Wir dokumentieren eine Übersetzung eines Textes der Volksfrauenbewegung (MFP) Brasilien über die Araguaia-Guerillla.

12. April: Es lebe die glorreiche Araguaia-Guerrilla! Ruhm und Ehre den Helden und Heldinnen der Araguaia-Guerilla!

Die Guerrillakämpfer und -kämpferinnen von Araguaia sind ein unvergesslicher Teil der glorreichen Geschichte des Proletariats unseres Landes und der Welt, sie sind ein Beispiel für die heroische Aufopferung von Frauen und Männern, die im Kampf für die Sache der Revolution großzügig ihr Leben gaben, um den Volkskrieg in unserem Land zu entfesseln, als einzigen Weg, den alten Staat der Großbourgeoisie und der Großgrundbesitzer, Diener des Imperialismus, zu zerstören. Wir erheben unsere Fahnen, jetzt noch röter von ihren Blut, das in den Schlachten des wichtigsten Kampfes für die Befreiung unseres Volkes und unseres Vaterlandes und für die Sache des leuchtenden Kommunismus, vergossen wurde. An dieser Stelle grüßen wir noch einmal das ruhmreiche Andenken an die Guerillakämpfer und insbesondere an die Guerillakämpferinnen von Araguaia.

Der Hintergrund der Araguaia-Guerrilla

Die 1960er und 1970er Jahre waren eine Zeit von großer politischer Turbulenzen, tiefgreifender politischer, sozialer, wirtschaftlicher und militärischer Krisen, eine Zeit der Verschärfung des Klassenkampfes und der Kämpfe zwischen Fraktionen der Großbourgeoisie und ihren Machtgruppen. Die Massenbewegung nahm zu, und der Schrei des Volkes nach Reformen und Rechten im Lande wurde immer lauter. Auf dem Land, die Bauernbünde, die in den 1930er Jahren aus dem Kampf der armen Bauern um das heilige Recht auf Land für diejenigen die darauf arbeiten, erreichten den Höhepunkt ihrer Aktivität und obwohl sie vom Castroismus beeinflusst waren, löste daspanische Angst bei den herrschenden Klassen aus, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit, dass diese zahlreiche Massenbewegung sich der kommunistischen Vorhut anschließen könnte, wie es in den 1940er und 1950er Jahren geschehen war, als die Kommunistische Partei das Vertrauen der Bauern gewonnen hat und einige der wichtigsten Bauernkämpfe in der Geschichte Brasiliens geführt hatte, wie Tombas und Formoso und Porecatu.

Besonders zu Beginn der 1960er Jahre, als sich die Partei dem Mao-Tsetung-Denken annäherte, löste die Möglichkeit der Verschmelzung mit dem Bauernkampf in der alten Ordnung Angst aus. Die gesamte revolutionäre Situation bedrohte das bestehende Machtsystem und beunruhigte die hohen Ränge der reaktionären Streitkräfte und den Yankee-Imperialismus.

Bereits in den ersten Nachkriegsjahrzehnten, in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren, ermutigte der US-Imperialismus die reaktionärsten Gruppen, die Kontrolle über den Staat zu verstärken, um das Wachstum der Massenbewegung zu stoppen. Nach mehreren gescheiterten Putschversuchen kam es am 1. April 1964, angestachelt durch den Yankee-Imperialismus, zu einem von Militärs und Zivilisten organisierten Staatsstreich, der die verfassungsmäßige Regierung Goulart stürzte und ein offen faschistisches politisches Regime installierte. Das Militärregime vereinte die reaktionärsten Sektoren der brasilianischen Gesellschaft und vertiefte die Vorherrschaft des Imperialismus, vor allem des Yankee-Imperialismus, über das Land.

Es war ein blutiges Regime, das Volkskämpfe brutal unterdrückte, Demokraten und Progressive verfolgte und unterdrückte und die von unserem Volk hart erkämpften Rechte und Garantien außer Kraft setzte. Wenn dies einerseits eine Periode des offenen Faschismus und der brutalsten Unterdrückung des Volkes war, so zeigt es andererseits die Wahrheit des marxistischen Gesetzes, dass „wo es Unterdrückung gibt, es auch Widerstand gibt“.

Trotz des vorherrschenden Opportunismus in der Arbeiter- und Volksbewegung, der auf den Einfluss der kleinbürgerlichen Führung zurückzuführen ist, der sich vor allem in der Kapitulation des Widerstands durch die Partei von Prestes ausdrückte, die den Putsch als eine Baracke, als eine kurzlebige Neuordnung bewertete, aber auch auf den Avantgardismus der Fokisten, der Castroisten, der Guevaristen und der Trotzkisten, die auf den bewaffneten Kampf in den Städten setzten und sich vom Aufbau von Massenorganisationen auf dem Lande distanzierten.

