Die Strategie der aktiven Verteidigung, wie sie vom sowjetischen Oberkommando mit Stalin an der Spitze verwirklicht wurde, stellte einen wichtigen Faktor, der zum Sieg im antifaschistischen Vaterländischen Krieg beigetragen hat, dar. Dank der Anwendung dieser Strategie hat die Sowjetunion die aggressiven Züge des faschistischen Deutschlands restlos entlarvt, einen grenzlosen, gerechten Haß bei dem Sowjetvolk und der Sowjetarmee erweckt sowie eine ausgedehnte Sympathie und Unterstützung seitens der Völker der Welt gewonnen. Gerade dank der Anwendung dieser Strategie ist die Sowjetarmee imstande gewesen, durch Überlassen des Raums Zeit zu gewinnen, die effektiven Kräfte des Feindes in großem Maß zu erschöpfen und zu vernichten, ihn zu zwingen, von der strategischen Offensive zur strategischen Defensive überzugehen und schließlich völlig vernichtet zu werden. Ebenfalls dank der Anwendung dieser Strategie ist die Sowjetarmee imstande gewesen, die Überlegenheit eines gerechten Krieges voll zu entfalten, im Verlauf der Kämpfe Kräfte zu sammeln, von der strategischen Defensive zur strategischen Offensive und dann zur Verfolgung überzugehen sowie mit der Unterstützung und im Zusammenwirken mit den Völkern der Welt, den großen Sieg im antifaschistischen Vaterländischen Krieg davonzutragen.

Chruschtschow und seinesgleichen haben alles in ihren Kräften Stehende getan, um sich dieser Strategie zu widersetzen; sie behaupteten, das wäre eines von Stalins Verbrechen und lediglich eine Theorie, die er erfunden habe, um seine Fehler in der Anfangsperiode des Krieges zu rechtfertigen. Das ist eine grobe Entstellung und Verleumdung. Wenn die Strategie der aktiven Verteidigung, die Stalin angewandt hatte, falsch gewesen wäre, wie sie das behaupten, dann möchte man fragen: Welche andere Strategie hätte die Sowjetunion anwenden müssen? Etwa einen Präventivkrieg? Dies ist offensichtlich mit dem Charakter des sozialistischen Systems unvereinbar. Für ein sozialistisches Land ist es weder erforderlich noch zulässig, als erstes andere anzugreifen; es wird niemals den ersten Schuß abfeuern. Oder hätte die Strategie der Sowjetunion etwa in einer passiven Verteidigung bestehen sollen, eine Strategie des bloßen Abwartens, bis sie angegriffen würde? Das war offensichtlich nicht zu ihrem Vorteil. Engels hat bereits vor langer Zeit festgestellt, daß „die passive Verteidigung, sei man auch noch so gut bewaffnet, immer einer Niederlage sicher ist“.3 Oder hätte die Strategie der Sowjetunion eine Kapitulation vor dem Feind sein sollen? Das würde ein Verrat an der Revolution und am Volke sein. Eine solche Strategie kann das Volk keinesfalls akzeptieren. Derjenige, der vor dem Feinde kapitulieren will, wird von Volke weggestoßen und als Verräter für alle Zeiten gebrandmarkt werden. Welche ist dann eine richtige Strategie? Natürlich kann es nur die aktive Verteidigung sein.

Genosse Mao Tse-tung sagte:

 

Die aktive Verteidigung kann man auch offensive Verteidigung oder Verteidigung durch eine Entscheidungsschlacht nennen. Die passive Verteidigung kann man auch als ausschließlich auf Abwehr gerichtete Verteidigung oder als rein defensive Verteidigung bezeichnen. Die passive Verteidigung ist faktisch eine Pseudoverteidigung, und nur die aktive Verteidigung ist eine echte Verteidigung, eine Verteidigung, mit der das Ziel verfolgt wird, zur Gegenoffensive und zum Angriff überzugehen.“4

Was die Kampfhandlungen anbelangt, so soll die Strategie der aktiven Verteidigung die Beibehaltung bzw. Einnahme des Territoriums nicht als ihr Hauptziel betrachten. Das Hauptziel soll darin bestehen, die überlegenen Kräfte zur Vernichtung der effektiven Kräfte des Feindes zu konzentrieren. Dank der Anwendung dieser Strategie im antifaschistischen Vaterländischen Krieg hat gerade die Sowjetunion Hitler gezwungen, seine Truppen am Fuße hoher Berge und am Rand befestigter Städte längs einer langgezogenen Kampflinie, die sich von Leningrad über Moskau und Stalingrad bis nach dem Kaukasus erstreckte, zum Halt zu bringen; sie gerieten ins Stocken, konnten weder vorwärts noch rückwärts und erlitten gewaltige Verluste. Über 300 000 Mann deutscher faschistischer Elitetruppen wurden in der Schlacht bei Stalingrad umzingelt und vernichtet, einer Schlacht, die den Wendepunkt im zweiten Weltkrieg darstellte. In den darauffolgenden Gegenoffensiven wurden die effektiven Kräfte der Aggressoren nacheinander und in großen Mengen vernichtet. Das war die glänzende Strategie, die Hitler ins Verderben stieß. Die Erfahrung legt einen Beweis dafür ab, daß es nur durch eine energische Vernichtung der effektiven Kräfte des Feindes möglich ist, die militärische Lage erfolgreich zu verändern, die Städte und andere Orte zu verteidigen und den Aggressor schließlich zu besiegen.

