Wie wir bereits berichteten, befindet sich Frankreich im Kampf gegen den sogenannten „Islamismus“.  Aber nicht nur national ist dies zu beobachten, sondern auch international.

Frankreich versucht seit Jahren seine Kolonialgeschichte in vielen afrikanischen wiederzubeleben, denn weg war sie nie. Vor mehr als sieben Jahren sandte Frankreich Truppen nach Mali, nachdem bewaffnete „Islamisten“ mehrere Städte eingenommen haben. Was ist seitdem passiert? Die zu bekämpfenden „Islamisten“ dehnten ihren Einfluss in der gesamten Sahelzone aus, über 10.000 Zivilisten starben, über eine Million befinden sich auf der Flucht.

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Statt Law and Order durchzusetzen, verzeichnen die französischen Truppen große Verluste, personell sowie finanziell. Zusammen mit den fünf Ländern Mali, Burkina Faso, Tschad, Niger und Mauretanien begibt sich Frankreich erneut in den Versuch, der Lage Herr zu werden, natürlich unter französischer Führung. Deswegen gab es zu Beginn dieser Woche einen Gipfel mit den genannten Ländern, wo Frankreich versuchte, die Länder dazu zu bringen, ihren eigenen „Anti-Terror-Kampf“ auszuweiten und und Kontrolle über die Staaten zu erlangen. Obwohl Frankreich bereits letztes Jahr seine Truppen von 600 auf 5100 Mann verstärkte, scheint dies immer noch nicht für die auszureichen. Stattdessen hofft Frankreich nun auch auf weitere Unterstützung aus den europäischen Ländern.

Frankreichs Interesse an der Region kommt nicht von ungefähr. Denn obwohl 1960 die französischen Kolonien ihre Unabhängigkeit erklärten, hat Frankreich immer noch großen ökonomischen und politischen Einfluss in der Region. So wird in mehreren ehemaligen französischen Kolonien immer noch mit dem Communauté Financière Africaine (Afrikanische finanzielle Gemeinschaft), kurz CFA gezahlt, der früher übrigens noch Colonies Francaises d’Afrique (Französische Kolonien in Afrika) hieß. Weiter ist jede Regierung einer ehemaligen Kolonie verpflichtet, mindestens 50% ihrer Währungsreserven beim französischen Schatzamt zu hinterlegen, sowie 85% des Goldes der Länder von der Banque de France gehalten wird. Und das sind nur drei Beispiele, wie Frankreich seine ehemaligen offiziellen Kolonien in Abhängigkeit hält. Das erklärt, warum Frankreich trotz des erstarkenden Kampfes der Massen in der Sahelzone gegen ihre Intervention und der Aussichtslosigkeit auf Erfolg weiter daran festhält, den Einfluss dort zu halten.