Auch am vergangenen Samstag kam es wieder in Frankreich zu landesweiten Protesten gegen den „Gesundheitspass“, der vor kurzem eingeführt wurde.

Doch neben den anhaltenden Protesten dagegen, nahmen auch viele Personen teil, die durch die neuen Maßnahmen in der Ausführung ihrer Arbeit eingeschränkt werden. Während vor allem in den letzten Wochen darauf fokussiert wurde, dass jetzt Pflege- und Rettungskräfte geimpft werden müssen, wird jetzt auch die große Gruppe von Menschen, die auf ihrer Arbeit mit der Öffentlichkeit in Kontakt kommen, dazu gezwungen, einen „Gesundheitspass“ zu haben. Das betrifft in etwa 1,8 Millionen Menschen, die in Restaurants, Kinos, Museen oder in Fernzügen arbeiten. Eingeschlossen sind dabei alle, also auch Zeitarbeiter, Auszubildende, Praktikanten und Sub-Unternehmer. Während diese Woche noch eine Übergangszeit herrscht, bedeutet das ab nächster Woche, dass entweder der „Gesundheitspass“ vorgezeigt werden kann - oder der Lohn fällt weg. Denn nicht alle Arbeitsplätze bieten die Möglichkeit, dass Home Office oder die Versetzung an einen Ort ohne Kontakt mit Menschen möglich ist. Auch drohen hohe Strafen für Geschäftsinhaber, die ihrer Kontrollpflicht bei Kunden und beim Personal nicht nachkommen, bei wiederholtem Verstoß drohen bis zu 9000 Euro Bußgeld. Besonders die Gastronomie, die sowieso durch die Corona-Maßnahmen großen ökonomischen Schaden erlitt, erhält somit einen weiteren Schlag. Ein Restaurantinhaber aus Paris sagte z.B., dass es nicht seine Pflicht sei, seine Kunden und Angestellten zu kontrollieren. Auch er habe nicht mal seine zweite Impfdosis bis jetzt erhalten. Er sei dagegen, dass seine Leute ohne Lohn nach hause zu schicken, nur weil diese nicht geimpft seien.
Die Maßnahmen kommen einer Impfpflicht durch die Hintertür gleich, denn alleine der Aufwand jeden zweiten Tag einen Corona-Test zu machen, mag viele Leute dazu drängen, sich doch lieber impfen zu lassen.