Die Strategie der aktiven Verteidigung ist mit der Vertreibung des Feindes aus dem eigenen Land noch nicht zu Ende geführt, sondern sie erfordert eine strategische Verfolgung, um den Feind in seiner Ausgangsbasis zu vernichten, ihn in seinem Nest zu vertilgen. Um mit Stalin zu sprechen, dürfen wir einem verwundeten Raubtier nicht erlauben, in seine Höhle zurückzukriechen, damit es dort wieder zu Kräften kommen kann; wir müssen ihm auf den Fersen folgen, es ununterbrochen verfolgen und in seiner Höhle erledigen. Gerade die Anwendung dieser Strategie durch das sowjetische Oberkommando mit Stalin an der Spitze führte dazu, daß die strategische Verfolgung durch die Sowjetarmee die antifaschistischen bewaffneten Aufstände der Völker anderer europäischer Länder aktiv unterstützt und den Völkern Osteuropas geholfen hatte, die reaktionären Regime in ihren Ländern zu stürzen und in ihren Revolutionen den Sieg zu erringen. Das stellt einen gewaltigen Beitrag des Sowjetvolkes und der Sowjetarmee dar. In jedem zukünftigen Krieg gegen die Aggression des USA-Imperialismus ist das die einzige Strategie, die von den sozialistischen Ländern angewandt werden kann. Wir warnen den USA-Imperialismus nachdrücklich, daß er, wenn uns angreift, nicht damit rechnen darf, daß wir keinen Gegenangriff unternehmen werden. So leichten Kaufs kommt man nicht davon.

Die geschichtliche Erfahrung des antifaschistischen Kriegs lehrt uns auch, daß im Krieg Waffen ein wichtiger, aber nicht der entscheidende Faktor sind und daß die Völker und nicht die Dinge der grundlegende Faktor sind, der den Ausgang des Kriegs entscheidet.

Da alle Imperialisten und Reaktionäre vom Volk getrennt und seine Feinde sind, wagen und können sie nicht, sich auf die Massen oder ihre eigenen Truppen verlassen. Bei der Kriegführung können sie ihre Hoffnung einzig auf die Waffen setzen. Sie versuchen ihr möglichstes, um die Rolle der Waffen zu übertreiben, einfach weil sie die Völker einschüchtern und vor allem die Angegriffenen moralisch entwaffnen wollen, damit diese das Vertrauen in ihre Widerstandsfähigkeit verlieren und in einer einzigen Schlacht oder sogar ohne Schlacht besiegt werden können. Das ist die wirkliche Bedeutung der Theorie, daß die Waffen alles entscheiden, einer Theorie, die von den Imperialisten und Reaktionären verbreitet wird.

Waren nicht die Theorien der faschistischen Räuber, daß „die Luftwaffe den Krieg entscheidet“ und „die Panzer den Krieg entscheiden“ von der Furcht eingegeben? Der Mythos der unbesiegbaren deutschen Armee, den Goebbels geschaffen hatte, zusammen mit dem Heulen der Lärmbomben und der Tätigkeit der Fünften Kolonne verbreiteten im kapitalistischen Europa einen solchen Terror, daß manche Länder moralisch entwaffnet waren, noch bevor sie Hitler angriff. Dies bedeutete eine riesige Hilfe für ihn. Als es aber zum Angriff auf die sozialistische Sowjetunion kam, waren Hitlers Flugzeuge und Panzer nicht mehr so furchterregend oder entscheidend. Warum? Was war das Geheimnis? Lag der Grund darin, daß die Sowjetunion mehr und bessere Flugzeuge und Panzer besaß als Hitlerdeutschland? Nein. Die Sowjetunion war auf diesem Gebiet Hitlerdeutschland unterlegen. Was gab denn der Sowjetarmee die Kraft, der faschistischen Hitlerarmee standzuhalten und sie zu besiegen? Ehrlich gesagt, war daran nichts Geheimnisvolles. Der Grund war, daß die Sowjetunion sich auf das Volk, das sozialistische System, die revolutionäre politische Arbeit in der Roten Armee und die marxistisch-leninistische Führung der Kommunistischen Partei verließ. Kurz gesagt, da die Sowjetunion sich auf das politisch bewußte, von der Partei des Proletariats geführte Volk verließ, zerschmetterte sie die faschistische Kriegsmaschine. Dies ist ein Gesetz, die Wahrheit.

