Am 5. Oktober fanden in Peru Regional- und Kommunalwahlen statt. Diese waren im gesamten Land turbulent und von Gewalt, Wahlbetrug und Protesten begleitet.
In den südlichen Regionen gab es Angriffe auf Kandidaten, Gewalt und Brüche des Wahlgesetzes, einiges davon wird hier beschrieben.
Fälle von Wahlbetrug und Proteste dagegen gibt es unter anderem in den Regionen Trujillo, wo Wahlhelfer hohe Posten bei der APP (Alianza Para el Progreso) nach den Wahlen bekommen haben und zwischen blanko Wahlunterlagen ausgefüllte Wahlzettel aufgetaucht sind. In San Jacinto gab es nach dem Verdacht auf Wahlfälschung Ausschreitungen und einen Sturm auf das Wahllokal, wobei der Polizeichef am Kopf verletzt und eine eine Frau erschossen wurde. Der amtierende Bürgermeister Tumáns soll die Wahlen zu seinen Gunsten beeinflusst haben, Einwohner verbrennen Wahlpropaganda und fordern Neuwahlen. Im Stadtteil Pucusana in Lima kann sich die wütende Bevölkerung den Wahlsieg des amtierenden Bürgermeisters nur mit Wahlfälschung erklären und reagiert mit Eierwürfen stürmt das Gemeindehaus trotz Versuchen der Polizei, das zu verhindern. Hunderte Menschen protestieren in Talara gegen das Wahlergebnis und haben offenbar Dokumente um die die Wahlfälschung zu Gunsten des wiedergewählten Bürgermeisters zu beweisen.

Am Tag nach den Wahlen wurden in Huancayo ein Polizist und sein Bruder getötet, am Tag der Wahl selbst sterben 7 Polizisten auf dem Weg nach Calmarca, als sie mit ihrem Fahrzeug eine Klippe hinabstürzen.
Bereits am Freitag vor den Wahlen werden 2 Polizisten die zur Bewachung von Wahlunterlagen in Ayacucho eingesetzt wurden vermutlich von den Militaristen erschossen. Besonders in diesem Fall ist zu sehen, dass die Polizei dort keine „normale“ Polizei mehr ist, sondern eine hochgerüstete, militarisierte Einsatztruppe, die mit automatischen Waffen unterwegs ist.
Die Attacken auf die Wahlen beschränken sich nicht auf bewaffnete gezielte Angriffe, sondern manifestieren sich auch durch Rebellion von wütenden Massen. So zum Beispiel in Julcán, wo ca. 200 Menschen ein Wahlbüro stürmten um die Wahlurnen zu verbrennen, dabei wurden 4 von ihnen angeschossen und ein Polizist verletzt. Die Wahlhelfer konnten mit den Wahlunterlagen flüchten, während das Gebäude zerstört wurde. Auch in Sumbilca wurde in Wahllokale eingebrochen und die Wahlurnen verbrannt, in anderen Orten in der Region Huaral passierte ähnliches.
Vermutlich von Militaristen wurden am Tag vor der Wahl in Ayacucho Flugblätter bei Kandidaten hinterlassen und in Huanta um den 27. September herum Städte geplündert.
In San Martín de Porres gab es Ausschreitungen von Anhängern unterlegener Parteien wegen vermutetem Wahlbetrug, Strassenschlachten mit der Polizei.

Auch kuriose Zwischenfälle spielten sich ab, so gewann in Junín der Kandidat, der am 27. September erschossen wurde mit 55% der Stimmen die Wahl.