Im April zeigte sich der Volkskrieg in Indien wieder besonders stark, indem die Volksbefreiungsguerillaarmee (PLGA), geführt von der Kommunistischen Partei Indien (Maoistisch) einige große Aktionen durchführte. Doch zunächst zeigte die reaktionäre Politik des indischen Staates ihre Auswirkungen auf die Reihen seiner eigenen bewaffneten Kräfte. Ein Polizist ergab sich freiwillig der KPI (Maoistisch) nach 10 Jahren Polizeidienst, da er die Grausamkeiten der Sicherheitskräfte gegen das Volk nicht mehr unterstützen wollte.
Am 11. April legte die PLGA einen Hinterhalt auf eine Spezialeinheit der Polizei in Chhattisgarh, als diese eine vorher geplante Operation im Distrikt Sukma durchführte. Bei dem Hinterhalt konnten sieben feindliche Soldaten vernichtet werden und weitere zehn wurden schwer verwundet. In einer später von der KPI (Maoistisch) veröffentlichten Stellungnahme wurden Berichte der Polizei, sie hätte es geschafft 20 Maoisten zu töten widerlegt und als „Polizeipropaganda zu Erhöhung der Moral ihrer Männer“ demaskiert.

Bereits einen Tag später, am 12. April, gelang es einer Einheit der Maoisten im Distrikt Kanker auf ein Minengelände einzudringen, 17 Minenfahrzeuge in Brand zu setzen und sich daraufhin sicher zurückzuziehen. Im gleichen Distrikt setzten die Maoisten ihre Attacken am 13. April fort. Sie griffen eine Gruppe der Border Security Force (BSF) an, die sich zu dem Zeitpunkt auf Patrouille befand, und verletzten einen Soldaten dabei schwer, dieser erlag seinen Verletzungen auf dem Weg in Krankenhaus. Am gleichen Tag gab es einen Angriff auf die Chhattisgarh Armed Forces (CAF) und die Distriktpolizei im Distrik Dantewada. Hier sprengten die Maoisten ein Antilandminenfahrzeug, das 12 reaktionäre Soldaten beförderte und eröffneten im Anschluss das Feuer auf sie. Bei dem Angriff starben insgesamt fünf der Soldaten und sieben weitere wurden verletzt. Bereits am 15. April gingen die Aktionen der Maoisten in Chhattisgarh weiter, als sie im Distrikt Bijapur einen Polizisten tötete. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die KPI (Maoistisch) auch einen Aufruf an alle Polizisten, in dem sie sie auffordern lieber ihren Job zu kündigen, als in den Händen der PLGA zu sterben. In dem Aufruf wird ebenfalls klargestellt, dass der getötete Polizist sterben musste, da er zuvor in dem Auftrag unterwegs war, Informationen über die Maoisten zu sammeln. Ein Teil des Aufrufs, der in der bürgerlichen Presse veröffentlicht wurde, lautete: „Biras [Name des getöteten Polizisten; Anm. d. Red.] Tötung soll als eine Warnung an alle lokalen und niedrigrangigen Polizisten, die in Bastar arbeiten, dienen. Hört auf für Unternehmen zu arbeiten, die hier sind, um Stammesland an sich zu reißen. Nehmt jeden anderen Job an als den des Polizisten, wenn ihr in Bastar bleiben wollt. Andernfalls seid bereit dazu, in den Händen der PLGA zu sterben.“ Nach diesem Angriff erfolgte noch eine weitere Aktion am 29. April, als Maoisten einen Passagierbus der Reisefirma RBTM im Distrikt Sukma stoppten. Sie forderten alle Insassen auf, den Bus zu verlassen und zündeten ihn daraufhin an. In der Nähe des Ortes hinterließen sie Transparente, auf denen Reisefirmen davor gewarnt wurden, der Polizei Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen.

Diese Reihe erfolgreicher Reaktionen brachte die Reaktion natürlich wieder ein zum Zittern. Sofort mobilisierte sie eine Reihe von Verrätern am indischen Volk, um die KPI (Maoistisch) dazu aufzufordern dem „Mainstream“ beizutreten und den bewaffneten Kampf nieder zu legen. Auch an anderer Front machen Teile der Reaktion weiter mobil. So wurde die Gründung einer Art Salwa Judum 2.0 bekannt gegeben. Die Salwa Judum war eine Miliz, die bei der Bekämpfung der KPI (Maoistisch) helfen sollte. Ihre Fußsoldaten waren oft arme Menschen, die zu dem Beitritt in die Miliz gezwungen wurden. So verwirklichte die Reaktion ihre Linie Massen gegen Massen zu stellen. Die Salwa Judum war an zahlreichen Gräueltaten gegen das Volk im Interesse der Imperialisten beteiligt, wie z.B. Zwangsumsiedlungen. Sogar dem reaktionären indischen Staat war diese unkontrollierbare Miliz zu gefährlich, weswegen sie 2011 verboten wurde. Der Gründer und Anführer der Salwa Judum wurde 2013 in einem Hinterhalt der KPI (Maoistisch) getötet. Die Salwa Judum 2.0 trägt den Namen „Vikas Sangharsh Samiti“ und wird vom Sohn des Salwa Judum Gründers ins Leben gerufen. Angeblich soll die neue Miliz nur „Aufklärungsarbeit“ gegen die Maoisten betreiben, ob das stimmt bleibt allerdings zweifelhaft. Die KPI (Maoistisch) hat bereits zum Kampf gegen die Salwa Judum 2.0 aufgerufen und auch mehrere demokratische Massenorganisationen beziehen Stellung gegen die neue Miliz.

Im April hat die KPI (Maoistisch) dem Imperialismus und seinen Lakaien wieder einmal ihre Schlagkraft bewiesen und die Reaktion hat darauf die gleichen Antworten wie immer: süße Verlockungen auf der einen Seite und rohe Gewalt gegen die Partei und das Volk auf der anderen. Doch mit einer festen Linie wird die Partei auch hier den richtigen Weg finden und die neuen Probleme im Volkskrieg erfolgreich lösen.