War das nicht so? Was konnte die faschistische Hitlerarmee trotz all ihrer Grausamkeit und Macht gegenüber der Sowjetarmee und der breiten Massen des Sowjetvolkes vollbringen, die, mit der ruhmvollen Tradition der Oktoberrevolution erfüllt und mit der marxistisch-leninistischen Ideologie bewaffnet, bereit waren, zum Schutz ihres sozialistischen Vaterlandes ihr Leben zu opfern? Was konnte sie tun angesichts Tausender und aber Tausender von Soldaten, die dem Tod trotzten und mutig vorwärtsschritten, um unter dem Losungswort „Für das Vaterland, für Stalin“ den Feind in einen Nahkampf zu verwickeln?

War dies nicht auch so? Wie hätte die faschistische Hitlerarmee trotz ihrer zahlenmäßigen Stärke und ihrer Macht die besetzten Gebiete angesichts des ausgedehnten Guerrillakriegs und der Sabotage, die von den Massen hinter den feindlichen Linien verübt wurde, konsolidieren können? Was hätte sie anderes tun können, als ihre Streitkräfte zu zerstreuen? Wie hätte sie es vermeiden können, von allen Seiten geschlagen zu werden? Wie hätte sie der engen Umzingelung durch die Völker und der endgültigen Niederlage entgehen können? Alle diese Tatsachen zeigen erneut, daß der Sieg im Krieg nicht von neuen Waffen irgendwelcher Art oder einer besonderen technischen Waffengattung abhängt. Er hängt von der engen Verbundenheit zwischen den Streitkräften und den Massen der Zivilbevölkerung ab, den gemeinsamen Anstrengungen des Volkes an der Front und im Hinterland, der Koordinierung zwischen dem Schlachtfeld an der Front und dem Schlachtfeld im feindlichen Hinterland und der engen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Armee-Einheiten und Waffengattungen, von denen die Bodenstreitkräfte, besonders die Infanterie am wichtigsten sind. Ohne den heldenmütigen Kampf der Bodenstreitkräfte können keine neuen Waffen, wie wirksam sie auch sein mögen, den Ausgang von Schlachten entscheiden oder die politischen Ziele eines Kriegs erreichen. Dies ist ein weiteres Gesetz, eine Wahrheit, die für den Krieg gilt. Das trifft für andere Kriege ebensosehr wie für den antifaschistischen Krieg zu. Es galt vor dem Auftauchen der Atombombe und gilt nachher. Es gilt für die unterdrückten Völker, die einen revolutionären Kampf führen, wie auch für ein mächtiges sozialistisches Land, beispielsweise die Sowjetunion.

Die geschichtliche Erfahrung des antifaschistischen Kriegs lehrt uns auch, daß alle revolutionären Kriege einander unterstützen. Die Länder, die den Sieg errungen haben, sollten die revolutionären Kämpfe jener Länder und Völker, die ihn noch nicht erlangt haben, unterstützen und ihnen helfen. Die sozialistischen Länder sollten als Stützpunkt für die Weltrevolution und als Hauptkraft im Kampf gegen die imperialistische Aggression dienen.

Durch ihren Sieg im antifaschistischen Vaterländischen Krieg hat die Sowjetunion den Völkern aller Länder Unterstützung gegeben, den osteuropäischen Ländern geholfen, sich zu befreien, und dem chinesischen Volk in seinem Widerstandskrieg gegen Japan beigestanden. Gleichzeitig haben die antifaschistischen Kämpfe der Völker der Welt, die Erhebungen der Völker der europäischen Länder und ihr bewaffneter Kampf gegen den deutschen und den italienischen Faschismus und besonders der große antijapanische Krieg mit dem chinesischen Volk als Hauptmacht die militärischen Kräfte des gesamten faschistischen Blocks in einem großen Ausmaß in Schach gehalten, geschlagen und geschwächt. Ohne alle diese Faktoren wäre es der Sowjetunion unmöglich gewesen, im antifaschistischen Vaterländischen Krieg einen solch großen Sieg zu erringen.

