Die 24h-Pflege ist ein Thema, dass öffentliche beinahe nie diskutiert wird. Jeder weiß davon und kennt Familien, wo 24h-PflegerInnen arbeiten. Vor allem weiß man, dass es beinahe immer osteuropäische Frauen sind, die so gut wie nichts dafür bezahlt bekommen. Der Imperialismus unterdrückt die Länder Osteuropas, entzieht den Volksmassen die Lebensgrundlage und sichert sich dadurch den Erhalt des Pflegesystems im eigenen Land.

In Österreich arbeiten alleine aus Rumänien 21.000 24h-Pflegerinnen. Geschickt gemacht wurde das System der „Scheinselbstständigkeit“, womit sie nicht angestellt werden müssen und keine Arbeitsrechtlichen Richtlinien gelten, wie zum Beispiel eine maximale Stundenanzahl pro Tag, oder Woche. Die Frauen werden meist über österreichische Agenturen hergeholt, mithilfe ihrer „Partner“ im Ausland, werden zum niedrigsten Satz als Selbstständige angemeldet und bleiben dann bei den zu betreuenden Personen. Die Agenturen die diese „Vermittlung“ machen, erhalten dabei den meisten Profit. Die Frauen bekommen meist nicht mehr als 1000€ im Monat. Viele Frauen arbeiten so bis zu 3 Monate – 3 Monate ohne eine Stunde Pause, das ist 24h-Pflege. Sie sind für alles verantwortlich: heben, niederlegen, kochen, putzen, einkaufen, pflegen, usw…

Manche arbeiten im 2-Wochen Rhythmus, 14 Tage arbeiten in Österreich, 14 Tage Zuhause. Mit einem Gehalt von angenommen wirklich 1000€ im Monat, macht das pro Stunde ca 3€ aus. Natürlich hat der imperialistische österreichische Staat kein Interesse daran, einen Kollektivvertrag einzuführen, mit Mindestlohn, Arbeitsrechten und Anstellung. Als „Selbstständige“ sind 3€ pro Stunde ja ok… das sucht man sich dann ja selbst aus…  Es „könnten“ natürlich die zu betreuenden Personen, die PflegerInnen anstellen, das ist aber mit dem derzeitigen Pflegegeld unleistbar. Somit arbeiten in Österreich 99% der 24h-PflegerInnen auf selbstständiger Basis. Ausbezahlt bekommen die Frauen das Geld meist vom Busfahrer der Agentur, wie viel „Lohn“ sie dann wirklich bekommen bleibt fraglich. Für österreichische Agenturen ist dies eine Goldgräber-Branche, wie z.B. für die Elsner Pflege aus Tirol, die über 500 Pflegerinnen aus Osteuropa „betreut“. Viele Agenturen bestehen auf Exklusivverträgen, auch weil sie sich darauf verlassen wollen, dass die Einsätze gemacht werden. Will eine Pflegerin zu einer besser Zahlenden Agentur wechseln, oder ohne Agentur arbeiten, werden von ihr lange „Kündigungszeiten“ und Abschlagszahlungen von bis zu 5000 Euro verlangt. Manche Agenturen werben mit Einstiegspreisen von 1150€ pro Monat, wie viel davon die Frauen bekommen kann man sich denken.

Kein Wunder, dass dieses Thema beinahe nie angesprochen wird, es zeigt offen die grausamen Auswüchse des Imperialismus. Die Frauen, die aufgrund des Imperialismus gezwungen sind unter diesen Umständen zu arbeiten,  werden als 24h-Sklavinnen gehalten, ohne Rechte und Absicherungen. So kann der „Sozialstaat“ bestehen bleiben, wird als Begründung gesagt, deshalb kann man da ein Auge (oder beide) zudrücken. Die Frauen, als doppelt unterdrückte des Imperialismus, müssen dies dann tragen. 24-h Pflege auf scheinselbstständiger Basis ist Unterdrückung und Ausbeutung. Der Imperialismus ist der Hauptfeind der 24h-Pflegerinnen, solange er nicht geschlagen ist, wird die Ausbeutung weitergehen.