Auch in Hamburg gab es zum Jahreswechsel den größten Polizeieinsatz der Geschichte der Stadt. Tausende Polizisten waren auf den Straßen, um für „Ruhe und Ordnung“ zu sorgen. Doch auch hier kam es wie in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zu Kämpfen und Aktionen gegen die Polizei.

Im Gegensatz zu anderen Städten wurde in Hamburg weitestgehend von einer „Vergleichsweise friedlichen Silvesternacht“ berichtet, wenn man die bürgerlichen Zeitungen aufgeschlagen hat. Die Polizei sprach von etwa 1.000 Einsätzen im Stadtgebiet, die zum Jahreswechsel gefahren werden mussten. Das Bild, was sie vermitteln wollen, ist klar und folgt einer ganz einfachen Logik: Weil so viel Polizei auf den Straßen war, war es auch so friedlich. Diese Erklärung dient natürlich der Legitimierung kommende Silvester-Einsätze wieder so zu gestalten, aber auch an anderen Tagen, wie zum Beispiel an Halloween, massenhaft Bullen in die Arbeiterviertel zu schicken und diese zu besetzen.

Spricht man aber mit den Massen in den Vierteln ergibt sich ein anderes Bild. So gab es in Hamburg Steilshoop, eines der Viertel in das mit am meisten Polizisten an Silvester geschickt wurden, griffen Jugendliche kollektiv die Polizei mit Böllern und Raketen an und jagten diese sogar teilweise aus des Straßen. Auch in den sogenannten sozialen Netzwerken sind Videos von diesen Ereignissen zu sehen. Das die Polizei diese Ereignisse in ihren Pressemitteilungen verschweigt ist, wie gesagt, kein Wunder, denn sie zeigen, dass ihr so erfolgreicher Silvester-Einsatz gar nicht erfolgreich war und nur die Wut der Arbeiterjugend auf sich gezogen hat.

Auch wenn es in diesem Jahr nicht zu flächendeckenden Kämpfen gegen die Polizei kam, entwickelten die Jugendlichen in Arbeitervierteln Aktionen, ließen ihre Wut an den Bullen raus, die sie Tag für Tag schikanieren und unterdrücken. Dass auch die hohe Polizeipräsenz nicht an solchen Aktionen hindern kann zeigt, dass die Arbeiterjugend keine Angst hat vor den Schlagertrupps des Staates und bereit ist zu kämpfen. Diese Energie und dieser Kampfesswille der Jugend müssen in organisatorische Bahnen gelenkt werden und brauchen eine Führung. Dann werden sie für die Herrschenden in diesem Land eine existenzielle Gefahr.