Von der taz ("Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: Größte Tariferhöhung seit Jahrzehnten. 3000 Euro Inflationsausgleich, mindestens 340 Euro mehr: Die Beschäftigten in Bund und Kommunen bekommen bald deutlich höhere Gehälter.") über ZDF ("Es ist die größte Tariferhöhung seit Jahrzehnten im öffentlichen Dienst") bis zur ARD ("Teuerster Tarifabschluss aller Zeiten"; größte Tarifsteigerung in der Nachkriegsgeschichte") bejubeln die Medien des deutschen Imperialismus den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. Was kommt tatsächlich dabei rum?

 

1. keine tabellenwirksame Gehaltserhöhung bis März 2024;

2. nicht tabellenwirksame "Sonderzahlungen" von wenigen tausend Euro, verteilt über das kommende Jahr, die nichts sind als Blendwerk. Sie mögen die aktuell schlimmsten finanziellen Engpässe kaschieren, aber gleichen die grassierende Inflation überhaupt nicht aus. Ist dieses Geld ausgegeben ist es weg, aber die Inflation bleibt.

3. Gehaltserhöhungen ab März 2024 von 200 Euro, brutto!

4. spätere Gehalterhöhungen von 5,5 Prozent beziehungsweise 340 Euro, brutto!

 

Da wird dann von teilweise 13,5% Gehaltserhöhung schwadroniert und ganz frech wird verschwiegen, dass die Preissteigerung für Lebensmittel bei deutlich über 20% liegt, gleiches gilt für Strom und Gas, bei Gemüse entwickelt sich die Preissteigerung sogar in Richtung der 30%. Bei Butter lag die Preissteigerung Mitte vergangenen Jahres bei 44%.

 

Ganz offensichtlich waren die Forderungen von ver.di also von Anfang an viel zu niedrig. Minimal hätte ein Ausgleich der Teuerung bei den Grundbedarfen eingefordert und durchgesetzt werden müssen, nur um eine Verarmung eines Großteils der Bevölkerung zu verhindern.

 

Die gelben Gewerkschaften mit Unterstützung der staatlichen und nicht-staatlichen Medienmonopole, verraten die Arbeiter, dieses mal diejenigen im öffentlichen Dienst, erneut und versuchen sie mit ziemlich viel Geschwätz hinters Licht zu führen. Dabei scheint die ohnehin schon wackelige Regierungskoalition auf die Verbundenheit der direkt für den Staat Tätigen zu pfeifen. Was einen Teil des Staatsapparats, immerhin 2.500.000 Menschen, die sich mit dem Ergebnis abfinden sollen, in noch größeren Widerspruch zur Regierung bringen wird.