Die Proteste gegen das Verschwinden der 43 Studenten in Iguala reissen nicht ab. Entgegen der Hoffnungen der Regierung nehmen sie stark zu und weiten sich sowohl regional als auch thematisch aus. Auch weil die Regierung versuchte, das Verbrechen an den Studenten auf Drogenbanden abzuwälzen, weiten sich die Proteste auf die staatliche Korruption und Verknüpfung mit dem Drogenhandel und die Angriffe auf alle staatlichen Institutionen aus.
Eine Demonstration, die von vermummten Angehörigen der Lehrerverbände angeführt wurde, lief am 14. November mit tausenden Teilnehmern durch Chilpancingo und griff aus Mangel an Bullen Regierungsgebäude und Supermarktketten an.
Am 15. November eröffnete die Polizei das Feuer mit scharfer Munition auf Studenten der Autonomen Universität Mexikos in Mexikostadt, die an einem Treffen zur Vorbereitung des Generalstreiks, der am 20. November stattfand, teilnahmen. Laut Augenzeugen verliess eine Gruppe bewaffneter Polizisten ihr Fahrzeug, und eröffnete das Feuer auf die Teilnehmer, nachdem sie aufgefordert wurden, den Platz zu verlassen. Danach flüchteten sie mit einem Taxi und hinterliessen ihr Fahrzeug.
Das Volk reagiert auf diese Angriffe mit weiteren Attacken auf Banken, Regierungsgebäude und die Polizei.

Die Proteste schwappen auch in andere Länder über, so gab es in den USA, in der die lateinamerikanische Bevölkerung mittlerweile die größte Minderheit ist, diverse Demonstrationen mit Teilnehmern aus unterschiedlichen südamerikanischen Staaten. Und auch in Australien, bei der G20 Konferenz bekam der Mexikanische Präsident einen herzlichen Empfang mit Parolen und Transparenten, es wurde der Rücktritt des Präsidenten gefordert.
Die von Lehrerverbänden geführten Proteste meldeten am 18. November, dass sie durch Besetzung von Rathäusern und Regierungssitzen über 29 Gemeinden unter Kontrolle haben.
Der am 20. November stattgefundene Generalstreik und die Massendemonstration brachte neben mehreren zehntausend Demonstranten, die aus allen Richtungen zum Zocalo, dem zentralen Platz in Mexikostadt marschierten, auch gewaltsame Kämpfe gegen den Staat. Im Zuge dessen versuchten wieder ca. 200 Menschen, den Flughafen zu blockieren und lieferten sich dabei intensive Strassenschlachten mit der Polizei.

Das kämpfende Volk wird sich durch weitere Beschwichtigungsversuche auch nicht beruhigen lassen, egal wie verzweifelt die Hoffnung der Regierung ist, dass der Zorn der Unterdrückten sich einfach legen wird. Der Kampf der Massen und der Genossen vor Ort ist bemerkenswert und zu unterstützen, die weitere Entwicklung dieser Erhebung der vom Imperialismus unterdrückten Massen ist ein Teil der neuen Welle der Weltrevolution.