Es war auch ein Moment, in dem viele brasilianische Revolutionäre mit diesen Richtungen brachen und den proletarischen Weg suchten, was die Reorganisation der Kommunistischen Partei Brasiliens förderte, die seit 1962 die Fahne der revolutionären Machtergreifung, des Volkskriegs, hochhielt, Sie nahm das Akronym PCdoB an, um sich von der revisionistischen Gruppe Prestes abzugrenzen, die unter Beibehaltung des Akronyms PCB die Linie von Chruschtschow und des sowjetischen Sozialimperialismus verfolgte.

Die Reorganisation der Partei und die Guerrilla von Araguaia

Mitte der 1960er Jahre begannen die ersten Militanten der Kommunistischen Partei Brasiliens, in die Region zu ziehen, die im Volksmund als „Bico do Papagaio“ („Papageienschnabel“) bekannt ist. Dutzende von revolutionären Militanten aus verschiedenen Regionen des Landes zogen in den Dschungel des südlichen Pará, integrierten sich in das Leben der Bauernmassen und schufen tiefe Bindungen zur Bevölkerung der Region. Sie bildeten Guerillakommandos, die sich auf die Entfesselung des revolutionären bewaffneten Kampfes vorbereiteten. Unter den mehr als siebzig Guerilleros, die in Araguaia kämpften, zwölf waren Frauen. Als echte revolutionäre Kommunistinnen, kümmerten sich die Guerilleras unter anderem darum, Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen und für die Gesundheit der Einwohner zu sorgen, immer im Dienste des Volkes in ihrer größten Not.

Auf Initiative des Feindes begannen am 12. April 1972 die Kämpfe gegen den ersten Belagerungs- und Vernichtungsfeldzug der reaktionären brasilianischen Armee, die zusammen mit der Luftwaffe, der Marine und der Militärpolizei mehr als 5.000 Mann einsetzte, bewaffnet mit einer Vielzahl von Waffen und materiellen Ressourcen. Es bedurfte dreier Kampagnen, die sich über zwei Jahre erstreckten und insgesamt mehr als 30.000 Mann umfassten, um die rund 70 Guerilleros zu besiegen. Im Mai 1974 wurden die letzten Kämpfer eingekesselt und von der reaktionären Armee des alten Staates ermordet. Im Rahmen ihrer verrottetenbürgerlichen Moral verübten die reaktionären Streitkräfte in Araguaia alle Arten von Gräueltaten, folterten und ermordeten gefangene Guerilleros und lokale Massen, um ihnen Informationen zu entlocken. Und von unseren tapferen Guerilleros konnten sie kein einziges Wort herausbekommen, was aufgrund der Stärke ihrer Ideologie und ihres tiefen Vertrauens in die Massen, die die Geschichte machen, und in die Kommunistische Partei, die sie führt, möglich war! Was diese Genossen und Genossinnen in die Lage versetzte, unter Bedingungen zu kämpfen und Widerstand zu leisten, die denen sie der Reaktion weit unterlegen waren, Folter zu ertragen und dem Tod zu trotzen, war der unerschütterliche Entschluss, die Revolution zu machen.

Die Guerrilla von Araguaia, von der Kommunistischen Partei Brasiliens geführt, war der Hauptmeilenstein in der Geschichte des revolutionären Kampfes unseres Volkes. Trotz der konzeptionellen Fehler, die sich aus der unzureichenden Annahme des Maoismus durch die Partei ergaben, war dies eine außerordentliche revolutionäre Erfahrung, die von großem Nutzen und unschätzbarem Wert war und sich unauslöschlich in das Gedächtnis und die Geschichte unseres Volkes einprägte. Die Aneignung der korrekten Auswertung des Guerillakrieges von Araguaia ist weiterhin eine entscheidende Frage für die Kontinuität des revolutionären Kampfes. Und zweifellos sind die wichtigsten Lehren des Krieges das Heldentum, der Verzicht und der Opfergeist der Guerilleros, unter ihnen auch die kommunistischen Frauen!

