Wir veröffentlichen an dieser Stelle eine kritische Leserzuschrift und hoffen, dass unsere Autoren diese beherzigen.

 

  1. Übersetzungen werden oft nicht genug geprüft. Z.B. sieht man, dass die Übersetzungen schlicht eins-zu-eins aus deepl übernommen werden. Vgl. DVD vom 12.08.22 „Woche der Märtyrer“. Dort heißt es am Ende: „Sehen sie sich dieses Video an“. Das mag eine Kleinigkeit sein, aber illustriert den liberalen Charakter. Stattdessen sollte man schreiben: „Wir empfehlen den Genossen sich zudem das Video aus Sao Paulo anzuschauen“. Regelmäßig weisen Übersetzungen aus dem spanischen grammatikalische Fehler und/oder unüberlegte Übersetzungen auf. Vorsitzender Mao schreibt in „Über den Liberalismus“:

„Die Arbeit nicht gewissenhaft leisten, sie ohne einen bestimmten Plan, eine bestimmte Orientierung verrichten, alles formell und oberflächlich erledigen und nach dem Spruch „Solange einer Mönch ist, läutet er die Glocke“ in den Tag hinein leben – das ist eine neunte Erscheinungsform.“

  1. In dem DVD-Artikel vom 05.08.2022 über die Welle der Arbeitskampfmaßnahmen wird u.a. Bezug auf den Streik des Bodenpersonals an deutschen Flughäfen gemacht. Wortwörtlich steht im Artikel geschrieben: „Während gestern das deutsche Flughafen-Bodenpersonal nach einem erfolgreichen Streik in der vergangenen Woche, durch den es den Druck auf das deutsche Flugmonopol Lufthansa erhöhen konnte, einen Sieg in der aktuellen Tarifrunde errungen hat und dieses zu einer Gehaltserhöhung von mindestens 325 € / Monat (neben weiteren Leistungen) und einer Gesamtlohnerhöhung von etwa 13,6 % bis 18,4 % veranlasst hat, stehen einige der großen Transportmonopole in Großbritannien diesen Monat noch vor massiven Streikaktionen aufgrund anhaltender Arbeitskämpfe.“ Geht man auf den im Artikel verwiesenen Link steht da jedoch: „Für eine Beschäftigte am Check-In bedeute die Erhöhung beispielsweise einen prozentualen Zuwachs zwischen 13,6 bis 18,4 Prozent je nach Betriebszugehörigkeit.“ Mitnichten schreibt Verdi, dass das gesamte Flughafen-Bodenpersonal diesen Zuwachs erhält, sondern beschränkt den auf eine ganz spezifische Berufsgruppe. Daher ist die vorauseilende Beschönigung gegenüber Verdi nicht nur falsch, sondern auch unseren Prinzipien zuwider. Vielmehr muss die negative Seite der gelben Gewerkschaft in diesem konkreten Kamp betont werden, z.B. wenn in demselben Artikel von Verdi geschrieben wird, dass „Beschäftigte in den unteren Gehaltsgruppen profitieren von einer zusätzlichen Anhebung auf mindestens 13 Euro Stundenlohn ab dem 1. Oktober 2022 in einem deutlichen Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn, auf den dann zusätzlich die beiden Erhöhungsschritte in 2023 erfolgen.“ Oder eben, dass sich die 13,6% bis 18,4% nur auf eben jene Gruppe bezieht anstatt auf alle Vertretenen. Verdi schafft es also durch ihren „Kampf“, eine Erhöhung der tiefsten und breitesten Arbeitermassen von ganz knapp über Mindestlohn, mithin also unmittelbare Armut herauszuholen und nur punktuell gute Ergebnisse (gut, weil deutlich über der Inflation) auszuhandeln. Das ist also alles andere als fortschrittlich. Kurzum: Ein Artikel über Streiks sollte die richtigen Kämpfe der Massen (auch besonders gegen die Regeln eines legalen Streiks nach Regeln der gelben Gewerkschaften) hervorheben, betonen und gutheißen, aber die legalistischen und regelmäßig untertriebenen Forderungen der Gewerkschaften geißeln und bloßlegen, anstatt Verdi und Co. nach dem Mund zu reden und gar noch zu beschönigen.