Vom marxistisch-leninistischen Standpunkt aus ist ein revolutionärer Krieg oder ein Widerstandskrieg, den ein Land gegen die Aggression führt, gleichzeitig ein Kampf in seinem eigenen nationalen Interesse und eine Unterstützung der revolutionären Kämpfe anderer Länder, eine Unterstützung jener Länder, die bereits den Sieg errungen haben, und ein Beitrag für die Verteidigung des Weltfriedens. Die Länder und Völker, die einen solchen Krieg führen, sollten ihr möglichstes tun, um möglichst viel feindliche Kräfte zu binden und zu zerstören, während die Länder, die den Sieg errungen haben, und besonders die sozialistischen Staaten, den Geist des Internationalismus voll entfalten und es als ihre unabweisliche Pflicht betrachten sollten, die revolutionären Kämpfe der unterdrückten Völker zu unterstützen. Bei dieser gegenseitigen Unterstützung sollten sich alle Länder, ob sie klein oder groß, stark oder schwach seien, entschieden vor dem Großmachtchauvinismus und dem engen nationalen Egoismus hüten und den Kampf gegen sie führen. Andere unterstützen bedeutet, sich selbst unterstützen, und deshalb hat niemand das Recht, sich als Wohltäter oder Befreier aufzuspielen. Ob ein Land, welches den Sieg errungen hat, wagt als Stützpunkt für die Weltrevolution zu dienen oder nicht, die Verantwortung für die Unterstützung der Revolution der Völker in anderen Ländern zu tragen oder nicht, ist ein Prüfstein, ob es wirklich für die Revolution ist oder nicht, ob es wirklich den Imperialismus bekämpft oder nicht.

Schließlich lehrt uns die geschichtliche Erfahrung des antifaschistischen Kriegs auch, daß ein uns vom Imperialismus aufgezwungener Krieg, obwohl er Opfer fordert sowie Zerstörungen und Verluste verursacht, das Volk ebenfalls erzieht und daß das Volk den Krieg gewinnen und damit auch Frieden und Fortschritt erringen wird.

Die deutschen Faschisten töteten zahllose Menschen und zerstörten Tausende von Städten und Dörfern in der Sowjetunion, aber der Krieg endete mit einem Sieg der Sowjetunion, mit der Befreiung Osteuropas und der Ausbreitung des Sozialismus von einem Land auf ein ganzes Lager von Ländern. Die Sowjetunion führte den sozialistischen Aufbau auf der bisherigen Grundlage weiter. Sie wurde trotz der Kriegsschäden nicht schwächer, sondern im Gegenteil stärker. Nachdem wir uns zum Widerstand erhoben, gekämpft und gesiegt hatten, wendete sich der uns vom Imperialismus aufgezwungene Krieg von einer schlechten zu einer guten Sache, beschleunigte den geschichtlichen Fortschritt und die soziale Entwicklung. Diese Lehre wurde durch den sowjetischen antifaschistischen Vaterländischen Krieg und die revolutionären Kriege, die das chinesische Volk während Jahrzehnten führen mußte, bestätigt. Sie ist durch den Widerstandskrieg des koreanischen Volkes gegen die USA-Aggression, den Widerstandskrieg des vietnamesischen Volkes gegen die französische Aggression, den revolutionären Krieg des kubanischen Volkes und den Befreiungskrieg Algeriens erneut bestätigt worden. Sie wird zweifelsohne durch die Befreiungskriege, die gerade heute von den Völkern Südvietnams, Laos und von Kongo (Leopoldville) geführt werden, und durch die revolutionären Kriege der Völker in anderen Ländern erhärtet werden.

Wir sind gegen die Entfesselung von Kriegen durch die Imperialisten, aber wir sollten den Krieg nicht fürchten, noch viel weniger sollten wir uns aus Angst revolutionären Kriegen widersetzen. Was nützt die Angst, wenn die Imperialisten darauf bestehen, uns einen Krieg aufzuzwingen? Kann solch eine Angst sie an der Entfesselung von Kriegen hindern? Kann die Angst Kriege beseitigen? Nein. Die geschichtliche Erfahrung hat uns gelehrt, daß die Angst Kriege nicht verhindern kann, von ihrer Beseitigung gar nicht zu sprechen. Um die Kriege zu beseitigen, ist es notwendig, Widerstandskriege zu führen. Um konterrevolutionäre Kriege abzuschaffen, gilt es, revolutionäre Kriege zu führen. Um die Gewehre fortzuschaffen, ist es nötig, die Gewehre zu ergreifen. Unter Zwang haben wir die Gewehre ergriffen; revolutionäre Kriege haben wir nicht nur geführt, um uns von Sklaverei und Unterdrückung zu befreien, sondern um die Quelle des Kriegs, den Imperialismus, auszurotten.

Die reiche geschichtliche Erfahrung des antifaschistischen Kriegs wurde mit dem Blut der revolutionären Völker aller Länder gewonnen. Sie ist der gemeinsame Besitz der Völker der Welt und von gewaltiger praktischer Bedeutung für den gegenwärtigen Kampf gegen den USA-Imperialismus.

Hitler, Tojo, Mussolini und andere faschistische Räuber hat schon lange ihr Schicksal erreicht. Der USA-Imperialismus jedoch, der seit dem Krieg den deutschen, japanischen und italienischen Faschismus als Erzfeind der Völker der Welt ersetzt hat, tritt nun in die Fußtapfen dieser Räuber, indem er wie wahnsinnig die Sache der Konterrevolution, die sie vergeblich zu entfalten suchten, vorantreibt und den Völkern verschiedener Länder einen Aggressionskrieg nach dem anderen aufzwingt.

