Am 20. November fand eine Räumungsaktion im Camp ‚Macadinho D'Oeste‘ in Rondônia statt, bei der vier Bauern ermordet wurden und über 400 Familien mit Kindern obdachlos wurden. Die Bauern berichten außerdem, dass die Militärpolizei ihre Häuser und Viehställe zerstörte und persönliche Gegenstände wie Kleidung, Matratzen und sogar die Beinprothese einer älteren Frau stahl.
Die Polizei präsentierte die Waffen, die sie angeblich bei der Lagerstürmung erbeutet haben, um den Mord an den vier Bauern zu rechtfertigen. Laut dem Bataillon für Spezialoperationen (BOPE) soll der vierte der ermordeten Bauern die Waffen gegen die Polizisten eingesetzt haben, als diese das Lager verließen.
Der Blog „Terra de Rondônia“ berichtete, die Räumung sei „von Unregelmäßigkeiten geprägt“ gewesen und ohne einen – rechtlich vorgeschriebenen – „Besetzungsplan“ erfolgt. „Es gab weder eine vorherige technische Besichtigung noch eine Mediation oder einen Aktionsplan im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen“, prangert der Blog an. Weiter heißt es: „Die Agrarabteilung der Bürgerinitiative hat die Aussetzung der Landrückgabe beantragt, aber es gibt noch keine Neuigkeiten zu einer Entscheidung.“
Die Polizei feiert die Räumung und erklärt, sie habe auf die Schüsse der Liga der armen Bauern (LCP) reagiert, die angeblich erst geschossen habe, als die Polizei abzog. Als Beweismittel werden lediglich Bilder alter Waffen mit einigen Patronen vorgelegt. Die LCP versichert jedoch, nicht direkt am Camp selbst beteiligt zu sein. Obwohl sie die bewaffnete Selbstverteidigung in ihren Gebieten als legitim und notwendig verteidigt und dies auch in jüngster Vergangenheit getan hat, war die Bewegung nicht direkt im angegriffenen Gebiet präsent.
Die Militärpolizei setzte für diese Operation das Spezialoperationsbataillon (BOPE), das Schockbataillon und die Mobile Taktische Patrouille (PATAMO) ein. In den in den sozialen Medien verbreiteten Videos sind gepanzerte Fahrzeuge, darunter der bei risikoreichen Einsätzen verwendete „Caveirão“, sowie schwer bewaffnete Beamte zu sehen.
Vor Kurzem wurde eine weitere Kampagne gegen die LCP gestartet, die „Godos“-Kampagne, bei der ein Mensch ermordet und 20 Personen festgenommen wurden – eine der größten Operationen in der Region.