Am 22.Dezember streikte ca die Hälfte der 4000 ArbeiterInnen des US-amerikanischen Ford-Werkes in Craiova gegen einen neuen Tarifvertrag den die Betriebsgewerkschaft mit dem Unternehmen gegen die ArbeiterInnen abgeschlossen hatte.

Am Donnerstag Morgen begannen 200 ArbeiterInnen spontan die Arbeit niederzulegen und marschierten aus der Fabrik. Die nächste Schicht schloss sich zu großen Teilen den Streikenden an. Erreicht wurde der Rücktritt der bisherigen Vorsitzenden der Gewerkschaft Maria Manea, dann drohte Ford jedoch den ArbeiterInnen damit den zweijährigen Tarifvertrag anzunehmen, ansonsten würde es gar keine „Lohnerhöhung“ geben.

Im Tarifvertrag wurde die neue Reform der Sozialversicherung, gegen die sich die großen Proteste in Rumänien Anfang Dezember richteten, beschlossen, laut dieser künftig die Unternehmen von ihrem Teil des Beitrags zur Sozialversicherung „entlastet“ werden und auf den Rücken der ArbeiterInnen abgewälzt werden sollen, was einer Lohnkürzung von etwa 22% gleichkommt.

Aufgrund der Proteste wurden in einigen Unternehmen, wie Dacia oder Kaufland, Tarifverträge abgeschlossen, in denen die Lohnkürzungen zu einem großen Teil ausgeglichen werden, bei Ford sollte die „Lohnerhöhung“ aber deutlich weniger sein. Der Tarifvertrag beinhaltet auch die „Flexibilisierung“ der Arbeitszeit. Ford kann die Produktion während „schwacher Perioden“ stoppen und die ArbeiterInnen für diese Zeit ohne Lohn nach Hause schicken.

Diese Angriffe der Regierung durch die Abwälzung der Sozialabgaben von Unternehmen auf die ArbeiterInnen, als auch der Tarifvertrag von Ford richten sich gegen die ArbeiterInnen und Werktätigen. Die großen Proteste in Rumänien, wie auch dieser Streik bei Ford, zeigt, dass sich große Teile der Bevölkerung das jetzt schon nicht mehr gefallen lassen, sondern dagegen ankämpfen.