Die modernen Revisionisten wie Chruschtschow sagen, Hitler würde die Sowjetunion nicht angegriffen haben, wenn er den Ausgang des Kriegs vorausgesehen hätte. Diese Revisionisten behaupten, daß heute sich die Anführer des USA-Imperialismus von Hitler völlig unterscheiden würden, daß sie, da sie Stärke des Sozialismus erkannt hätten, imstande seien, aus der Geschichte eine Lehre zu ziehen, daß sie ,,vernünftig“ und sogar „friedliebend“ geworden seien und nicht wie Hitler die Gefahr der Entfesselung eines Kriegs auf sich nehmen würden. Die modernen Revisionisten haben ein schönes Märchen ersonnen in dem verderbten Versuch, bei den Völkern den Glauben zu erwecken, der Imperialismus und der Sozialismus würden Hand in Hand vorwärtsschreiten in eine sogenannte Welt „ohne Waffen, ohne Armeen und ohne Kriege“.

Wie können Kommunisten solche gemeinen Lügen vortragen und solchen Unsinn reden? Jedermann weiß, daß gerade der Klassencharakter des deutschen Monopolkapitals Hitler zur Entfesselung des Krieges zwang. Gleichermaßen zwingt der Klassencharakter des USA-Monopolkapitals die USA-Imperialisten heute, einen Krieg zu beginnen. Noch bevor der Kapitalismus das Stadium des Monopolkapitalismus erreicht hatte, führte Marx im „Kapital“ in einer Fußnote folgende Stelle an:

„ … für 100 Prozent [Profit] stampft es [das Kapital] alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.5

Die Klasseninteressen zwingen die Monopolkapitalisten, sich auf der Jagd nach dem Profit in irrsinnige Kriegsabenteuer einzulassen. Sie sind von der Vorstellung des Profitmachens so befangen, daß sie jeden Sinn für die Wirklichkeit verloren haben. Sie unterschätzen beständig die Stärke der Völker und überschätzen ihre eigene, und deshalb führen sie immer wieder „den falschen Krieg am falschen Ort zur falschen Zeit und gegen den falschen Feind“.6 Gibt es in den Geschichtsbüchern nicht genügend Beispiele? Napoleons Plan zur Eroberung Europas und der Welt mißlang, und Kaiser Wilhelm II trat in seine Fußtapfen. Wilhelm ging zugrunde, und Hitler folgte ihm. Hitler scheiterte, und jetzt tritt der USA-Imperialismus in seine Fußtapfen. Keiner konnte aus den Mißerfolgen seiner Vorgänger eine Lehre ziehen. Sie können einander nur bis ins Grab folgen, bis zum vollständigen Zusammenbruch des imperialistischen Systems.

Hitler schien seinerzeit unbesiegbar, aber letzten Endes scheiterte er. Ist der USA-Imperialismus heute furchtbarer, als es einst Hitler war? Wird sein Schicksal besser sein als dasjenige Hitlers? Wenn wir die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen, werden wir eine klare Antwort erhalten.

Heute hat sich der USA-Imperialismus seine Hand viel zu weit ausgestreckt. Der Widerspruch zwischen seinen räuberischen Plänen, seinen ausgedehnten Kampflinien und seinem weit entfernten Hinterland einerseits sowie seinem Mangel an Truppen andererseits ist viel bedeutender, als das bei Hitler der Fall war. Er strebt danach, das sozialistische Lager zu zerstören, das einen weiten Raum aneinandergrenzender Territorien mit einer Gesamtbevölkerung von einer Milliarde Menschen besitzt und vielfach so stark ist als die Sowjetunion zu Hitlers Zeiten. Zum Unterschied von Hitler stößt der USA-Imperialismus auf den hartnäckigen Widerstand unvergleichlich breiter nationaler Befreiungsbewegungen, wenn er Aggressionskriege gegen die Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas führt. Seine Armee ist in ihren Kriegen zur Unterdrückung der Revolutionen der Völker aller Länder und zur Durchführung von Aggressionen in fremden Ländern häufig geschlagen worden. Es ist eine Armee von verweichlichten Soldaten, die der faschistischen Armee Hitlers weit unterlegen ist. Außerdem steht der USA-Imperialismus der Zersetzung der aggressiven Blocks, die er mit solcher Mühe zusammengesetzt hat, gegenüber, eine Lage, in der sich Hitler nicht befand. In allen diesen Punkten ist der USA-Imperialismus im Vergleich zu seinem Vorgänger in einer bedeutend schlechteren Stellung. Genosse Mao Tse-tung wies vor vielen Jahren darauf hin, daß der USA-Imperialismus nur ein Papiertiger ist:

 

Ihre Stärke ist nur äußerlich und vorübergehend: Unlösbare innere und äußere Widersprüche aller Art gleichen einem Vulkan, der tagtäglich den USA-Imperialismus bedroht; der USA-Imperialismus sitzt auf diesem Vulkan.“7

Da Hitler bei seinem Angriff auf die Sowjetunion, wo die Lage und das Kräfteverhältnis viel günstiger waren, eine völlige Niederlage erlitt, stellt sich die Frage, was die Vereinigten Staaten erreichen können außer ihrer noch rascheren eigenen Vernichtung, wenn sie überall unter solch ungünstigen Bedingungen Aggressionskriege führen?

