Nach dem Verbot der Demonstration von Faschisten und rechten Hooligans durch die Polizei, das vom Bundesverfassungsgericht in letzter Instanz bestätigt worden ist, reisten zum 12. September dennoch tausende Antifaschisten nach Hamburg. Zuvor hatten die Faschisten einen „Plan B“ im Falle eines Verbotes angekündigt. Als Grund für das Verbot gab die Polizei an, nicht für die Sicherheit gewährleisten zu können.

In Hamburg demonstrierten ab 10 Uhr über 14.000 Menschen gegen Faschismus, zusätzlich gab es auch noch eine legalistische Veranstaltung auf dem Rathausmarkt, organisiert von bürgerlichen Parteien, auf der auch der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz sprach, hier nahmen etwa 7000 Menschen teil. An ersterer Demonstration nahmen auch türkische und deutsche revolutionäre Organisationen teil. Auf dem Jungfernstieg begaben sich eine große Gruppe Antifaschisten  zurück zum Hauptbahnhof, da von dort aus die Ankunft von Faschisten gemeldet wurde. Sofort begannen die Bullen hier anzugreifen und versuchten die Antifaschisten daran zu hindern zum Hauptbahnhof zu gelangen, dazu setzten sie ohne Warnung Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Trotz allem gelang es einer großen Anzahl Antifaschisten zum Hauptbahnhof zu gelangen. Hier wurde ein Zug, in dem sich einige Faschos befanden mit Steinen aus dem Gleisbett beworfen. Die Bullen begannen darauf hin den gesamten Hauptbahnhof zu sperren und Antifaschisten einzukesseln und immer wieder anzugreifen.

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Über den Tag verteilt sollen in der gesamten Stadt immer wieder kleine Gruppen von Faschisten  von Antifaschisten vertrieben worden sein. Am Nachmittag gab es eine Spontandemo von der Flora aus in Richtung Reeperbahn, dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen  mit der Polizei, die prügelte, Pfefferspray und Wasserwerfer einsetzte. Am Abend wurde ein Einwohner von einer Gruppe Bullen überrannt, zu Boden gestoßen und in Folge des Aufpralls bewusstlos. Anschließend griffen die Bullen die Action Medics an, die versuchten den Verletzten zu behandeln. Die Lüge der Bullen, der Mann hätte einen Zuckerschock erlitten ist inzwischen auch durch ein Video widerlegt, das inzwischen auch von bürgerlichen Medien aufgegriffen wurde. Der Verletzte wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Allgemein griffen die Bullen sehr brutal durch, so sollen an dem Tag auch Journalisten durch Polizisten verletzt worden sein. Die Zahl von einem schwer Verletzten, die die Polizei angibt wird stark untertrieben sein.

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Am gleich Tag fand im Stadtteil St. Pauli auch das Brigitten- und Wohlwillstraßenfest unter dem Motto „International kämpfen – International feiern“ statt, das auch dazu aufrief die antifaschistischen Proteste zu unterstützen. Das Fest stand auch gegen die geplante Olympiabewerbung Hamburgs und für ein Bleiberecht aller Flüchtlinge. Verschiedene Organisationen machten Infostände und von der Bühne für das internationale Musikprogramm wurden unter anderem von der „Systemoppositionellen Atomkraft Nein Danke-Gruppe“ (SAND) und dem „Kollektiv Rotes Hamburg“ (KRH) Reden gehalten. Die Rede des KRH richtete sich gegen die vom deutschen Staat geförderte Mobilisierung faschistischer Kräfte und die gewollte Spaltung der Massen im Bezug auf die sogenannte „Flüchtlingskrise“.

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Im Verlauf des 12. September wurde auch eine Ersatzveranstaltung für die Faschisten in Bremen bekannt gegeben. Auch hier gab es Gegenaktivitäten. Um ein Anreisen von Antifaschisten aus Hamburg zu unterbinden stoppte die Polizei den Zugverkehr nach Bremen. Antifaschisten in Bremen wurden teilweise von der Polizei eingekesselt. Insgesamt sollen etwa 100 Faschisten in Bremen gewesen sein.

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Am 13. September wurde in Hamburg eine Demonstration türkischer Faschisten vom Veranstalter selbst aufgelöst. Zuvor hatten sich etwa 300 Gegendemonstranten versammelt und es gab Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Situation war dadurch angeheizt, dass am am vorherigen Tag in Hannover ein Jugendlicher von türkischen Faschisten im Zusammenhang mit einer Demonstration mit einem Messer am Hals verletzt worden war. Auch in der Schweiz gab es in Bern einen Zwischenfall, bei dem ein türkischer Faschist mit einem Auto durch eine Gruppe Gegendemonstranten fuhr und dabei drei verletzte, einen von ihnen schwer.

In Frankfurt hatte es bereits am 10. September Auseinandersetzungen zwischen türkischen Faschisten und Gegendemonstranten gegeben, bei denen die Faschisten oftmals unterlegen waren.

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