Am 21. September demonstrierten landesweit über 200.000 Menschen gegen die weit verbreitete Korruption des Marcos-Regime. Manila und Quezon City waren die Zentren der wichtigsten Aktionen. Darüber hinaus fanden in mindestens 34 Provinzen Demonstrationen und Aktivitäten statt.
Die großangelegte Aktion fand am 53. Jahrestag der Einführung des Kriegsrechts statt. In Manila strömten über 100.000 Menschen zum Protest im Luneta Park. Die große Demonstration und das Netzwerk wurden insbesondere auch von Jugendgruppen und anderen Organisationen, wie TAMA NA, geleitet.
Der Protest war ein Echo der Forderungen nach Rechenschaft für alle korrupten und an Korruption beteiligten Personen. Das Programm umfasste Reden aus verschiedenen Bereichen, Lieder und andere kulturelle Darbietungen.
Laut TAMA NA nahmen an dem Protest Hochwasseropfer, Studenten, Lehrer, Arbeiter, Bauern, Rapper, Reiter, Biker, Künstler, arme Stadtbewohner, Punks, Frauen, Senioren, Anwälte, Krankenschwestern, Ärzte, Kirchenleute, Sozialarbeiter, Ingenieure sowie junge und erfahrene Aktivisten teil. Auch Gruppen aus den benachbarten Regionen Zentral-Luzon und Süd-Tagalog nahmen teil.
Nach dem Programm führte ein Marsch von Tausenden nach Mendiola, um Marcos selbst zur Verantwortung zu ziehen und ihn anzuklagen. Die beteiligten Organisationen widersetzten sich Polizeischikanen erfolgreich. Dabei kam es zu Zusammenstößen und Konfrontationen zwischen der Polizei und mehreren Jugendgruppen. Diejenigen, die die Lage beruhigen wollten, scheiterten am Hass der Massen auf die Polizei.
Am Nachmittag gab es den „Billionen-Peso-Marsch“, der unter anderem von kirchlichen Organisationen angeführt wurde. Mindestens 70.000 Menschen sollen an dem Protest teilgenommen haben.
Die Filipinos haben gezeigt, dass ihre Geduld erschöpft ist, es war nicht bloße Wut, sondern berechtigte Empörung, die Stimme der Armen, der Arbeiter, der Jugend, der einfachen Familien, die sich erheben: Es reicht! Es reicht!, erklärte Bischof Colin Bagaforo.
Die Protestbewegung beschränkte sich nicht auf Manila. Wie in den vergangenen Wochen veranstalteten progressive Gruppen Proteste in den Provinzen Luzon, Visayas und Mindanao.
In Baguio City, Luzon, nahmen mehr als 5.000 Menschen an dem von Jugendlichen und Studenten angeführten Antikorruptionsmarsch teil. In Kalinga sollte in einem Park eine Gebetsversammlung stattfinden, die von der Reaktion unterdrückt wurde. In La Union nahmen schätzungsweise 1.000 Menschen an Protestaktionen teil. Schätzungsweise 1.500 Einwohner von Calumpit nahmen an einer Demonstration teil. Dort beteiligten sich sogar Beamte der lokalen Regierung an den Protesten. In Pampanga gab es Proteste von verschiedenen Gruppen mit rund 2.200 Teilnehmern. In Palawan versammelten sich fast 4.000 Einwohner, um gemeinsam zu beten und gegen Korruption zu protestieren. In Albay beteiligten sich mindestens 2.000 Menschen an den Aktionen.
Bis zu 15.000 Menschen schlossen sich der Bewegung in Iloilo City, Visayas, an. Der Großteil der Demonstranten bestand aus Studierenden und progressiven Gruppen. In Bacolod demonstrierten über 10.000 Menschen. In Cebu City marschierten Hunderte. In Bohol nahmen schätzungsweise 4.000 Menschen an einem von der Kirche angeführten Protest teil.
In Cagayan de Oro City, Mindanao, versammelten sich mehrere hundert Menschen zum Protest. In Davao City beteiligten sich mehr als 600 Menschen an den Protestaktionen.
Auch philippinische Migranten außerhalb der Philippinen wurden aktiv. Demonstrationen, Foren und andere Aktivitäten fanden in Japan, Südkorea, Hongkong, Thailand, Australien, Neuseeland, den Niederlanden, Kanada und den USA statt.