Manche Leute behaupten, daß der USA-Imperialismus doch die Atombombe habe und deshalb stärker sei als Hitler. Tatsächlich hat der USA-Imperialismus die Atombombe und Hitler besaß sie nicht, es ist jedoch ebenso zutreffend, daß die Atombombe eine Waffe der Massenvernichtung ist. Aber die Atombombe kann, wie Genosse Mao Tse-tung aufzeigte, den Ausgang des Kriegs nicht entscheiden, da „ohne den Kampf des Volkes, ist die Atombombe nutzlos“8 und die Atombombe ist ein Papiertiger, mit dem die USA-Reaktionäre die Menschen einschüchtern wollen“9 Dazu kommt, daß das Atombombenmonopol der Vereinigten Staaten schon längst gebrochen ist. Heute verfügen andere Länder ebenso wie die Vereinigten Staaten über die Atombombe. Seit 20 Jahren geben die Vereinigten Staaten Dutzende Milliarden Dollar zur Massenproduktion von Atom- und Wasserstoffbomben aus, aber welchen Nutzen haben ihre Atombomben gehabt, ausgenommen, daß sie die Menschen mit schwachen Nerven einschüchterten? Ihre Atombomben verhinderten den großen Sieg des revolutionären Kriegs des chinesischen Volkes nicht und waren auch nicht imstande, das zu tun. Sie verhinderten den großen Sieg des revolutionären Kriegs des koreanischen Volkes nicht und waren auch nicht imstande, das zu tun.

Sie verhinderten den großen Sieg des revolutionären Kriegs des vietnamesischen Volks nicht und waren auch nicht imstande, das zu tun. Sie verhinderten den großen Sieg des revolutionären Kriegs des kubanischen Volks nicht und waren auch nicht imstande, das zu tun. Sie verhinderten den großen Sieg des revolutionären Kriegs des algerischen Volkes nicht und waren auch nicht imstande, das zu tun. Sie haben die Entwicklung und den Triumph der revolutionären Kämpfe der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas nicht verhindert und werden nie dazu imstande sein. Sie haben die Entwicklung und den Triumph der revolutionären Kämpfe der Völker Westeuropas, Ozeaniens und Nordamerikas, einschließlich der Vereinigten Staaten, nicht verhindert und werden nie dazu imstande sein. Obwohl der USA-Imperialismus Atombomben schwenkt und mit der nuklearen Vergeltung lärmt, ist er vor den Wundern, die durch die Gewehre, Handgranaten und sogar durch solch primitive Waffen wie Pfeil und Bogen und Messer in den Händen der revolutionären Völker errungen wurden, völlig hilflos. Unser Jahrzehnt ist Zeuge, wie der Atomimperialismus eine hervorragende Farce spielt. Wird sie im gegenwärtigen Augenblick nicht besonders schön in Südvietnam aufgeführt? Womit kann der USA-Imperialismus prahlen, wenn diese berühmte Weltmacht Nr. 1, die ungezählte Atomraketen besitzt, durch das 14 Millionen zählende südvietnamesische Volk bis zum Irrsinn geschlagen wird und nicht einmal ihre eigene Botschaft schützen kann?

