Am 17. Oktober jährte sich das Massaker an offiziell 48 Algeriern, die 1961 während Protesten von der französischen Polizei ermordet wurden.

Viele Historiker schätzen die Zahl der ermordeten Demonstranten bis zu 200, die lediglich in in dieser Nacht Opfer von massiver Polizeigewalt wurden. Bereits im September begannen in Paris die Proteste Tausender von Algeriern, die für die Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich kämpften. Mindestens 120 Algerier wurden während diesen Protesten bereits ermordet.
Am Tag des 17. Oktobers 1961 machten sich tausende von Frauen, Männern und Kindern aus den Pariser Randbezirken auf den Weg zum Champs-Elysee, um gegen eine nächtliche Ausgangssperre zu demonstrieren, die die bürgerliche französische Regierung ab dem 5. Oktober 1961 unter dem Vorwand der Bekämpfung der Aktivitäten der FLN (Front Liberation National, algerische Unabhängigkeits-Organisation) in Frankreich eingeführt hatte. Auch die steigende Gewalt durch Harkis (pro-französische Algerier) und die französische Polizei, die die Menschen immer wieder schikanierte, trieb die Massen auf die Straßen.
30.000 Demonstranten sahen sich an diesem Abend etwa 10.000 Polizisten gegenüber, die mit brutaler Gewalt gegen sie vorgingen. Zahlreiche Protestler wurden in die Seine getrieben, die Polizei prügelte wahllos auf sie ein, viele wurden von den Menschenmassen zu Boden gerissen und lagen unter der laufenden Masse. In einem Gerichtsverfahren 1997 gegen den damaligen Polizeichef Papon, der schon während des 2. Weltkrieges mit den Nazis kollaborierte, wurde davon gesprochen, dass die Polizei auf sein Kommando hin das Feuer auf die Menschen eröffnete und ihre Leichen in die Seine warfen. Etwa 12.000 Algerier wurden, teilweise schon vor der Demonstration, in Lager gebracht, in denen sie misshandelt wurden oder nach Algerien ausgewiesen wurden.
In diesem Jahr gab es in Paris eine Gedenkdemonstration, die eine Anerkennung der Verbrechen, die an den in Frankreich lebenden Algerien begangen wurden, forderte.