Im folgenden handelt es sich um eine Übersetzung des Artikels „Do not believe the lies of the exploiters!“; von newepoch.media.


Indiens Präsident Modi kündigte nun die Einführung des neuen Gesundheitssystems „Modicare“ an, das er den Menschen zu Beginn des Jahres „versprochen“ hatte. Er sagt: „Modicare ist das größte staatliche Krankenversicherungsprogramm der Welt.“ Im Vergleich zur indischen Bevölkerung bedeutet das nicht viel. 500 Millionen Menschen sollten jetzt eine kostenlose Krankenversicherung erhalten. 150.000 kleine Arztpraxen und Gesundheitszentren sollen besser ausgestattet und in staatlich regulierte Gesundheits- und Wellnesszentren umgewandelt werden.

Indien ist nach China das bevölkerungsreichste Land der Welt, mit einer großen Zahl von Menschen die unterhalb der Armutsgrenze leben oder von Armut bedroht sind. 30% leben unterhalb der Armutsgrenze und etwa 17% sind von Armut bedroht. Das macht fast die Hälfte der gesamten Bevölkerung aus. Für Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, wird nun die staatliche Krankenversicherung eingerichtet. Das bedeutet, dass in Zukunft 40% versichert sein sollten. Nach offiziellen Angaben waren es bisher nur 25%. Indien verfügt über das stärkste privatisierte Gesundheitssystem der Welt. Indien gibt derzeit 1,4% des BIP für die öffentliche Gesundheit aus. Im Vergleich dazu: USA 8,3% und Österreich 8,7%.

69% der gesamten Gesundheitsausgaben werden von privaten Haushalten getragen. Denn der Zugang zu öffentlichen Krankenhäusern ist in den Metropolen zwar gegeben, muss aber für Medikamente, Tests und Untersuchungen selbst bezahlt werden. Viele Inder müssen daher einen Kredit aufnehmen, um die Krankenhausrechnungen zu bezahlen, oder sie müssen durch Zwang in Privatkliniken, um eine rechtzeitige und professionelle medizinische Versorgung zu erhalten. Die Folge davon ist, dass jährlich etwa 2% unter die Armutsgrenze fallen. (Das sind 64 Millionen Menschen in Indien!)

Es ist vorgesehen, dass „Modicare“ sich auf die Metropolen konzentriert. Die Landbevölkerung hat daher überhaupt keinen Zugang, nicht jetzt und auch nicht durch Modicare. Sie sind auf „Amateurärzte“ angewiesen und das nicht ohne Folgen. So wurden beispielsweise 33 Menschen mit HIV infiziert, weil ein Amateurarzt mehrmals Spritzen benutzte; außerdem mussten 70 Kinder an Sauerstoffmangel sterben, weil das Krankenhaus zu wenig Sauerstoffflaschen hatte. Die Regierung entgegnete, dass es nicht der Sauerstoffmangel war, der den Tod verursachte, sondern die Infektion, die die Kinder ins Krankenhaus brachte. „Modicare“ bietet auch nur sekundäre und tertiäre Versorgung, nicht aber primärmedizinische Versorgung. Auch ambulante Behandlungen werden nicht angeboten. Sie wären jedoch am dringendsten erforderlich. Das neue Krankenversicherungsprogramm macht 70% der gesamten Gesundheitsausgaben des Landes aus. Familien, die Anspruch auf eine Goldkarte haben, erhalten damit Anspruch auf Behandlungen in den jeweiligen registrierten Krankenhäusern. Schon jetzt ist klar, dass dieses Programm nicht finanzierbar ist. Viele private und öffentliche Krankenhäuser wollen nicht daran teilnehmen, weil es für sie zu wenig gibt.

70% der Krankenhäuser in Indien sind in Privatbesitz. Das Tourismusministerium finanziert mit öffentlichen Mitteln Werbekampagnen, um ausländische Patienten nach Indien zu locken. Der Gesundheitstourismus in Indien boomt. Jährlich gehen über den privaten Gesundheitssektor bis zu 1 Milliarde US-Dollar in das Land. Zu diesem Zweck vergibt der Außenminister spezielle Visa an Patienten. Das medizinische Personal ist speziell geschult, um Gesundheitstouristen den höchsten medizinischen Standard zu bieten. Ausländische Patienten können durch billige Behandlungen Wartezeiten in ihren Herkunftsländern vermeiden. Ein Hüftersatz kostet in den USA 50.000 US $, in Indien nur 7.000 US $. Eine Bypass-Operation kostet in den USA 100.000 US $ und in Indien nur 5.000 US $.

„Modicare“ ist ein nicht durchführbares Projekt, das die Bevölkerung täuscht, da die meisten privat geführten Kliniken nicht teilnehmen werden, da die staatliche Finanzierung nicht gegeben ist.

Es ist nichts als Schein und eine große Wahlfang-Tour ... weil sie im Frühjahr nächsten Jahres stattfindet.