Das Unternehmen Uber, das mittlerweile dreistellige Millionenbeträge umsetzt, deren Geschäftsmodell die Vermittlung von Fahrdienstleistungen ist, ist seit geraumer Zeit in verschiedenen Ländern massiver Kritik ausgesetzt. Auf seiten der „klassischen“ Fahrdienstleister, hauptsächlich Taxifahrer, richtet sich der Protest auf den Umstand, dass die Fahrdienstleistungen an Privatpersonen vermittelt werden, die somit nicht den Auflagen für Taxifahrer unterliegen und durch diesen Wettbewerbsvorteil die Preise erheblich drücken können. Den jeweiligen Staaten wiederum entgehen hierdurch Einnahmen, sowie Kontrolle verloren, weshalb in diversen Staaten bereits Verbote ausgesprochen wurden, etwa in China, Spanien oder Kolumbien, sowie verschiedener Bundesstaaten in Australien, den USA und Deutschland. Während die Taxifahrer in Deutschland darauf hoffen, dass der Rechtsstaat ihre Interessen verteidigt und ab dem 1. Juni ein Teil des Geschäftsmodells des Unternehmens auch verboten wurde, kämpfen die Taxifahrer in Frankreich selbst gegen das Unternehmen das ihre Existenz gefährdet.


Am 25. Juni gab es in ganz Frankreich einen Streik von Taxifahrern, an dem sich etwa 2800 Fahrer beteiligten. In Paris wurden dabei keine Fahrgäste aufgenommen, Flughafen und Bahnhöfe blockiert und Fahrer bzw. Fahrzeuge von Uber angegriffen. Die Übergriffe waren derart heftig, dass die Aufstandsbekämpfungspolizei sie davon abhalten musste, weitere Fahrzeuge umzustürzen und in Brand zu stecken. Die streikenden Taxifahrer lieferten sich dabei auch Strassenschlachten mit den Bullen. Die Streiks und Blockaden wurden teilweise auch am 26. Juni fortgeführt.

Am 23. Juni wurde in Calais von Hafenarbeitern ein Streik durchgeführt, der gegen den Verkauf einer Fährgesellschaft protestiert, wodurch über 600 Arbeitsplätze gefährdet sind. Um den Streik durchzusetzen wurde die Zufahrt zum Eurotunnel, der Frankreich und England verbindet, mit brennenden Reifen blockiert, die Bahnstrecke dorthin wurde ebenso besetzt.
Den dadurch aufgestauten Verkehr versuchten hunderte Flüchtlinge zu nutzen um unter oder in die Ladeflächen von LKW zu kommen die in Richtung Tunnel oder Hafen unterwegs waren. Daraufhin wurden sie von Bullen angegriffen, die versuchten sie gewaltsam davon abzuhalten.

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