Gerade greift der türkische Staat syrisches Territorium an. Es ist ein unmissverständliches Verbrechen gegen das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung Syriens und vor allem eine chauvinistische, aggressive Intervention, die gegen alles, was erstrebenswert ist im Verhältnis zwischen Staaten, in der gegenwärtigen Situation, in der so eine Scheiße wie Staaten tatsächlich existieren, negiert.

Die kurdischen Nationalisten finden diesen Angriff auf Afrin natürlich als eine sehr wichtige Sache. Ist es auch. Immer, wenn die Unterdrückten und Ausgebeuteten abgeschlachtet werden, ist es eine wichtige Sache. Eine Sache, die eine Verstärkung unseres Hasses gegen die Imperialisten und seine Lakaien, gegen alle seine Mitläufer, die dieses Abschlachten möglich machen, fordert.

Die Streitkräfte der YPG haben Rakka eingenommen. Jetzt wird Afrin angegriffen. Das ist alles eine Frage der Prioritäten. Eine Frage der politischen Führung. Könnten die Amis nicht selbst Rakka einnehmen? Könnten sie. Aber wollten sie nicht. Und jetzt werden die Befreier von Rakka in Nordwestsyrien abgeschlachtet und die Yankees lachen sich ins Fäustchen.

Die Antiimperialisten müssen entschieden gegen den Angriff des türkischen Staates auf den souveränen Staat Syrien Stellung beziehen. Die Antiimperialisten müssen den völkermörderischen Angriff auf die Bevölkerung des Nordwesten Syriens verurteilen und bekämpfen und die Antiimperialisten müssen vor allem darauf beharren, dass niemals das Mitläufertum mit den Imperialisten zur Befreiung geführt hat. Sondern nur zu Verrat.

Im Sinne die Diskussion zu diesem Thema zu fördern publizieren wir unten einen Text der uns von einem Leser zugeschickt wurde. Wir betonen, dass dieser Text die Meinung des Verfassers und nicht der Autoren von DemVolkeDienen vertritt.

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I. Der Syrienkrieg
Syrien ist unter der Herrschaft Bashar al Assads eine Halbkolonie des russischen Imperialismus gewesen. Als es zu Rebellionen im Zuge des sogenannten arabischen Frühlings kam, sahen die westlichen Imperialisten ihre Chance diese zu nutzen, um dem russischen Imperialismus diese Halbkolonie und damit den einzigen Marinestützpunkt am Mittelmeer zu entreißen.
Der US-Imperialismus und seine europäischen Verbündeten unterstützten einerseits vermittelt durch die US-Halbkolonien Saudi-Arabien und Türkei salafistische Milizen, andererseits auch die PYD, den syrischen Ableger der PKK. So konnten die ökonomischen Interessen, hauptsächlich die Erdölförderung, weiterhin verfolgt werden, während sicher gestellt wurde, dass Syrien, wenn schon nicht Russland entrissen, so doch wenigstens in Schutt und Asche gelegt würde.
Die bürokratische Bourgeoisie der Türkei verfolgt dabei auch das eigene Interesse eine staatliche Selbstbestimmung der kurdischen Nation in Syrien, die dem Kampf um nationale Selbstbestimmung der kurdischen Nation auch auf türkischem Staatsgebiet eine neue Perspektive geben würde, zu bekämpfen.

II. Das Selbstbestimmungsrecht Syriens und Kurdistans
1. Recht auf Selbstbestimmung
Syrien ist eine Halbkolonie des russischen Imperialismus und wird zurzeit durch den Kampf der Imperialisten um die Beute zerstückelt. Die kurdische Nation wurde von den Imperialisten nach dem ersten Weltkrieg zerstückelt und ihr Territorium verschiedenen Halbkolonien zugeschlagen. Beide Nationen haben ein Recht auf Selbstbestimmung, das sich aber nur gegen den Imperialismus verwirklichen lässt.
2. Politische Linie der PKK
Daher ist die ideologisch-politische Linie der PKK abzulehnen, die glaubt die Widersprüche zwischen den Imperialisten für sich ausnutzen zu können. Das Resultat ist keine nationale Selbstbestimmung. Das Resultat ist, dass die Kurden sich zu den Hunden der Imperialisten, die durch ihre Dienste am US-Imperialismus die Widersprüche im Volk in Syrien antagonisiert haben, weshalb es nun viele Araber gibt, die der türkischen Offensive sogar wohlgesonnen sind.

III. Identität und Kampf im Widerspruch der Imperialisten
1. Identität
Alle Imperialisten teilen das Interesse, dass keine von ihnen unabhängige Ökonomie und Staatlichkeit in Syrien entsteht.
2. Kampf
Alle Imperialisten wollen, dass ihrem Finanzkapital die Reichtumsquellen Syriens zugeschlagen werden, und vor allem die USA wollen eher alles in Schutt und Asche legen als zuzulassen, dass es der Macht anderer imperialistischer Nationen dient.
Die Unterstützung der Militäroffensive durch die USA und die NATO rührt daher, dass diese Imperialisten die Türkei für ihre regionalen Ordnungsinteressen einspannen wollen. Die Duldung der Offensive durch Russland ist Teil des Versuchs die Türkei an Russland zu binden und instrumentalisiert zweitens die Türkei dazu die PYD/PKK, die die Macht des russischen Lakaien Assad gefährdet, auszuschalten.

IV. Fazit
Die Rebellion der kurdischen und syrischen Nation gegen die Aggression des US-Imperialismus und seiner Verbündeten ist gerechtfertigt. Aber die ideologisch-politische Linie der PKK/PYD kann diese Rebellion nicht zum Sieg führen. Eine wahre nationale Befreiung kann nur aus eigener Kraft und unabhängig von allen imperialistischen Mächten stattfinden.