In rumänischen Wäldern wird zunehmend Raubbau am Baumbestand betrieben.

Dabei ist egal, ob es sich um private oder staatliche Waldgebiete handelt. Selbst in geschützten, artenreichen Urwäldern wird zunehmend illegal Holz geschlagen. Ermöglicht wird dies durch ein Netzwerk von korrupten Förstern, Polizisten und Politikern. Förster die dem widerstanden wurden ermordet. Wenn bürgerliche Medien über das Thema berichten, fällt oft das Schlagwort „Holzmafia“. Das passt gut in das Bild des in Deutschland verbreiteten Chauvinismus gegen Rumänen. Sie seien korrupt und kriminell, weshalb es kein Wunder wäre, dass die rumänische Wirtschaft am Boden liegt. So wird dann auch gerechtfertigt, dass Rumänen zu miesesten Bedingungen in Deutschland arbeiten, zum Beispiel als Erntehelfer – „die sollen dankbar sein, dass sie überhaupt was kriegen.“Imperialismus in Rumänien holzt illegal ab 3

Die Wahrheit aber ist, dass man tonnenweise Holz nicht in dunklen Gassen an Mafiagangster verkaufen kann, stattdessen landet das illegale Holz in den Sägewerken ausländischer Konzerne, vor allem aus Österreich. Es ist der Imperialismus, der die Korruption und den Niedergang der rumänischen Wirtschaft vorantreibt. Das lässt sich sehr gut im Bereich der Forstwirtschaft nachvollziehen. Nach 1990 wurde Rumänien für unbeschränkten Kapitalexport aus imperialistischen Staaten geöffnet. Alleine die österreichische „HS Timber Group GmbH“ hat seit 2003 fünf Sägewerke in Rumänien gebaut. Die Holzwirtschaft in Rumänien produziert seitdem vor allem für den Export. Die BRD ist der fünftgrößte Importeur von rumänischem Holz. Zahlreiche kleinere rumänische Firmen, die Holz für den rumänischen Markt verarbeiteten, wie zum Beispiel Möbelfabriken, mussten seitdem aufgegebenen werden. Tausende Rumänen wurden arbeitslos. Firmen wie „Koronospan“ oder „HS Timber Group“ sind es, die die größten Profite aus rumänischen Wäldern schlagen. Sie finanzieren die „Mafia“ finanzieren und schaffen damit ihre Existenzbedingung. Sie kaufen das illegal geschlagen Holz. Neuerdings reden sie sich damit raus, dass sie nur Holz mit legalen Papieren kaufen würden, aber diese sind von gekauften Behörden leicht zu beschaffen.

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Rumänien ist erst der Anfang. Im Windschatten der EU-Bindung der Ukraine richtet auch „HS“ seinen gierigen Blick weiter nach Osten und plant ihr erstes Sägewerk in der Ukraine. In einer sehenswerten bürgerlichen Reportage spricht ein alter, rumänischer Förster, der der Korruption widerstanden hat, Klartext über die Auswirkungen des Imperialismus auf unterdrückte Nationen: „Aber was ist in den dreißig Jahren nach der Revolution passiert?“ Nichts! Dieser verdammte Kapitalismus!“