Unter Anlehnung an den durchs Kommunistische Manifest bekannt gewordenen Slogan „… eine Welt zu gewinnen“ beteiligten sich 750 Menschen an der revolutionären 1. Mai Demo in Stuttgart. Dabei begann der Tag für die Genossen zunächst mit der Beteiligung im antikapitalistischen Block auf der DGB-Demo zu der verschiedene linke und gewerkschaftliche Gruppierungen, insbesondere ver.di und die RAS, aufgerufen hatten. In der Auswertung der Genossen heißt es dazu: „Mit kämpferischen Parolen, thematischen Schildern, einem eigenen Lautsprecherwagen, Fahnen und Konfetti war der Block der lebendigste Ausdruck der Demo.2 Wie die zahlreichen Fotos zu der Demo zeigen, beteiligten sich neben den Unterzeichnern des antikapitalistischen Blocks auch verschiedene andere fortschrittliche, vor allem türkische, Organisationen wie bspw. ATIK, Partizan oder die Volksfront mit zahlreichen Mitgliedern, Transparenten und teilweise in Formation an der morgendlichen Demonstration.

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Nach dem Ende der DGB-Demo gelangen es den Genossen den Bullen einen Schritt voraus zu sein und in einem schnellen Manöver einen großen Teil der antikap Blocks als Teil einer Sponti zum Auftaktkundgebungsort der revolutionären Demo zu bringen und so Vorkontrollen aus dem Weg zu gehen. Dennoch ließen es sich der Staat nicht nehmen, später anreisende Aktivisten zu schikanieren und vor Demobeginn zu filzen. Wie Beobachter News berichtete waren sowohl Reiterstaffeln als auch mehrere Einsatzhundertschaften der Polizei bzw. des BFE so wie mindestens ein Kamerawagen im Einsatz um die Demo unter Kontrolle zuhalten. Nach dem Abbrennen von Pyrotechnik „… verstärkte [die Polizei] ihre Präsenz daraufhin erheblich. Vermummte Einsatzkräfte mit Helm liefen auf beiden Seiten Spalier, mehrere Mannschaftswagen fuhren dem Zug voraus. Am Ende der Silberburgstraße versuchte die Polizei, die Demonstration kurz vor dem Abbiegen in die Tübinger Straße aufzuhalten. Dabei schubste und behinderte sie auch mehrere […] Pressefotografen […]“.

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Mit 750 Teilnehmern und einer, trotz und grade wegen den Angriffen der Bullen kämpferischen Demonstration in deren Verlauf Pyro gezündet, Polizeiketten durchbrochen und Angriffe zurückgeschlagen werden konnten, zeigten sich die Veranstalter im allgemeinen zufrieden. Auch die Annahme des internationalistischen Festes welches im Anschluss an die Demo im linken Zentrum Lilo Herman stattfand, war laut Veranstalterangaben gut. Die Musik, das Essen, die Filme, Vorträge usw. die stattfanden rundeten das Programm des 1. Mais in Stuttgart ab und sind auch noch einmal Ausdruck der großen Energie die die Genossen, vor allem auch in der Vorbereitung, in den 1. Mai investiert haben.