Wie der ehemalige US-Präsident Trump bereits im Februar 2020 vereinbarte, sollen alle US-Truppen aus Afghanistan abgezogen werden.

Sein Nachfolger Präsident Biden setzt das jetzt um. Ab dem 1. Mai soll der Truppenrückzug aus dem Land anfangen und soll bis zum 11. September - dem 20. Jahrestag der Anschläge auf die World Trade Center – vollendet sein. DieVereinigten Staaten entscheiden das nicht nur für sich sondern auch gleich für alle Nato-Partner mit, was noch einmal ihre hegemoniale Stellung in der Welt und somit auch in diesem Bündnis der Imperialisten unterstreicht.

Die Besatzung Afghanistans durch US-Truppen begann im Oktober 2001 mit der offiziellen Begründung, Rache an Osama bin Laden zu nehmen, weil er Unterschlupf bekam und nicht ausgeliefert wurde. Spätestens nach der Ermordung Osma Bin Ladens haben die Imperialisten ihre Besatzung mit dem "Kampf um die Demokratie und die Emanzipation der Frau" gerechtfertigt.

Zur Zeit besetzen ca. 10.000 ausländische Soldaten Afghanistan, davon sind 1000 Bundeswehrsoldaten aus Deutschland. Weil die Yankees sich aus dem Land zurückziehen, ist die Besatzung für die anderen Imperialisten auch nicht mehr haltbar. Die Yankee-Truppen stellen den wichtigsten Teil der Logistik für die ISAF-Truppen. Andere imperialistische Mächte wie die BRD sind auf Logistik und Kampfunterstützung durch die Yankees angewiesen und können mit deren Abzug ihre eigene Besatzung nicht mehr aufrecht erhalten.

In der Zeit der Besatzung durch die Imperialisten wurden diverse Verbrechen und Massaker gegen das afghanische Volk durchgeführt, die den Hass auf den Imperialismus nur noch mehr geschürt haben. Hier sei exemplarisch ein Beispiel vom 23. Oktober 2018 genannt. Bei einer nächtlichen Razzia wurden drei Häuser gestürmt und 14 Zivilisten, darunter Kinder, getötet.

3

 

Für das afghanische Volk ist die Besatzung ihres Landes und der Kampf dagegen eine lange Qual. Schon 1979 hat der russische Sozialimperialismus Kabul besetzt. Die Besatzung dauerte bis 1989 an. In dieser Zeit wurden die Taliban von den Yankees unter anderen mit Waffen unterstützt und als Verteidiger der Freiheit gegen den „Kommunismus“ dargestellt. Das afghanische Volk hat sich immer gegen die Besatzung zur Wehr gesetzt, denn die Situation, in der sich das afghanische Volk aufgrund des Imperialismus befindet ist schrecklich und durch die Unterdrückung werden die Massen in die Reihen derer getrieben, die gegen den Imperialismus kämpfen. Das sind in diesem Fall die Taliban und nicht die Kommunistische Partei. Dies führt dazu, dass das afghanische Volk am Ende nicht zu seiner Freiheit kommt, sondern unter die Herrschaft von Kriegsfürsten fällt.

Denn die Taliban repräsentieren die lokale Großgrundbesitzerklasse, die ihren eigenen Interessen folgt. Ihren Kampf finanzieren sie unter anderem durch den Opiumhandel und vergiften so die Massen.

4

Trotz des reaktionären Charakters der Taliban haben die USA es nach 20-Jähriger militärischer Intervention, Ausgaben von über einer Billion Dollar und 2.300 gefallener Soldaten nicht geschafft eine Marionettenregierung aufzustellen, die nach ihren Wünschen agiert. 50% des afghanischen Territoriums sind in den Händen der Taliban und das „demokratische Afghanistan“ wird ohne seine imperialistischen Herren vor Ort zusammen fallen wie ein Kartenhaus.