Am 21. August beginnt in Sachsen das neue Schuljahr. Doch für viele Familien bedeuten die Kosten für die Einschulung ihrer Kinder ein zusätzliches finanzielles Problem.

 

Die Teuerungswelle hat auch vor Schulmaterial keinen Halt gemacht: Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Papierprodukte, wie Schulhefte, im Vergleich zum Vorjahr um fast 14 Prozent gestiegen. Das sind, je nach Schulklasse, Ausgaben zwischen 135 und 165 Euro.

Hat ein Schulranzen im Jahr 2020 Durchschnittlich noch 88,74 Euro gekostet, so müssen Eltern nun durchschnittlich 111,07 Euro zahlen. Das ist eine Preissteigerung vom mehr als 20 Prozent, innerhalb der letzten zwei Jahre.

Für Schreibutensilien wie Stifte und Füller muss im Vergleich zum Vorjahr 7,6 Prozent mehr gezahlt werden. Und auch die Kosten für Schulbücher sind im gleichen Zeitraum gestiegen, um 5,3 Prozent.

Die Tradition, dem Schulanfänger eine Zuckertüte zu schenken kommt ursprünglich aus Thüringen und Sachsen, und gehört inzwischen im ganzen Land zum Schulanfang dazu. Aber auch das geht ins Geld, eine einfache 85 Zentimeter große Zuckertüte ist ab 15 Euro erhältlich, ohne Füllung.

Kommen dann noch neue Kleidung, ein Schreibtisch mit Stuhl und die Sportsachen dazu, und bedenkt man den Anstieg der Kosten für Schulessen, dann kann einem nur Schwindelig werden.

 

In Sachsen lebt jedes fünfte Kind in Armut. Diese Lage verschärft sich weiterhin mit den andauernden Preissteigerungen, angefangen bei Lebensmitteln, bis hin zur Miete. Viele Familien liegen jetzt schon nur knapp über dem Bemessungsgrad. Da bleibt kein Cent für Freizeit, Urlaub oder Geldsparen für das Alter.

Laut der Bertelsmann-Stiftung sind in Deutschland allgemein Alleinerziehende sowie Familien mit drei und mehr Kindern besonders davon betroffen. Es sind die tiefsten und breitesten Massen, die in Zeiten der Krise und der sich zuspitzenden Widersprüche zwischen den Imperialisten die Folgen tragen.

 

"Wer als junger Mensch in Armut aufwächst, leidet täglich unter Mangel, Verzicht und Scham und hat zugleich deutlich schlechtere Zukunftsaussichten.“, sagte eine Sprecherin der Stiftung, als die Studie im Januar diesen Jahres veröffentlicht wurde. Doch es ist wichtig die Armut nicht als Scham zu sehen, sondern als einen Grund zu kämpfen.