Am Montag den 25. April wurde von der deutschen Sektion Amnesty Internationals der indische Anwalt Henri Tiphagne mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Dieser wird ihm vor allem im Zusammenhang mit der Organisation „People’s Watch“ verliehen. Diese soll sich gegen Menschenrechtsverletzungen, Folter und das Kastensystem in Indien einsetzen, und laut Amnesty damit ein „weltweites Beispiel sein“. Dabei wird hervorgehoben, dass sie eine NGO (Nichtregierungsorganisation) sei, was implizieren soll, dass sie „unabhängig“ ist. Dabei ist diese Organsisation alles andere als unabhängig, wird unter anderem von der FDP-nahen Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit und der Europäischen Union finanziert.

So verwundert es auch nicht, das die BRD ihren Chefprediger Gauck zur Verleihung der Auszeichnung schickt, um eine Rede zu halten, in der er unter anderem über Wichtigkeit der Menschenrechte spricht, und davon, dass man wachsam sein soll und die Stimme erheben, wenn die Menschenrechte gebrochen werden.
Fragt sich, weshalb Gauck dann seine Stimme nicht erhoben hat, als der Universitätsprofessor Saibaba über Monate im Knast gefoltert wurde und wiederholt eine Freilassung auf Kaution aus haltlosen Begründungen verweigert wurde.
Doch es liegt auf der Hand, dass eine Organisation, die der Imperialismus direkt fördert, keine Gefahr für ihn ist. Daher ist es ein billiges Mittel, eine Marionette, die den „Retter der Menschenrechte in Indien“ verkörpert, auch hier medial auszuschlachten. Und sich im Gegensatz dazu über den Krieg gegen das Volk, die Operation Green Hunt in Indien totzuschweigen.

Die Repression gegen Saibaba geht derweil weiter. Nachdem er im April freigelassen wurde, versuchte die Studentenorganisation ABVP(Gesamtindischer Studentenrat) Saibaba auf dem Kampus anzugreifen, dieser Angriff wurde aber durch Studenten abgewehrt. Die ABVP ist Teil der RSS (Nationale Freiwilligenorganisation) und ebenso eng verbunden mit der Regierungspartei BJP (Indische Volkspartei) unter Narendra Modi.