José Maria Galhasi, ein großer kommunistischer Kämpfer, eine unauslöschliche Figur der brasilianischen kommunistischen Bewegung und überzeugter Internationalist, starb am 24. August in São Paulo. Im Alter von 96 Jahren war die Ursache dafür ein natürlicher Tod, da seine Gesundheit durch mehr als 80 Jahrzehnte von Kämpfen und heldenhaften Auseinandersetzungen im Dienst des revolutionären Proletariats geschwächt war. José Maria ist einer der Gründer-Veteranen von A Nova Democracia (AND), ein ständiger und unermüdlicher Enthusiast.

 

Geboren 1926 zwischen den beiden Weltkriegen im Bezirk Méier, einem Vorort von Rio de Janeiro, war José Maria Zeuge und Charakter der wichtigsten Zusammenstöße des Klassenkampfes in unserem Land. Bereits zu Beginn Jugend, als Student am Colégio Pedro II, trat er 1944 der Kommunistischen Partei Brasiliens (P.C.B.) bei, im Zusammenhang mit der großen Begeisterung für die entscheidende Rolle der Sowjetunion und des großen Stalin in der Niederlage der Nazi-Faschismus. José erwähnte immer einen Schüler an der Pedro II, der zu ihm kam, um sich zu unterhalten, beeindruckt von der kämpferischen Haltung des jungen Sekundarschülers Zé Maria angesichts des erniedrigenden Trotts in der Schule. Dieser Schulfreund, der später Genosse Otávio werden würde, starb in den Kerkern des Neuen Staates von Getúlio1. José Maria nahm am Kampf zur Verteidigung der Partei und gegen die Revisionisten in der von Mário Alves (PCBR) geführten Fraktion teil und kämpfte gegen die tiefgehende Unbeweglichkeit der Führung der brasilianischen KP angesichts des Militärputsches von 1964. José schloss sich dem bewaffneten Widerstand gegen das faschistische Militärregime an, agierte an vorderster Front und setzte seinen Kampf im Gefängnis fort.

 

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Von der PCBR aufgefordert, eine bekanntermaßen riskante Mission durchzuführen, nahm José diese bewusst und freiwillig an und wurde bei ihrer Durchführung festgenommen. In den Gefängnissen des faschistischen Regimes war José Maria einhundertzwanzig Tage lang das Opfer grausamster Folter. Die abscheulichen Folterknechte gingen so weit, nicht nur ihn, sondern auch seine Frau und seine Tochter in seiner Gegenwart zu foltern. Zwischen Schlägen und Folter führte José Maria, erschöpft und verletzt, in seiner Zelle eine Reihe strenger körperlicher Übungen durch, um stark zu bleiben und Widerstand zu leisten. Sein konsequentes Verhalten, keine Informationen an den Feind weiterzugeben, war ein Beispiel für viele Kämpfer seiner Zeit und ist es auch heute noch.

 

José war ein hartnäckiger Kritiker der Wahrheitskommission, der Versöhnung der Regierungen der Partido dos Trabalhadores (PT) mit den Militärfolterern des Regimes von 1964. Weil alle vom Militär begangenen Verbrechen nicht mit voller Härte bestraft wurden, können die extreme Rechte und ihr Anführer, Bolsonaro, heute offen den Folterer Colonel Brilhante Ustra verherrlichen und alles bleibt straffrei. Die Aussage von José Maria vor der Wahrheitskommission war jedoch historisch, da er hervorhob, dass er, während er die Nürnberger Prozesse verfolgte, dort nie jemanden gesehen hätte, der sich über Revanchismus beschwert habe.

 

In einem Interview mit AND in der Ausgabe vom Februar 2010 sagte er:

Als Gefangener und Gefolterter des Militärregimes und als jemand, der die besten Kinder des brasilianischen Volkes unter der feigen Folter der damaligen Machthaber (und die es heute noch sind, immun gegen jede Art von Bestrafung) hat verschwinden sehen, akzeptiere ich diese erbärmliche Versöhnung die Luiz Inácio den Folterknechten entgegenbringt nicht“.

