Wir veröffentlichen ein Flugblatt des Roten Frauenkomitee Bremen das uns zugeschickt worden ist.

 

Schluss mit der Kurzarbeit! – Keine Entlassungen!

Seit eineinhalb Jahren werden wir schon hingehalten mit Kurzarbeit. Unter dem Vorwand unsere Arbeitsplätze zu sichern, schließen sie uns aus den Betrieben aus und rauben einen Teil unseres Lohnes. Über sechs Millionen Arbeiter waren hier in der BRD seit April 2020 in Kurzarbeit und hunderttausende sind es in diesen Tagen noch. Letztes Jahr war die sogenannte „Corona-Krise“ der Grund, jetzt ist es der Chipmangel – eine Ausrede nach der anderen, um darüber hinweg zu täuschen, dass wir uns noch immer in einer großen Wirtschaftskrise befinden, die zeigt, dass das ganze System nicht funktioniert. Fakt ist, dasses nicht darum geht unsere Jobs zu sichern, sondern darum die Massenentlassungen noch eine Weile hinaus zu zögern, die Unzufriedenheit im Griff zu behalten, die Kosten der Krise auf die Arbeiter und das Volk abzuwälzen, während die Aktionäre sich weiter fleißig Dividenden auszahlen. Noch nie zuvor in der BRD wurde dazu das Instrument der Kurzarbeit in diesem Ausmaß genutzt.

Erst kürzlich schickte der Autokonzern Opel in seinem Werk in Eisenach in Thüringen 1300 Kollegen in Kurzarbeit und schließt den Standort bis Ende des Jahres komplett. Auch die Kollegen von Ford in Köln sind massiv von Kurzarbeit betroffen. 5000 Arbeiter werden schon seit dem 02. September aus dem Betrieb ausgesperrt, und müssen auf unbestimmte Zeit mit weniger Geld auskommen. Beim Ford Werk in Saarlouis prüft die Geschäftsführung ob das Werk noch effizient, das heißt die Arbeitskraft billig genug, ist. So droht auch hier Arbeitslosigkeit. In Bremen ist das Problem der Kurzarbeit weiter präsent, z.B. bei Daimler dem größten Konzern des ganzen Bundeslandes. Seit 11. Oktober sind schon wieder 8000 der gut 12.500 Kollegen in Kurzarbeit geschickt worden. Im Vormonat wurde die Kurzarbeit auf die Kundencenter von Daimler ausgeweitet und noch mehr Arbeiter waren betroffen. Gleichzeitig sollen auch 300 Leiharbeiter bei Daimler gefeuert werden, genau wie zu Beginn der Krise. Im letzten Jahr waren es Leiharbeiter die bei Daimler und anderswo als erstes vor die Tür gesetzt wurden. Und die Betriebsräte machen bei all dem mit! Das heißt, dass tausende von Arbeitern in der BRD, mit weniger oder gar keinem Lohn über die Runden kommen sollen. Das ganze bei steigender Inflation, teureren Mieten, steigenden Lebensmittel- und Benzinpreisen. Die Krise ist da und wir sollen sie ausbaden! Dazu kommt, dass viele die im letzten Jahr schon Kurzarbeitergeld bezogen haben, nun Steuernachzahlungen machen sollen. Erst rauben sie uns einen Teil vom Lohn und anschließend zieht der Staat uns noch Geld aus der Tasche. Die Millionäre wollen sie nie anfassen, aber die Existenz von tausenden von Arbeitern zu gefährden, um die Profite abzusichern, das passt sehr gut in die Interessen dieses Staats!

Rechte wie der Acht-Stunden-Tag, die mit dem Blut der Arbeiter erkämpft wurden, werden in dieser Krise nicht nur in Frage gestellt, sondern sind im Gesundheitssektor, in den Supermärkten etc. schon aufgehoben worden. Solange die Arbeiterklasse nicht die Macht hat ist kein Erfolg den wir erkämpft habensicher. Die Kurzarbeit ist nur der erste großeökonomische Angriff auf die Arbeiter in dieser Krise, vieles wird noch folgen. Vor allem bei den Zulieferern der großen Monopole sind Kündigungen schon Realität. Die Massenentlassungen werden kommen. Die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen wird kommen. Die Lohnkürzungen werden kommen. Wir müssen jetzt entschlossen dagegen kämpfen und uns wehren! Unsere Klasse hat nie auch nur einen Schritt gemacht, nie auch nur einen Erfolg erzielt oder verteidigt, ohne Kampf!

Kurzarbeit ist Lohnraub! Keine Entlassungen!

Kämpft und wehrt euch gegen die Angriffe auf die Rechte der Arbeiterklasse!

Eine vereinigte Arbeiterklasse wird unbesiegbar sein!

 

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