Die Geschichte der 20 Jahre, die seit dem Krieg vergangen sind, hat deutlich gezeigt, daß der USA-Imperialismus mit all seinen Kernwaffen wie ein großer, von den Würmern ausgehöhlter Baum ist. Der Tag naht, wo dieser Baum durch den weltweiten Sturm der Revolution der Völker entwurzelt wird. In der Geschichte der Menschheit haben jedoch alle sterbenden reaktionären Kräfte ohne Ausnahme stets gegen die Kräfte der Revolution letzte verzweifelte Kämpfe geführt. Nehmen wir Tschiang Kai-schek. Er kämpfte während Dutzenden von Jahren gegen die Kommunisten. Er verlor alles außer einer Handvoll mit Schmutz bedeckter Soldaten, mit denen er nach Taiwan floh, und trotzdem schreit er heute tagtäglich nach einer „Gegenoffensive gegen das Festland“. Ist es da denkbar, daß eine imperialistische Macht von der Größe der Vereinigten Staaten leichthin ohne entscheidende Schlachten, wiederholte Kraftproben und Kämpfe auf Leben und Tod von der Bühne der Geschichte abtreten wird? Noch ist das USA-Monopolkapital ein mächtiges Gebilde. Es besitzt eine verhältnismäßige starke industrielle Basis. In den 20 Jahren der Aufrüstung und der Kriegsvorbereitungen seit dem Krieg ist seine Armee achtmal stärker geworden. Seine Militärstützpunkte befinden sich in jedem Winkel auf der Erde. Von seiner Armee von 2,7 Millionen Mann sind mehr als eine Million zur unaufhörlichen Aggression gegen die revolutionären Völker jedes Landes im Ausland stationiert. Selbstverständlich wird es seine konterrevolutionären Kriegspläne nie aufgeben noch seine Niederlage eingestehen, bevor seine konterrevolutionären Kräfte zerstört sind und sein letzter Einsatz verloren ist. Es ist, wie Mao Tse-tung feststellte:

Unruhe stiften, scheitern, abermals Unruhe stiften, wieder scheitern und so weiter bis zu ihrem Untergang - das ist die Logik der Imperialisten und aller Reaktionäre in der Welt dem Anliegen des Volkes gegenüber, und sie werden niemals gegen diese Logik verstoßen. Das ist ein Gesetz des Marxismus.10

Ein hervorstechendes Beispiel des Kampfes, den der USA-Imperialismus führt, um sich vor der Niederlage zu retten, bildet seine abenteuerliche Ausweitung des Aggressionskriegs in Vietnam. Da sein „Spezialkrieg“ in Südvietnam schmählich gescheitert ist, hat er nun die Theorie der „Eskalation des Kriegs“ erfunden. Er teilt den Krieg in verschiedene Stufen und jede Stufe in verschiedene Tritte ein. In einer Aufeinanderfolge von Tritten verstärkt er allmählich seine Drohungen und die Anwendung der Gewalt und erweitert sie. Kennzeichnend ist, daß er, immer wenn er ein Scheit ins Feuer seines Aggressionskriegs legt, ein Gebet für den Frieden spricht. Er versucht nun, sich durch ein besseres Zusammenspiel seiner doppelzüngigen konterrevolutionären Taktik der Drohungen und der Schmeicheleien aus der Niederlage zu retten. Übereinstimmend mit der Theorie der „Eskalation“ richten die Vereinigten Staaten nun ihren Aggressionskrieg in Südvietnam auf einen Lokalkrieg wie jenen in Korea aus. Sie haben bereits die Flammen des Kriegs im Norden Vietnams verbreitet und schicken sich an, sie noch weiter, nach China zu tragen. Dies ist eine ernste Herausforderung aller friedliebenden Staaten und Völker durch den USA-Imperialismus.

Heute ist das heldenmütige vietnamesische Volk unter der Führung der Partei der Arbeit Vietnams und deren Vorsitzenden Ho chi Minh und mit dem feierlichen Versprechen, „der USA-Aggression zu widerstehen, die Nation zu retten, den Süden zu befreien, den Norden zu verteidigen und das Vaterland wieder zu vereinigen“, wie ein Mann geeint und kämpft nun in der ersten Front des Kampfes gegen den USA-Imperialismus. Das südvietnamesische Volk hat durch seinen mutigen Kampf gegen die USA- und Marionettentruppen bereits vier Fünftel des Territoriums und mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Südvietnams befreit und kommt jeden Tag dem Endsieg in seinem Befreiungskrieg näher. Das nordvietnamesische Volk, das zu kämpfen und zu siegen entschlossen ist, schlägt eine heroische Schlacht gegen die Bombenangriffe der USA-Imperialisten und hat den Aggressoren einen schweren Schlag nach dem anderen erteilt. Der tapfere Kampf des vietnamesischen Volkes bindet die Streitkräfte des USA-Imperialismus immer mehr, stürzt seine konterrevolutionäre Globalstrategie um, unterstützt die revolutionären Kämpfe der Völker aller anderen Länder, gibt den Völkern überall auf der Welt ein leuchtendes Beispiel und leistet einen großen Beitrag zur Verteidigung des Friedens in Asien und auf der ganzen Welt.

Alle revolutionären Völker freuen sich über die großen Siege des vietnamesischen Volkes, und eine gewaltige Massenkampagne, Vietnam im Widerstandskampf gegen die USA-Aggression zu helfen, entfaltet sich überall auf der Welt. Die revolutionären Völker aller Länder versetzen auf verschiedene Weise dem USA-Imperialismus und seinen Lakaien Schläge. Die heldenmütigen Völker von Kongo (Leopoldville), Laos, Korea, Indonesien, Kambodscha, Japan, Kuba, Venezuela, der Dominikanischen Republik, der arabischen Staaten und aller anderen Länder und Völker, die den USA-Imperialismus und seine Lakaien bekämpfen, haben ihre Beiträge geleistet, um die Aggressions- und Kriegspolitik der USA-Imperialisten zu durchkreuzen und die heilige Sache des Weltfriedens zu verteidigen.