 

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Nachdem er das Gefängnis verlassen hatte, trat er der Partido dos Trabalhadores bei, mit der Perspektive, das Gründungsprojekt der PT in eine Partei marxistisch-leninistischer Prägung umzuwandeln, und verbrachte 11 Jahre des Kampfes innerhalb dieser Organisation. Er erkannte die Illusion, dass er es für möglich gehalten hatte, innerhalb der PT zu kämpfen, und er besaß die Klarheit zu erkennen, dass die Praxis der PT bei der Verwaltung des brasilianischen Staates keinen Verrat darstellte, da, wie er später erkannte, die Klassennatur der PT seit ihrer Genesis, nur zu diesem katastrophale Ergebnis führen konnte, selbst wenn diese für eine gewisse Zeit einen radikalen Diskurs und eine radikale Praxis aufrechterhalten hatte, um die Unachtsamen zu täuschen.

 

Er kämpfte im Folgenden gegen alle Arten von Revisionismus, Reformismus und Opportunismus. Auf seinem Weg traf er viele andere erfahrene kommunistische Militante und er begann sich der Wiederherstellung der Kommunistischen Partei in unserem Land als einer wahren revolutionären Partei des Proletariats zu widmen.

 

José Maria ist einer der Gründer der Zeitung A Nova Democracia, der einen unschätzbaren Beitrag zu AND geleistet hat, insbesondere während der Implementierungsphase, dank seines riesigen Netzwerks von Freundschaften und politischen Verbindungen, das er über Jahrzehnte von Kämpfen aufbaute und die ebenfalls viel zur Produktion von Artikeln und Berichten im demokratisch-revolutionären Feld unseres Landes beigetragen haben.

 

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José war auch an der Gründung des brasilianischen Zentrums für Solidarität mit den Völkern beteiligt und bekleidete die Position des Vizepräsidenten dieser Institution. Soweit es seine Gesundheit erlaubte, war er in Cebraspo-Kampagnen aktiv. Als Enthusiast der Agrarrevolution war er ein herausragender Verteidiger der Bauernbewegung, der das Land für diejenigen verteidigte, die darauf leben und arbeiten, und die Unterdrückung des alten Staates gegen die kämpfenden Bauern anprangerte. Er ermutigte und unterstützte viele Genossen im Kampf um Wohnraum in der Baixada Fluminense. Als Vertreter von Cebraspo beteiligte er sich an zahlreichen antiimperialistischen Aktivitäten, wie den Aktionen gegen die Anwesenheit der Schlächter Bush (2007) und Obama (2011) in Brasilien und an Aktionen zur Verteidigung Palästinas und politischer Gefangener auf der ganzen Welt.

 

In den Junitagen 2013 und 2014 war er die symbolträchtigste Figur der Demonstrationen, die Rio de Janeiro, wie im ganzen Land, eroberten. Sein Bild mit dem Plakat verbreitete sich im Internet und veranlasste viele junge Menschen, in ihm eine Inspiration für den Beginn ihres Kampfes für die Revolution zu sehen. Seine engsten Genossen erinnern sich an die Schwierigkeit, Zé dazu zu bringen, sich von den Aktionen zurückzuziehen, als die Polizei begann, die Demonstranten mit Repression zu überziehen. Als energischer Kämpfer wollte er immer mit der Jugend am Widerstand teilnehmen.Bereits über 80 Jahre alt, beteiligte er sich, soweit es seine Gesundheit erlaubte, zusammen mit seiner Gefährtin Beatriz aktiv am Widerstand gegen die Angriffe der Polizeikräfte, die versuchten, Manifestationen den Ausdrücken der Unzufriedenheit der Bevölkerung ein Ende zu bereiten, wie bei der berühmten Demonstration vor der gesetzgebenden Versammlung von Rio de Janeiro, an der er, trotz Lungenentzündung, teilnahm. Er war ein Enthusiast der Unabhängigen Volksfront (FIP), die 2013 gegründet wurde, um die Energie der stürmischen Jugend zu organisieren, die nicht in die engen Grenzen passen wollte, die von opportunistischen Wahlparteien und -organisationen aufrechterhalten wurden. Beim ersten Treffen der FIP im Jahr 2013 in Aldeia Maracanã stand José an vorderster Front des Widerstands gegen den versuchten Angriff des Special Operations Battalion (Bope), welches das Treffen beenden wollte. Seine Genossen konnten ihn nur herausholen, indem sie ihn aufriefen, beim Schutz der Frauen und Kindern zu helfen, die sich aus dem Lokal zurückziehen sollten. Niemand hörte ihn jemals über die natürlichen Schwierigkeiten des Alters klagen. Er war der Jugend ein Beispiel für Kampfbereitschaft und Beharrlichkeit im Kampf. Als 2014 mehrere junge Genossen wegen ihrer Teilnahme an den Protesttagen festgenommen wurden, bestärkte er sie in ihrer Überzeugung: „Glückwunsch, Gefängnis ist eine Medaille auf der Brust eines Revolutionärs.

