Der Lebensmittellieferdienst Gorillas hat angekündigt 300 Arbeiter zu entlassen, vor allem in Berlin.

Für Kündigungen ist das „Start-up“ bereits berühmt berüchtigt. Nachdem sich Berliner Lieferfahrer  („Rider“) 2021 mit wilden Streiks gegen grottige Arbeitsbedingungen und Arbeitsrechtsbrüche zur Wehr gesetzt hatten, hagelte es Kündigungen. Dieses mal soll es Mitarbeiter in der Verwaltung treffen, um das planmäßig aufgeblähte Unternehmen zu konsolidieren und „langfrisitig profitabel“ zu werden.

Start-ups wie Gorillas zeigen den Irrsinn der Kapitalvermeherung und den Widerspruch zwischen Kapital Arbeit in besonders zugespitzter Form. Man pumpt viel Kapital in Unternehmen, die Bedürfnisse bedienen sollen, die noch gar nicht existent sind. In der Hoffnung so irgendwann eine Monopolstellung in einem großen Markt zu erreichen werden, für den Anfang auch verlustreiche Jahre einkalkuliert. Das Risiko dieser Expansion ins Ungewisse tragen zuerst die Arbeiter, deren Anzahl in der Verwaltung bei Gorillas nun halbiert werden soll, weil die windige Geschäftsstrategie nicht aufzugehen scheint. Offenbar setzt das Unternehmen auch darauf, die Arbeiter zur Selbstkündigung zu drängen, um Auflagen zu umgehen. Das Gorillas Workers Collective, eine Organisation der Gorillas Arbeiter, schreibt dazu: „Deshalb versuchen sie, Arbeiter dazu zu bringen, von selbst zu gehen: Durch Belästigung und unfairer Behandlung.“ Das kennt man bei Gorillas schon, genauso wie eine große klassenkämpferische Solidarität, die die Arbeiter bei diesen kommenden Stürmen sicherlich noch weiter vorantreiben werden.