Das chinesische Volk unterstützt entschlossen den Kampf, den das vietnamesische Volk gegen die USA-Aggression und zur Rettung der Nation führt, sowie den Kampf der Völker aller anderen Länder gegen den USA-Imperialismus. Wir unterstützen diese Kämpfe nicht nur politisch und moralisch voll und ganz und helfen bis zur Grenze unserer Fähigkeiten materiell, sondern wir sind auch vorbereitet, unsere Männer zu schicken, zusammen mit dem vietnamesischen Volk zu kämpfen, wenn es uns braucht. Unsere Haltung ist fest und unerschütterlich. Wir werden das vietnamesische Volk weiter unterstützen und ihm helfen, ungeachtet ob der USA-Imperialismus unser Land bombardiert oder nicht und ob er den Krieg ausweitet oder nicht. Wir lassen uns durch die Drohungen mit Bombardierungen oder das Geschrei nach Ausweitung des Kriegs, die die USA-Imperialisten verüben, nicht einschüchtern. Unser Widerstand gegen den USAImperialismus ist immer klar und deutlich gewesen. Unser Grundsatz ist: Wir werden nicht angreifen, wenn wir nicht angegriffen werden; wenn wir angegriffen werden, werden wir einen Gegenangriff durchführen. Wir werden jeden vernichten, der uns anzugreifen wagt. Auf welcher Stufe immer die Vereinigten Staaten uns angreifen, wir werden ihnen auf der gleichen Stufe die Antwort erteilen. Wir meinen immer, was wir sagen. Wir sind für den Krieg völlig vorbereitet. Das chinesische Volk und die Chinesische Volksbefreiungsarmee sind völlig vorbereitet. Wenn der USA-Imperialismus darauf bestehen sollte, uns einen Krieg aufzuzwingen, werden wir zusammen mit den Völkern der ganzen Welt seinen konterrevolutionären Krieg durch einen revolutionären Krieg entschlossen zerschmettern und zur gründlichen Vernichtung des USA-Imperialismus, des Hauptschuldigen der Aggression und des Kriegs in der Gegenwart, unseren Teil beitragen!

Zur Feier des großen Sieges über den deutschen Faschismus und des großen Sieges im Krieg gegen den Faschismus als Ganzes bezeigen wir dem großen Sowjetvolk und der großen Sowjetarmee, die durch die hervorragende Lehre Lenins und Stalins erzogen wurden und mit ihr heranwuchsen, die eine ruhmvolle revolutionäre Tradition haben und die die Prüfung des Kriegs gegen den Faschismus bestanden und den Sieg errungen haben, unsere Hochachtung und unser volles Vertrauen. Wir sind zutiefst überzeugt, daß wir uns auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus und des proletarischen Internationalismus vereinen, Schulter an Schulter gegen unseren gemeinsamen Feind, den USA-Imperialismus, kämpfen und zusammen mit den Völkern der Welt vorwärtsschreiten werden zum Endsieg in den Kriegen gegen die Aggression und in ein neues Zeitalter des dauernden Friedens für die Menschheit!

(Veröffentlicht in „Hongqi“, Nr. 5, 1965.)

1 Mao Tse-tung, „Revolutionäre Kräfte der ganzen Welt, vereinigt euch, kämpft gegen die imperialistische Aggression!“, Ausgewählte Werke Band IV
2 Mao Tse-tung, „Einige Erwägungen zur gegenwärtigen internationalen Lage“, Ausgewählte Werke Band IV
3 Friedrich Engels, „Die Geschichte des gezogenen Gewehrs“, MEW Band 15
4 Mao Tse-tung, “Strategische Probleme des revolutionären Krieges in China“, Ausgewählte Werke Band I
5 Karl Marx, „Das Kapital“, MEW Band 23
6 Rede von Omar Bradley, Vorsitzendem des Vereinigten Generalstabs der amerikanischen Streitkräfte, auf den Senatskomitees für die Vereinten Streitkräfte und für auswärtige Beziehungen, Mai 1951
7 Mao Tse-tung, „Die gegenwärtige Lage und unsere Aufgaben“, Ausgewählte Werke Band IV
8 Mao Tse-tung, „Die Lage nach dem Sieg im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression und unser Kurs“, Ausgewählte Werke Band IV
9 Mao Tse-tung, „Gespräch mit der amerikanischen Korrespondentin Anna Louise Strong“, Ausgewählte Werke Band IV
10 Mao Tse-tung, „Fort mit den Illusionen, bereit zum Kampf!“, Ausgewählte Werke Band IV