Am Wochenende demonstrierten gut 40.000 Menschen in Aachen gegen den Klimawandel und 6.000 Aktivisten blockierten den Braunkohleabbau im rheinischen Braunkohlerevier. Insbesondere letztere entlarvten das angebliche Verständnis der deutschen Regierung für Umweltproteste als Heuchelei. Denn den Blockierern drohen harte Strafe, die von Oligopolen wie RWE in Auftrag gegeben und von der BRD-Justiz vollstreckt werden. Warum wird dort so hart durchgegriffen?

Innerhalb der Fridays for Future Bewegung existieren starke opportunistische Tendenzen, sich mit dem deutschen Imperialismus, in Gestalt der grünen Partei, zu versöhnen. Dies spiegelt sich in den hohen Wahlergebnissen der Grünen in der Europawahl. Dabei ist bekannt, dass die Umweltzerstörung im Interesse des Profits auch damals unter Rot-Grün alltäglich war und die Castorzüge fröhlich rollten. Die Ende Gelände Aktivisten hingegen stören den deutschen Imperialismus ganz unmittelbar, indem sie den subventionierten Braunkohleabbau bekämpfen. Eine bürgerliche Studie hat für das Jahr 2015 ermittelt, dass Braunkohlebergbau und -verstromung gesellschaftliche Kosten in Höhe von mindestens 15 Milliarden Euro verursachen. Der Braunkohleabbau wird deshalb mit staatlichen Geldern für die Oligopole gefördert, weil er Energiesicherheit für den deutschen Imperialismus bringt.

Energiesicherheit heißt, dass der deutsche Staat auch in internationalen Konfliktfällen auf gesicherte Energiequellen, also möglichst viel aus dem eigenen Territorium, zurückgreifen kann. Denn der deutsche Imperialismus weiß, dass immer mehr dieser internationalen Konflikte auf ihn zukommen, immerhin ist das die notwendige Folge seines Strebens, sich zu einer Supermacht zu entwickeln. Somit stören die Blockierer nicht nur die Profite der Oligopole, sondern sie stellen auch einen Grundpfeiler des deutschen Imperialismus infrage. Sie sind die fortschrittlicheren Kräfte in der Umweltbewegung und die Repressionen sollen verhindern, dass sich an ihnen ein Beispiel genommen und der Protest weiter radikalisiert wird. Den Kampf aber wirklich konsequent zu führen, würde heißen den Imperialismus zu bekämpfen, indem das rote Banner des Kommunismus erhoben wird. Das Banner der einzigen Gesellschaftsordnung, in der jegliche Naturbeherrschung den Massen dient.