Pedro Pomar schrieb in sein Auswertungsdokument:

Gewiss, wie ich schon sagte, hat die Erfahrung von Araguaia wertvolle Aspekte, die systematisiert und genutzt werden müssen. Der Kampfgeist, ja sogar der Heroismus, das Bemühen, sich an die Umstände anzupassen, die Fähigkeit zum Widerstand, müssen hervorgehoben und geschätzt werden; sie dienen als Beispiel. Unsere Partei wird immer auf diesen Kampf stolz sein, auf das Opfer der Genossen, die dort gefallen sind, um den Weg für den Sieg unserer Sache zu ebnen.“

Durch das Zusammenwirken von Reaktion und Revisionismus wurde die Auswertung des Guerillakrieges von Araguaia mit der Ermordung der wichtigsten Kader der Kommunistischen Partei Brasiliens im Jahr 1976 unterbrochen, in demEreignis, das als „Chacina da Lapa“ („Schlacht von Lapa“) bekannt wurde, die PCdoB unter der Führung der revisionistischen Clique von João Amazonas, der den revolutionären Weg des Volkskriegs verlassen hat und rasch degenerierte, indem sie sich in diese lächerliche Karikatur einer Kommunistischen Partei verwandelte und eine weitere opportunistische und revisionistische Partei unter der Kontinuität des Akronyms PCdoB hervorbrachte, die die Ehre der wahren Kommunisten, die in Araguaia gefallen sind, beschmutzt und beschämt. Diese PCdoB benutzt weiterhin auf opportunistische Weise die Parolen der Kommunisten und beteuert das Heldentum der Kämpfer von Araguaia, um die Massen zu täuschen dem alten Staat dienend, dem sie seit Jahrzehnten angehört, indem sie die opportunistische Regierung von Lula/PT bildet und das glorreiche Andenken der Kämpfer von Araguaia völlig verrät. Die Revolutionäre von Araguaia werden nicht für eine selbsternannte Volksregierung kämpfen, die dazu dient die Interessen der Großbourgeoisie und der Großgrundbesitzer im Dienste des Imperialismus zu verwalten, wie die Revisionisten der PCdoB nicht müde werden zu beteuern. Sie kämpften für den Sozialismus, für die Befreiung unseres Volkes, für den Kommunismus.

Im Jahr 2010 verurteilte der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte Brasilien zur Wiedergutmachung des Schadens, der den Familien der Opfer des Guerillakriegs von Araguaia zugefügt wurde, und erklärte, dass die Regierung die Verantwortlichen für die während des Militärregimes durchgeführten Folterungen, das gewaltsame Verschwindenlassen und die Hinrichtungen untersuchen, verfolgen und bestrafen müsse. Die brasilianische Regierung beschränkte sich auf demagogische und fadenscheinige Maßnahmen, wie die Bildung einer Wahrheitskommission, die keine ernsthafte Untersuchung durchführte, geschweige denn die Verbrecher des faschistischen Militärregimes bestrafte, trotz mehrerer Kampagnen von Angehörigen der Opfer, demokratischen und fortschrittlichen Persönlichkeiten, wie der Kampagne der MFP, die eine Bestrafung der Verbrecher des Militärregimes forderte. Nach mehreren Jahren der sogenannten linken Regierung gibt es keine Bestrafung der Folterer, sondern nur mehr Anerkennung und Raum für die Beteiligung des Militärs am politischen Leben des Landes. Ihr Handeln zeigt, wem diese schamlosen Opportunisten dienen: der reaktionärsten und faschistischsten Clique, den hochrangigen Folterern, den Militärs und Zivilisten, die den Putsch und das Militärregime führen, sie werden heute unter der Fassade einer an der Wahlurne gewählten Regierung agieren, die aber in der Praxis vom Oberkommando der reaktionären Streitkräfte und des Imperialismus, hauptsächlich des Yankee-Imperialismus. Verdammte Verräter!

Das Heldentum der Kämpfer und Kämpferinnen des Guerillakrieges von Araguaia wird von den wahren Revolutionären und Demokraten unseres Landes niemals vergessen werden. Sie sind Teil des immer noch andauernden Kampfes für eine Neue Demokratie, die die drei Berge der Unterdrückung, die auf unserem Volk und der Nation lasten, zum Einsturz bringen wird: den Halbfeudalismus, den bürokratischen Kapitalismus und denImperialismus. Die Guerilla von Araguaia hat einmal mehr bewiesen, dass eine wahre Demokratie für die Volksmassen, nur durch die gewaltsame Zerstörung dieser alten Ordnung erreicht werden kann. Das großzügige Blut unserer Guerrilleras und Guerrilleroskeimt jeden Tag in jedem Winkel dieses Landes auf und wird mit verdoppeltem Kampfeswillen, mit einer stärkeren Annahme der allmächtigen Ideologie des internationalen Proletariats – des Marxismus-Leninismus-Maoismus, mit dem universell gültigen Beiträgendes Vorsitzenden Gonzalo, und ihrer schöpferischen Anwendung auf unsere Realität, mit einem besseren Verständnis der Militärlinie des Proletariats – dem langwierigen Volkskrieg, dem einheitlichen Krieg, mit dem Land als Hauptsächliches und der Stadt als notwendigesKomplement, alles als Teil und im Dienste der proletarischen Weltrevolution, dem Weltvolkskrieg bis zum Kommunismus!