 

Er war immer von Jugendlichen umgeben, die er besonders gerne in seiner kleinen Wohnung in der Ladeira dos Tabajaras an der Copacabana empfing. Er gab seine Erfahrungen weiter und forderte sie auf, im Kampf nicht aufzugeben, immer die rote Fahne des Kommunismus hochzuhalten, eine Fahne, die er sein ganzes Leben lang hochgehalten hat.

 

Bis ins hohe Alter hielt er diszipliniert seine tägliche körperliche Aktivität aufrecht, da er in seiner Jugend Volleyballspieler war, was dazu beitrug, seine Gesundheit und Verfassung auch während der Zeit seiner Inhaftierung zu erhalten.

 

Er hielt sich selbst für einen Mann der Tat, aber seine Lehren, die in unzähligen Zeugnissen und Ansprachen bei öffentlichen Veranstaltungen und vor allem am Beispiel seines Lebens zum Ausdruck kamen, erleuchten die Theorie und Praxis all jener, die davon überzeugt, dass nur die ununterbrochene Neue Demokratische Revolution zum Sozialismus führend die Lösung für die ernsten Probleme darstellt, die das brasilianische Volk erlebt; Als begeisterter internationalistischer Kämpfer hatte er gleichfalls die Überzeugung, dass nur die proletarische Weltrevolution in der Lage sein wird, den unterdrückten Völkern und dem internationalen Proletariat ihre Emanzipation zu geben und das Freiheit herrscht.

 

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Zé Maria Galhasi ist ein lebenslanges Beispiel für einen verurteilten und geständigen Kommunisten, der sich ab den 1980er Jahren von der Welle des Revisionismus, die mit der allgemeinen konterrevolutionären Offensive des Imperialismus einherging, nicht überwältigen ließ. Mit seiner festen Klassenposition fand er den Maoismus und erkannte ihn als die dritte, neue und höhere Stufe des Marxismus, des Marxismus-Leninismus dieser Zeit. Er hat sich nie von der Gegenpropaganda des Imperialismus in seiner Phase des beispiellosen Zerfalls begeistern lassen und die Moden und kleinbürgerlichen Pseudotheorien entschieden zurückgewiesen. Als unnachgiebiger Verteidiger der Diktatur des Proletariats hat er sich nie von den sozialistische Erfahrungen losgesagt, verteidigte entschieden den großen Genossen Stalin und den Vorsitzenden Mao Tsetung, und er verstand es, die Notwendigkeit aufeinanderfolgender proletarischer Kulturrevolutionen zu erkennen, um den Klassenkampf im Sozialismus zu entwickeln und voranzutreiben hin zum strahlenden Kommunismus. Er war ein Verteidiger des revolutionären Prozesses in Peru, angeführt von der Kommunistischen Partei Perus, und der universell gültigen Beiträge des Vorsitzenden Gonzalo zum Maoismus sowie des Gonzalo-Denken. Er ließ nie nach und erkannte immer, dass nur der Volkskrieg gegen alle Reaktionäre und den konterrevolutionären Terror, so mächtig sie auch erscheinen mögen, siegen kann. Sein Werk, sein Vermächtnis und sein Leben der absoluten und ausschließlichen Hingabe zur Sache des Kommunismus, zur Sache der Klasse, des Proletariats, sind Teil des Erfahrungsschatzes der revolutionären Bewegung in Brasilien und in der Welt.

 

Genosse José Maria Galhasi, anwesend im Kampf!

 

 

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1Das portugiesische Original „Estado Novo getulista“ bedeutet wörtlich „getúlioistischer Neuer Staat“, in Anlehnung an den proklamierten „Estado Novo“ von Getúlio Vargas, Präsident von Brasilien von 1930 bis 1945 und von 1951 bis 1954