Bereits seit mehreren Jahren demonstriert in Freiburg jeden Freitag nach Ostern die sogenannte Piusbruderschaft. Hierbei handelt es sich um eine Sekte religiöser Fundamentalisten, die aus einem Zerwürfnis in der katholischen Kirche hervorgeht, welche sie als „modernistisch“ bezeichnen. Diese Reaktionäre fielen in der Vergangenheit unter anderem mit Sympathiebekundungen für Faschisten wie Pinochet oder Franco sowie diverse antisemitische Äußerungen bis hin zur Holocaustleugnung auf. Sie lehnen die Trennung von Kirche und Staat genauso ab wie die Emanzipation der Frau und wünschen sich strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen nach dem Vorbild des Hitlerfaschismus.

Frauen sollen im Weltbild der Piusbrüder nichts weiter sein als die „Gehilfinnen“ ihrer Ehemänner. Sie sollen also die Kinder großziehen, den Haushalt machen und ihre Existenz beengt durch die eigenen vier Wände und die bürgerliche Kleinfamilie fristen.Die alljährliche Demonstration durch die Freiburger Innenstadt ist ein Angriff auf die Emanzipation der Frau und richtet sich in erster Linie gegen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Die Priesterbruderschaft lehnt sowohl alle möglichen Verhütungsmittel, als auch das Recht auf Abtreibung ab und bezichtigt Frauen, die selbst entscheiden wollen, wann und ob sie überhaupt Kinder bekommen des Mordes.

Um die Prozession dieser Reaktionäre zu verhindern sollte dieses Jahr eine feministische Demonstration stattfinden, welche allerdings vom Staat unter dem Deckmantel der Coronabekämpfung verboten wurde. Doch während die feigen Reaktionäre mit ihrem Nichterscheinen einmal mehr ihre feste Verbindung mit der bestehenden Ordnung bewiesen haben, ließ sich das Demonstrationsbündnis den Protest nicht verbieten. Bereits in den frühen Morgenstunden des 17.04. brachten einige Revolutionäre also ein Transparent mit der Parole „Gegen Piusbrüder und den Ausnahmezustand – Rebellion ist gerechtfertigt!“ am Kartoffelmarkt (dem Punkt an dem die Piusbrüder jedes Jahr die Demonstration beenden) an. Daraufhin wurde der Platz von einem massiven Bullenaufgebot besetzt, Polizeiposten an jedem Zugang aufgestellt und um den Platz patroulliert. Trotz der hohen Polizeipräsenz konnten im Lauf des Tages viele weitere Transparente und Flugblätter auf den Platz gebracht werden und so setzte sich der gerechtfertigte Protest gegen die Maßnahmen der Reaktion durch. Neben den Aktionen am Kartoffelmarkt wurde außerdem eine „feministische Radiodemo“ durchgeführt, in der Redebeiträge unterschiedlicher Gruppen gesendet wurden.