Im Folgenden wollen wir einen kurzen Überblick über die jüngsten Aktionen und aktuellen Entwicklungen im Volkskrieg in Indien geben, der von der CPI(Maoist) geführt wird, und auch über die scheinbare Medienkampagne der Reaktion.



Am 5. Januar kam es in der Nähe des Dorfes Hirmagunda im Distrikt Bijapur in Chhattisgarh zu einem Gefecht zwischen mutmaßlichen Mitgliedern der Peoples Liberation Guerilla Army (PLGA) und einem kombinierten Team aus der Central Reserve Police Force (CRPF), ihrer Eliteeinheit CoBRA (Commando Battalion for Resolute Action) und den Distriktkräften. Laut "Outlook India" befanden sich die Sicherheitskräfte auf einer Kordonoperation, als sie in einen Hinterhalt gerieten, nach dem Schusswechsel konnten sich die Angreifer ohne Verluste zurückziehen.
Allerdings sollen Schusswaffen und Pfeil und Bogen sichergestellt worden sein. Die traditionellen Waffen könnten auch darauf hindeuten, dass die Reaktion Stammesmitglieder angegriffen hat, um einen Fake Encounter (Bauern oder Stammesmitglieder werden ermordet und dann in PLGA-Uniformen gesteckt) zu initiieren. Dies ist ein oft genutztes Mittel der Reaktion, um vermeintliche militärische Erfolge im Kampf gegen den Volkskrieg zu reklamieren.

 


Am 6. Januar wurde ein Polizeispitzel im Dorf Kothitola im Tehsil Bhamragad des Distrikts Gadchiroli in Maharashtra getötet. Laut "Indian Express" wurden maoistische Plakate in der Nähe der Stelle gefunden. Die Polizei behauptet, dass das Subjekt nicht für die Reaktion gearbeitet hätte, was aber nichts zu bedeuten hat. Die Reaktion versucht immer, ihre Strukturen geheim zu halten, auch nach dem Tod eines Informanten.

 


Am 7. Januar berichtete das "Free Press Journal" voller Entsetzen über angebliche Bekenntnisse zum bewaffneten Kampf von Kleinhändlern, für die die Reaktion selbst verantwortlich ist. Vorausgegangen war die Räumung und Zerstörung von mindestens 37 kleinen Geschäften im Dorf Bhikangaon im Distrikt Khargone im Bundesstaat Madhya Pradesh. Angeblich wurden diese Läden alle ohne Baugenehmigung errichtet, und die Tatsache, dass einige Händler offizielle Genehmigungen vorlegen konnten, änderte nichts an der Vorgehensweise der Reaktion. Dem Medienbericht zufolge äußerten mehrere Händler daraufhin, dass sie keine Alternative mehr zum bewaffneten Kampf sehen: "Ladenbesitzer behaupteten, dass sie ihre Lebensgrundlage im Kampf gegen die Übergriffe verloren haben und nun arbeitslos sind und keine andere Möglichkeit haben, als zu den Waffen zu greifen."

 

Madhya Pradesh: Shopkeepers vow to turn terrorists, Naxals after Khargone administration demolishes shops


Ein paar Tage zuvor berichtete "The Hindu" über den Aufbau neuer Stützpunktgebiete der CPI(Maoist) in Madhy Pradesh: "Etwa 100 Naxals aus Chhattisgarh und Maharashtra haben sich in den letzten Monaten nach Madhya Pradesh eingeschlichen, um ihre Basis zu erweitern, was die Regierung des Bundesstaates dazu veranlasste, die Entsendung von sechs Kompanien paramilitärischer Kräfte."

 


Am 8. Januar wurde eine weiteres Gefecht zwischen mutmaßlichen PLGA-Mitgliedern und reaktionären Sicherheitskräften im Distrikt Kandhamal in Odisha gemeldet. Laut "Odisha TV" waren die Sicherheitskräfte auf einer kombinierten Such- und Zerstörungsaktion, als sie sich einem Lager der PLGA näherten und unter Beschuss gerieten. Nach dem Schusswechsel konnten sich die mutmaßlichen Maoisten ohne Verluste zurückziehen.
"Kandhamal SP informierte auch, dass Granaten, Zünder, Splitter, Sprengstoff, Batterien und andere verschiedene Literatur und Lagerartikel, die von den Maoisten benutzt wurden, aus dem Versteck beschlagnahmt wurden." All diese Dinge sind jedoch auf dem von der Polizei zur Verfügung gestellten Beweisfoto nicht zu sehen.

 


Seit Beginn des neuen Jahres überschlagen sich die indischen reaktionären Medien mit Berichten über Maoisten, die angeblich kapituliert haben, und werfen mit Zahlen und Statistiken um sich, wie viele Maoisten in welchem Zeitraum getötet worden seien. Diesen Behauptungen sollte man nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken; in erster Linie ist dies ein weiterer verzweifelter Versuch, gegen den Volkskrieg zu mobilisieren und die eigenen Verluste zu vertuschen.