Wir publizieren eine inoffizielle Übersetzung eines Artikels der Genossen von El Comunero Prensa Popular aus Kolumbien. Die Übersetzung ist uns zugeschickt worden. 

kolumbien20Juli2021

Im Rahmen des großen Aufstandes des kolumbianischen Volkes führten revolutionäre Organisationen einen Tag der Denunziation durch, indem sie eine amerikanische Flagge in Bogota verbrannten, um die Ablehnung der Vorherrschaft des Yankee-Imperialismus über das Land zu zeigen.

Im Rahmen der großen Proteste, die seit drei Monaten in Kolumbien stattfinden, feierte der reaktionäre kolumbianische Staat am 20. Juli das 211-jährige Jubiläum der kolumbianischen Unabhängigkeit vom spanischen Reich. In der Vergangenheit feierten sie dieses Datum stets mit einer großen Militärparade in der Hauptstadt des Landes, die die Regierung des reaktionären Duque in diesem Jahr aufgrund des Kampfes des Volkes und der weit verbreiteten Ablehnung der Streitkräfte des Staates absagen musste.

Anstelle dieser Paraden versammelten sich in verschiedenen Orten des Landes Tausende von Menschen zu Protesten. In Bogotá, nachdem man bereits versucht hat den militanten Kampf der Jugend des Volkes abzuweichen, versuchten die CNP (Nationales Streikkomitee) und andere Sektoren mit Konzerten abzulenken und zu beschwichtigen, aber die Ablehnung der Streitkräfte, die Unzufriedenheit mit der Regierung und der militante Kampf, von dem das Volk geprägt ist, führten zu massiven Konfrontationen des Volkes gegen die ESMAD in Suba, Usme und Portal de la Resistencia (Américas), was zeigt, dass der Unmut und die Unzufriedenheit weiterhin vorhanden sind.

Mitten in diesen Tagen der Mobilisierung verbrannte eine Gruppe von Revolutionären in der Av. Las Américas mit 86 Personen eine amerikanische Flagge und führte eine Intervention durch, die die Vorherrschaft des Yankee-Imperialismus in unserem Land zurückwies und zeigte, dass unsere Nation nicht wirklich unabhängig ist.

Im Jahr 1810 führte das kolumbianische Volk einen Krieg gegen die spanische Herrschaft über unser Territorium und das Leben unseres Volkes, wobei das Blut von Bauern, Indigenen, schwarzen Sklaven und Handwerkern vergossen wurde. Dieser von den Kreolen1 geführte Krieg war derjenige, der den spanischen Staat rausschmiss.

Doch der Kampf um die Unabhängigkeit war damit noch nicht zu Ende, denn England machte zusammen mit den kreolischen Landbesitzern und Sklavenhaltern alle möglichen Geschäfte, um ihre Profite auf Kosten der Entwicklung des Landes und der Unterwerfung der Bevölkerung zu steigern. Unsere Bauern und Eingeborenen mit wenig oder gar keinem Land arbeiteten weiterhin für die Großgrundbesitzer und die von den Engländern und anderen ausländischen Mächten aufgezwungenen Produkte, unsere Schwarzen waren weiterhin Sklaven für die neuen Herren (Kreolen und Engländer) und unsere Handwerker durften ihre Fähigkeiten nicht entwickeln und ihre Produkte nicht vermarkten, während unsere Wirtschaft von den englischen Produkten erdrückt wurde.

Später im 20. Jahrhundert, mit der Entwicklung des Kapitalismus zu seiner höchsten Stufe, dem Imperialismus, und mit der Stabilisierung der Vereinigten Staaten als Weltmacht, ging die Herrschaft über unser Land hauptsächlich in die Hände der amerikanischen Imperialisten über. Im Bündnis mit der Großbourgeoisie und den Großgrundbesitzern unseres Landes errichteten sie einen bürokratischen Kapitalismus zum Nutzen der wirtschaftlichen Interessen der großen Monopolisten Kolumbiens und der USA.

Der Imperialismus dominiert uns derzeit wirtschaftlich, politisch und militärisch und hält uns als Halbkolonie. Sie halten unser Land in der Rückständigkeit, damit sie weiterhin ihr Kapital investieren können, was die ausverkauften Regierungen dazu bringt, sich immer tiefer zu verschulden und so eine unbezahlbare Auslandsschuld zu erzeugen. Sie nutzen unsere Leute aus, indem sie ihnen miserable Löhne zahlen. Sie gewinnen alle unsere Rohstoffe, indem sie unsere natürlichen Ressourcen ausplündern. Sie zwingen uns, Waren zu kaufen, die sie produzieren, um immer reicher zu werden. Auf dem Lande profitieren sie von Großgrundbesitz und rückständigen Produktionsformen, um die Bauernschaft zu unterwerfen. Sie führen auch Freihandelsabkommen und politische Pläne wie den Kolumbien-Plan durch, sie fördern Reformen wie die jüngsten Steuer-, Arbeits- und Rentenreformen, alles mit dem Ziel, dass die Gesetze in unserem Land ihren Plänen immer besser dienen.

Deshalb verbrennen wir Revolutionäre ihre Fahnen, weil wir für den Antiimperialismus eintreten, für die Notwendigkeit, die vom Yankee-Imperialismus eingebrachte Fremdherrschaft zu vertreiben, damit wir unsere Nation entwickeln können, damit unser Volk nicht lebt, um die Reichsten zu bereichern, damit die Nation für das kolumbianische Volk da ist und nicht für die Reichen im In- und Ausland.

Diese Situation erleben Kolumbien und andere unterdrückte Nationen, mit denen wir uns zusammenschließen müssen, um den Yankee-Imperialismus zu vertreiben und zu vernichten.

YANKEES RAUS!

YANKEES RAUS AUS PALÄSTINA, RAUS AUS DEM IRAK, RAUS AUS KOLUMBIEN UND AUS DER GANZEN WELT!

1 Im spanischen Kolonialreich nannte man Kreolen die Nachkommen von Europäern – in bewusster Abgrenzung zu den Spaniern aus dem Mutterland