Deutschland befindet sich in den Anfängen der größten Wirtschaftskrise seit 1929. Immer zahlreicher fallen die Produktivkraftvernichtungen (insb. Entlassungen) aus und in bislang nie dagewesener Größe werden Arbeiter hierzulande in Kurzarbeit geschickt. Zeit also, die monatlichen Fixkosten soweit wie möglich zu senken, um mit den fallenden Löhnen infolge der Kurzarbeit bzw. „betriebsbedingten“ Entlassungen die eigene Ausgabenseite anzugleichen. Denn verständlicherweise fallen monatliche Fixkosten entsprechend stärker ins Gewicht, je geringer die monatliche Entlohnung ist.

Besonders die Stromkosten stechen auf der Ausgabenseite seit Jahren als großer Kostenfaktor hervor. Während die Erzeugungspreise des Stroms für die Energiemonopole seit 2014 sogar am fallen sind, steht den Arbeitern regelmäßig dem zum Trotz die Strompreiserhöhung ins Haus. Alleine von 2006 bis 2014 stieg der Preis pro Kilowattstunde von 19,46 cent / KwH (2006) auf 29,13 cent / KwH (2014).1

 

Doch 2021 erklimmt einen neuen traurigen Rekord hinsichtlich die Energiepreiserhöhung. Der SPIEGEL hat sich die Preiserhöhung unter Bezugnahme von Zahlenanalysen des Internetportals „Verivox“ angeschaut, und in Summe die Preissteigerungen berechnet und publiziert. Nicht trotz, sondern weil „Corona“ so lukrativ für die Energiemonopole ist (viele sind in Homeoffice, sind qua Verordnung gezwungen am Wochenende zuhause zu bleiben, oder wurden von ihrer Lohnarbeit gekündigt und verbringen deshalb mehr Zeit in den eigenen vier Wänden) stiegen die Preise durchschnittlich um 6,9% - und das nur von Dezember 2020 auf Januar 2021:

 

„Für Privathaushalte in Deutschland sind die Energiepreise zu Beginn des neuen Jahres kräftig gestiegen. Von Dezember auf Januar haben die durchschnittlichen Kosten für Heizung, Strom und Kraftstoffe nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox um knapp sieben Prozent zugelegt. Das sei der stärkste Anstieg innerhalb eines Monats in den vergangenen zehn Jahren, heißt es in der Analyse. (…) Im Vergleich zum Dezember 2020 verteuerte sich laut Verivox Heizöl um zwölf Prozent und Gas um fünf Prozent. Da mehr Haushalte mit Gas als mit Heizöl heizen, seien die Heizkosten im mengengewichteten Durchschnitt um 7,2 Prozent gestiegen. An der Tankstelle hätten sich die Durchschnittskosten um zehn Prozent erhöht. Benzin habe sich im Monatsvergleich um 9,8 Prozent verteuert, Diesel um 11,2 Prozent. Im Durchschnitt ergebe das ein Plus von 10,2 Prozent. Beim Strom ergebe sich ein Anstieg von 2,5 Prozent. (…) Beim Heizen kam hinzu, dass der Januar 2021 vergleichsweise kalt war. Der Heizbedarf war nach Angaben des Internetportals Check24 deshalb um 17 Prozent höher als im Januar 2020. Die Kosten für einen Haushalt mit Gasheizung seien deshalb um 18 Prozent gestiegen. Wer mit Öl heize, habe wegen der im Vergleich zum Januar des Vorjahres niedrigeren Preise 0,8 Prozent gespart, heißt es in der Analyse.“2

 

Während im Zuge der Wirtschaftskrise besonders Monopole mit unsern Steuergeldern beschenkt werden („Subventionen“), bedeutet die deutsche Corona-Politik für die Arbeiter hierzulande immense Mehrbelastung trotz Lohneinbußen! Anstatt unsere Steuergelder für unsere Bedürfnisse einzusetzen und die Preiserhöhungen ausgeglichen, kommt im Zuge der bürgerlichen Corona-Hilfen nichts bei uns an. Davon kann jeder Arbeiter hierzulande sprichwörtlich ein Lied singen. Stattdessen werden wir gar mithilfe der bürgerlichen Politik und ihrer Gesetzgebungen durch die Monopole noch stärker auspresst um auch noch jeden Cent extra an diese Ausbeuter abdrücken zu dürfen.

Die Menschen hierzulande verzweifeln in ihren engen Zimmern, Bildungsaufgaben des Staates müssen übernommen und Kinder „homegeschoolt“ werden und selbst Wochenends muss man noch in den eigenen vier Wände hocken. Dabei zeigt die Energiepolitik eindringlich, in wessen Interesse Politik gemacht wird. Anstatt mithilfe der Steuergelder die Preiserhöhung auszugleichen oder Verordnungen zur Deckelung der Energiepreiserhöhungen zu erlassen, schaut die bürgerliche Politik bewusst weg. Deutlicher kann der Klassenkampf kaum mehr werden.

 

1https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fstrom-report.de%2Fstrompreise%2Fstrompreisentwicklung%2F&psig=AOvVaw2f5vMZbwY0bZPuTLrzk74f&ust=1612788305851000&source=images&cd=vfe&ved=0CAIQjRxqFwoTCPDSn-Lm1-4CFQAAAAAdAAAAABAY